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Kalix - Die Werwölfin von London

Kalix - Die Werwölfin von London

Titel: Kalix - Die Werwölfin von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Millar
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hatte.
    »Guten Morgen«, sagte Gawain unbeholfen, als Ann gegangen war. Die Zauberin sah ihn äußerst missmutig an.
    »Ich habe ein Meeting. Zieh dich an.«
    Thrix sprang vom Sofa auf und zog sich rasch an. Bei einem Blick in den großen Spiegel stellte sie entsetzt fest, wie zerzaust sie aussah. Normalerweise erschien sie makellos zurechtgemacht im Büro. Jetzt sah sie aus wie ... sie sah aus wie eine Frau, die den Abend damit begonnen hatte, sich von einem Zauber über die Straße schleudern zu lassen, und am Ende Sex auf dem Sofa hatte. Keine gute Art, sich auf ein Meeting mit einem wichtigen Kunden vorzubereiten.
    Gawain drückte sich unbeholfen im Büro herum.
    »Geh jetzt lieber«, sagte Thrix.
    »Na gut«, sagte Gawain.
    »Und erzähl niemandem, was passiert ist«, sagte Thrix. »Mache ich nicht.«
    Gawain ging. Thrix nahm ihr Schminktäschchen mit in das kleine Badezimmer neben ihrem Büro und brachte rasch ihr Makeup in Ordnung. Als sie Grundierung auflegte - etwas mehr als sonst -, roch sie Jasmin, und plötzlich stand Malveria neben ihr.
    »Bravo!«, rief die Feuerkönigin begeistert. »Du hattest Sex!«
    Die Zauberin verzog gequält das Gesicht.
    »Habe ich überhaupt keine Privatsphäre mehr? Hast du zugesehen?«
    »Natürlich nicht. Sobald du deine Unterwäsche ausgezogen hattest, habe ich mich höflich zurückgezogen, fast augenblicklich. Ich wollte einiges mit dir besprechen, aber als ich dich in der starken, leidenschaftlichen Umarmung von Gawain, diesem attraktiven
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    jungen Werwolf sah, wollte ich dich natürlich nicht stören. Er sieht ohne Zweifel blendend aus, und ich verstehe gut, dass deine Schwester Kalix in ihn verliebt ist. Glaubst du, es könnte ein Problem sein, dass deine Schwester Kalix in ihn verliebt ist?«
    Die Zauberin unterbrach ihre Arbeit mit dem Eyeliner, um Malveria böse anzufunkeln.
    »Was meinst du wohl? Natürlich könnte das ein Problem sein. Ein großes Problem, falls sie je davon erfährt, was aber nicht passieren wird.«
    »Ich würde natürlich nie eine Silbe darüber verlieren«, sagte Malveria. »Obwohl es eine Schande ist, das geheim zu halten, wo doch jeder weiß, dass du in letzter Zeit sehr wenig Sex hattest. Wird er dich wieder besuchen?«
    »Auf keinen Fall«, erklärte Thrix.
    »Warum nicht? War es nicht befriedigend?«
    »Was ist denn das für eine Frage?«
    »Die Art von Frage, die bedeutet, dass du mir in allen Einzelheiten von deinem intimen Erlebnis erzählen sollst«, antwortete Malveria, während sie sich Thrix'
    Mascara für kleinere Ausbesserungen borgte.
    »Keine Einzelheiten.«
    »Keine Einzige? Wie gemein, Zauberin. Hattet ihr Sex auf deinem Schreibtisch?« »Nein.«
    »Auf dem Boden?«
    Thrix unterbrach sich beim Schminken.

    »Malveria, ich werde dir keine Einzelheiten erzählen. Ich versuche, die Einzelheiten zu vergessen. Es war ein schrecklicher Fehler, mit Gawain zu schlafen, und jetzt werde ich die Erinnerung daran verdrängen.«
    Malveria konnte Thrix' Haltung nicht begreifen. Sie hatte gerade mit einem attraktiven jungen Werwolf geschlafen. Sie müsste eigentlich glücklich sein.
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    »Warum hast du es getan, wenn du jetzt nicht zufrieden bist?« »Ich weiß es nicht. Er ist nur hergekommen, um zu reden, und dann ist die Situation aus dem Ruder gelaufen.« Malveria schnupperte.
    »Eine Menge Alkohol war daran beteiligt, nicht wahr? Er ist wirklich ein starkes Aphrodisiakum, auch in meinem Reich. Aber ich bin nicht zufrieden. Du würdest nicht die Selbstbeherrschung verlieren, also warum hast du mit ihm geschlafen? Willst du Einfluss über ihn gewinnen?«
    »Nein.«
    »Willst du deiner Schwester das Herz brechen und auf ihren Träumen herumtrampeln?« »Nein!«
    »Warum dann?«
    Thrix ärgerte sich darüber, dass die Feuerkönigin das Thema nicht fallenlassen wollte.
    »Ich habe mit ihm geschlafen, weil ich zu viel Whisky getrunken hatte, er sehr gut aussieht und einen fantastischen Körper besitzt und ich lange keinen Sex mehr hatte. Reicht das?«, fragte sie und stürmte aus dem Bad.
    Draußen stand Ann mit einem Kaffeetablett in den Händen vor ihr.
    »Ich finde, ja«, sagte Ann. »Ich habe schon mit Männern aus weit weniger Gründen geschlafen.«
    Thrix sah Ann böse an und schnappte sich eine Kaffeetasse. »Ist alles in Ordnung?«, fragte Ann.
    »Ihr geht es gut!«, antwortete Malveria, als sie aus dem Bad kam. »Könnte ich einen Kaffee bekommen? Vielen Dank. Ist es nicht ausgesprochen unterhaltsam, Ann, werte persönliche

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