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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Sea Knight, mit dem Simmons und die SEAL s hier gelandet waren.
    »Die Kanadier scheinen den Heli runtergeholt zu haben«, sagte Snake.
    Dallmer hob die Schultern und setzte den Feldstecher ab. »Da bin ich mir nicht so sicher. Keine Überlebenden aus dem Team. Und ein Zivilist, ebenfalls tot. Wenn die den Heli abgeschossen hätten, wäre noch jemand von denen übrig. Außerdem gefallen mir einige der Leichen nicht.« Er wandte sich über die Bordkommunikation an den Piloten. »Lieutenant, auf keinen Fall näher rangehen. Ich hab ein ganz, ganz mieses Gefühl bei der Sache.«
    »Verstanden, Sir. Soll ich irgendwo Warteposition einnehmen?«
    Dallmer bekam den Anblick der Leichen nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte so etwas noch nicht gesehen. Verfault war nicht das richtige Wort. Sie schienen regelrecht verwest zu sein. Das erinnerte ihn an eine Krankheit. Er sah aus dem Fenster in Richtung Hubschrauberwrack. Was, wenn es, was immer es auch war, die Piloten ebenfalls erwischt hatte?
    » ABC -Alarm!«, schrie der Captain plötzlich und riss die gummierte Tasche mit der Schutzmaske an seiner Seite auf, während er sich gleichzeitig den Helm vom Kopf zog.
    Auch die anderen reagierten sofort. In wenigen Sekunden hatten die Marines ihre Gasmasken übergezogen und begannen damit, die offenen Stellen ihrer Uniformen an Hals, Bein- und Armbünden abzudichten. Die beiden Piloten wechselten sich mit dem Upgrade ihrer Einsatzmonturen ab, bis auch sie mit luftdichten Masken und verschnürten Winterkombis im Cockpit saßen. »Toll, Cap!«, sagte der Sergeant. »Wenn Sie jetzt sagen, dass das eine Übung war …«
    Dallmer deutete nach draußen. »Das sieht nicht nach einer Übung aus. Was immer einen Teil der kanadischen Homeboys da unten hingerafft hat, waren keine Kugeln, sondern irgendwas anderes, das sich in der Luft befinden muss. Wir sollten uns schnellstens verziehen.«
    »Was ist mit unseren Befehlen?«, hakte Snake nach. Ihre Stimme klang dumpf unter der Maske.
    »Die Lage hat sich geändert.« Dallmer schürzte die Lippen. »Wir werden neue Befehle einholen. Dazu müssen wir aber erst mal aus dieser Funkglocke raus. Lieutenant, bringen Sie uns auf Kurs Südost. Sobald Ihr Radar anspricht, geben Sie mir Bescheid.«
    »Verstanden, Captain.«
    Der Sea Knight drehte ab und flog nach Süden zum Meer hinaus.
    Genau auf die Le Soleil zu.
    18:03 Uhr
     
    Jae Narwick saß angespannt in einem Sessel in seinem Quartier, den verletzten Arm in einer Schlinge, die freie Hand um ein Glas Scotch geklammert und starrte Markus mit einem »Und jetzt?«-Blick an. Offenbar wusste der Kopf G-Dawns nach der Entlarvung Veronica Pothoffs nicht mehr weiter. Vermutlich schossen ihm im Moment die gleichen Gedanken durch den Kopf, die vorher und auch jetzt noch Markus beschäftigten. Wenn Veronica für die Generäle gearbeitet hatte, wem konnte er dann noch trauen? Was war mit Vandengard und Hannigan? Der Brite war zumindest dem Anschein nach freiwillig zu G-Dawn gestoßen. Die Amerikanerin hatte man mit Nachdruck überzeugen müssen. So baute man nicht unbedingt eine Basis des Vertrauens auf.
    »Was glauben Sie wohl, hätte Veronica als Nächstes getan?«, fragte Amandine, die sich im Hintergrund in der Nähe der Tür aufhielt. Sie trug wie immer den Nanofasersuit in Lackglanz und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Ihr Blick war wachsam und sie sah Markus mit einer Mischung aus Argwohn und Vorsicht an. Anscheinend vermutete sie nach den Vorkommnissen im Labor in jedem einen Verräter.
    Markus hob die Schultern. »Woher soll ich das wissen?«
    »Sie kannten sie«, sagte Amandine.
    »Offenbar nicht gut genug.« Markus faltete die Händen ineinander und blickte in Narwicks Richtung. »Ich bin nicht zu Ihnen gekommen, um mir Vorwürfe anzuhören. Wissen Sie, die Frage, was Veronica getan hätte, nachdem sie das Virus an sich gebracht hat, ging mir auf dem Weg hierher genauso durch den Kopf. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, wie sie hätte entkommen können. Zum einen hätte sie ein Rettungsboot nehmen können, was jedoch ziemlicher Schwachsinn ist, wenn man bedenkt, wo wir uns befinden; das ließe nur den Schluss zu, dass sie Verbündete in der Nähe hat, die sie abholen wollten. Zum anderen hatte Veronica einen Pilotenschein und wusste, wie man einen Hubschrauber fliegt; sie hätte den Lynx kapern können, solange er sich noch an Bord der Le Soleil befand und darauf wartete, Eileen und die anderen abzuholen.«
    Narwick schürzte die Lippen und

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