Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kalle Blomquist

Kalle Blomquist

Titel: Kalle Blomquist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
Vom Netzwerk:
»Und der dicke Kommissar reißt die Autotür auf Junge, wie die losschlagen! Jetzt kommt Redig, er hat auch seinen Revolver – pang – jetzt bekommt er einen Schlag von Onkel Björk, so daß er den Revolver verliert, hört bloß – ach, ist das fein – und da ist Onkel Einar, aber er hat keinen Revolver, er haut bloß um sich, aber jetzt, wahrhaftig, jetzt legen sie dem Kerl Handschellen an und auch dem Redig. Aber wo ist Tjomme? Jetzt ziehen sie ihn raus. Er ist sicher ohnmächtig geworden. Ach, ist das spannend! Und jetzt, wahrhaftig …«
    »Hör auf«, sagte Anders. »Wir haben wohl Augen im Kopf, wir können selbst sehen!«

    Der Kampf war zu Ende. Da standen Onkel Einar und der Blasse vor dem Kommissar. Tjomme lag daneben auf der Erde.
    Er fing wohl langsam an, wieder zu sich zu kommen.
    »Was sehe ich!« sagte der Kommissar. »Ist das nicht Artur Berg? Das ist wirklich eine freudige Überraschung!«
    »Die Freude ist ganz und gar auf Ihrer Seite«, sagte der Blasse mit einem bösen Blick.
    »Das kann man wohl sagen«, meinte der Kommissar. »Was sagst du dazu, Santesson, wir haben Artur Berg in der Zange!«
    »Man muß ein gutes Gedächtnis haben, wenn man alle Namen behalten will«, dachte Kalle.
    »Kalle, komm mal her!« rief der Kommissar. »Es wird dich vielleicht freuen zu hören, daß es uns gelungen ist, einen der gefährlichsten Verbrecher zu fangen, die wir hier im Lande haben, und das haben wir dir zu verdanken!«
    Sogar Artur Berg zog die Augenbrauen etwas hoch, als er Kalle und Anders und Eva-Lotte erblickte.
    »Ich hätte meinem ersten Gedanken folgen und die Bande da niederschießen sollen«, sagte er ruhig. »Es lohnt sich nicht, Menschenfreund zu sein. Das bringt einen bloß ins Elend.«
    Tjomme schlug die Augen auf.
    »Und hier haben wir noch einen alten Bekannten und treuen Polizeikunden! Wie war das, Tjomme, haben Sie nicht gesagt, daß Sie ein anständiger Kerl werden wollten, als wir uns das letzte Mal trafen?«
    »Ja«, sagte Tjomme, »aber ich wollte mir erst ein bißchen Startkapital verschaffen. Es kostet Geld, Herr Kommissar, wenn man anständig sein will.«
    »Und Sie?« Der Kommissar wandte sich an Onkel Einar.
    »Ist es das erste Mal, daß Sie sich auf solche Wege begeben haben?«
    Onkel Einar schlug den Blick nieder. »Ja«, sagte er. Dann sah er Kalle wütend an. »Ich bin jedenfalls bis jetzt noch nicht rein-geschlittert! Und es wäre auch diesmal gutgegangen, wenn nicht der Meisterdetektiv hier wäre! Meisterdetektiv Blomquist!« Er preßte etwas hervor, was wohl ein Lächeln darstellen sollte.
    »Und jetzt wollen wir sehen, wo wir das Diebesgut haben, Santesson! Ich vermute, es liegt im Auto.«
    Ja, da war der Blechkasten!
    »Wer hat den Schlüssel?« fragte der Kommissar. Onkel Einar reichte ihn widerstrebend hin. Alle standen in gespannter Erwartung da. »Jetzt wollen wir mal sehen«, sagte der Kommissar und drehte den Schlüssel um. Der Deckel schlug auf.
    Zuoberst lag ein Stück Papier. »Die heimliche Urkunde der Weißen Rose« stand mit großen Buchstaben da. Der Kommissar sperrte den Mund auf vor Erstaunen. Das taten die anderen auch, nicht zum mindesten Onkel Einar und seine beiden Kumpane. Artur Berg warf Onkel Einar einen haßerfüllten Blick zu.
    Der Kommissar wühlte in dem Kasten. Aber da lag nichts anderes als Papier, Steine und allerlei anderer Kram.
    Eva-Lotte war es, die zuerst anfing zu lachen, ein lautes, übermütiges Lachen. Das war das Signal für Kalle und Anders. Sie brachen in Gelächter aus, sie lachten, ja, sie lachten derartig, daß sie sich bogen, alle drei. Sie lachten, bis sie beinahe heulten und sich den Bauch halten mußten.
    »Was ist denn nur mit den Kindern los?« fragte der Kommissar verwirrt. Dann wandte er sich an Artur Berg: »Ach so, ihr habt bereits das Diebesgut beiseite schaffen können! Aber das werden wir schon aus euch rauspressen!«
    »Das – das – das braucht nicht rausgepreßt zu werden«, brachte Anders mühsam hervor, während er vor Lachen schluckte. »Ich weiß, wo es ist. Es ist im untersten Kommodenschubfach auf dem Bäckereiboden.«
    »Aber wo haben sie das hier her?« fragte der Kommissar und zeigte auf den Blechkasten.
    »Aus dem
obersten
Schubfach!«
    Eva-Lotte hatte plötzlich aufgehört zu lachen. Sie war am Grabenrand zusammengesunken.
    »Ich glaube wahrhaftig, das Mädel ist ohnmächtig geworden«, sagte Schutzmann Björk und hob Eva-Lotte auf. »Das ist auch kein Wunder.«
    Da schlug Eva-Lotte mühsam

Weitere Kostenlose Bücher