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Kalt kommt der Tod (German Edition)

Kalt kommt der Tod (German Edition)

Titel: Kalt kommt der Tod (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannes Sprado
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müssen.«
    »Sag du’s mir, Phong, hältst du es für möglich? Dass Carolin eine Nutte ist?«
    »Vielleicht hast du ja während eurer wilden Studententage selbst dazugehört.«
    Sie schlug ihm ins Gesicht. »Du bist ein Arschloch.«
    Ich kann’s beschwören, dachte Packer, sie hat wirklich Arschloch gesagt.
    Es schien, als schlügen ihre Augen aufeinander wie Feuersteine, aber ihr Gesicht blieb unergründlich.
    »Entschuldige«, sagte er. »Es hat mich einfach aus der Bahn geworfen.«
    »Mach dich nicht irre im Kopf. Ich hab’s nie geglaubt, und ich glaube es auch jetzt nicht.«
    Er sah verloren aus. Sie spürte, dass er mit seinen Gedanken ganz woanders war, doch sie gewöhnte sich langsam an die ferne Vergangenheit, in der er manchmal zu Hause war. Hochgradig empfindlich, sobald der Name Carolin fiel. Was immer die beiden verband, es musste eine große Sache gewesen sein.
    Sie nahm sein Gesicht in ihre Hände.
    »Ich habe erst kurz vor meiner Rückkehr aus Spitzbergen von dem Bungee-Club gehört«, sagte sie. »Carolins Name wurde auch genannt, das kann ich bestätigen, aber sie hat nichts damit zu tun, glaub es oder lass es sein.«
    »Hast du sie gefragt?«
    »Natürlich. Sie ist wütend geworden und hat es abgestritten.«
    »Im Leben und in der Kriminalistik ist das Schönste und Schlimmste, dass alles möglich ist, aber auch das Gegenteil«, sagte Packer.
    »Da spricht der Ex-Bulle. Und was sagt der Mensch?«
    »Ich dachte, ich würde sie kennen.«
    »So redet jemand, der gerade alle Illusionen verloren hat.«
    »Ich habe vorgetrauert, keine Sorge«, sagte Packer.
    Er nahm ihren Arm und führte sie aus der Bar.
    In der Lobby stemmte Jenna ihre Beine in den Boden und sah ihn herausfordernd an.
    »Und wer sagt mir, dass du keiner dieser Typen bist, die auf Bungee-Girls stehen?«
    Er freute sich über Jennas Ansätze von Eigensinn.
    Selbstvertrauen war gut für das, was ihnen bevorstand.
    42
    »Ihr könnt«, sagte Ole Hakström, »einen Zweitakter oder einen Viertakter haben, ganz wie ihr wollt.«
    Der Chef von Safaris AS zeigte ihnen die entsprechenden Skidoo-Modelle.
    Er steckte in einem sauberen olivgrünen Overall. In der einen Hand hielt er einen Schraubenschlüssel, in der anderen Hand zwei ölverschmierte Plastikringe. Hakström hatte schon viele Touristen kommen und gehen sehen, deshalb ging ihm die übliche Litanei leicht von den Lippen.
    »Die Zweitakter stinken und verbrauchen mehr Sprit, was ziemlich übel ist, wenn man hinter so einem herfährt. Schnell sind sie beide.«
    »Dann nehmen wir zwei von den Vierern«, sagte Packer. »Das hört sich nach mehr an, und mehr ist immer gut.«
    »Alle frisch geschrubbt und vollgetankt, 30-Liter-Tank, Hundertzwanzig Spitze kein Problem, beheizbarer Lenker. Leicht zu fahren, selbst für Ungeübte. Schon mal draufgesessen?«
    Er sah Packer an.
    »Macht nichts. Das bringt dich überallhin, wie ein Pferd, das den Weg kennt. Lass ihm einfach Zügel. Reservekanister und Notausrüstung sind im Preis enthalten.«
    »Mir gefällt der Weiße mit den hübschen orangefarbenen Streifen«, sagte Jenna. »Er sieht irgendwie nett aus.«
    »Dann kriegst du ihn«, sagte Hakström.
    »Und welcher ist für dich, Phong?«, fragte Jenna.
    »Hauptsache, ich hab was zwischen den Beinen. Wie wär’s mit dem dahinten, dem Roten? Der sieht harmlos aus, wird mir bestimmt gehorchen.«
    »Wir brauchen sie für zwei Tage«, sagte Jenna zu Hakström.
    »Das macht für jeden von euch tausendzweihundert Kronen, dazu kommen noch mal dreihundertfünfzig für die wattierten Spezialanzüge und was ihr sonst noch braucht, es sei denn, ihr verzichtet darauf, weil ihr nach fünf Minuten steif gefroren aus dem Sattel fallen wollt. Natürlich auch für jeden«, sagte Hakström.
    »Hab ich mir gedacht«, entgegnete Jenna.
    »Zusammen also dreitausendeinhundert Kronen«, sagte Hakström. »In Ordnung?«
    Jenna überschlug die Summe im Kopf – ungefähr vierhundert Euro – und nickte.
    Hakström empfahl ihnen, auch die Versicherung zu buchen, das machte noch mal dreihundertfünfzig pro Tag, aber für beide Skidoos.
    »Die Klamotten sind da drüben in der Kammer, sucht euch was Passendes aus. In der Zwischenzeit mache ich die beiden Hübschen startklar und bring sie vor die Tür.«
    Eine Viertelstunde später standen Packer und Jenna frisch eingekleidet draußen und hörten sich Hakströms Instruktionen an.
    »Hier drinnen«, er klopfte auf die Metallverkleidung von Jennas Skidoo, »sind die

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