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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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haben Ihren General ausgeknipst und sind hinter Ihnen her. Meinen Sie, irgendwer von denen wird Ihr Leben schonen, wenn man Sie in die Finger bekommt?«
    Stylez sah sie nur emotionslos an.
    »Die haben einen Krieg begonnen«, sagte Eileen. »Wir schießen jetzt zurück. Und Gefangene sind auf beiden Seiten einfach nicht vorgesehen. Zur Hölle mit irgendwelchen Konventionen.«
    Gwen rührte sich noch immer nicht. Ihr Blick wurde glasig. Die Lippen teilten sich. Zitterten.
    Eileen legte eine Hand auf ihre Schulter, fuhr hoch zu ihrer Wange und berührte sie. »Gwen? Schaffen Sie das?«
    Die andere schluckte. Endlich blinzelte sie. Eine Träne kullerte aus ihrem Augenwinkel, lief die Wange herab und heftete sich an Eileens Finger. Gwen schluckte erneut. Der Laut war deutlich zu hören. Sie blinzelte und schaute Eileen in die Augen.
    »Ja. Ich schaffe das.«
    Eileen nickte ihr aufmunternd zu und ließ ihre Wange los. »Gut. Dann helfen Sie mir, sie auszuziehen. Sie müssen ihre Kleidung tragen. Haben Sie mitgebracht, worum ich Sie gebeten habe?«
    Gwen schnäuzte und erhob sich dann. Sie ging zu der Toilettenkabine zurück und kam mit einem zusammengefalteten schwarzen Sack zurück.
    »Sie sagten, Sie wollten ihn für eine Finte benutzen«, sagte Gwen und entrollte den stabilen Foliensack, an dem ein Reißverschluss angebracht war. Es handelte sich dabei um nichts anderes als einen Leichensack. »Sie hatten nie vor, ihn für sich zu benutzen, oder?«
    Eileen schüttelte den Kopf. »Nein. Wir müssen ihre Leiche so lange verstecken, bis wir alle Informationen haben. Wenn jemand die Tote zu früh entdeckt, wird die Organisation gewarnt und alles war umsonst. Es tut mir leid, dass ich Sie belogen habe, aber wenn ich Ihnen am Telefon gesagt hätte, dass ich vorhabe, Gabrielle nicht am Leben zu lassen, wären Sie erst gar nicht gekommen.«
    »Da könnten Sie recht haben.« Gwen straffte sich und half Eileen dabei, die Leiche zu entkleiden. Anschließend zog sich Stylez die Sachen der Toten über und verstaute ihre eigenen zusammen mit dem Leichnam in dem Sack. Danach zogen sie den Reißverschluss zu und verfrachteten die Tote in einen Abstellraum hinter den Toiletten. Eileen hatte bewusst dieses Kaffeehaus gewählt, weil sie die Örtlichkeiten von einem früheren Besuch kannte. Mit einem Messer sabotierte sie anschließend das Schloss und hoffte, dass das Reinigungspersonal erst heute Abend Zugang zu dem Raum benötigte.
    10:46 Uhr
     
    Die Fahrt bis Lynchburg würde mit dem Auto über sieben Stunden dauern. Gabrielle Stylez konnte den Weg nach dem Telefonat mit Eileen unmöglich über die Straße zurückgelegt haben. Sehr wahrscheinlich war sie geflogen. In den Taschen der Toten hatten sich jedoch keinerlei Hinweise gefunden. Nur eine Geldbörse, ein Handy und eine ID-Card. Stylez war nicht einmal bewaffnet gewesen – von der Injektionsnadel am Handgelenk abgesehen. Sie war auch nicht verdrahtet und besaß kein Funkgerät, das sie mit einem Überwachungsteam verband. Offenbar war sie tatsächlich allein hergekommen. Aber die Organisation würde Verdacht schöpfen, wenn sie sich nicht zurückmeldete oder gar sieben Stunden mit einem Auto durch die Gegend fuhr.
    Eileen drängte darauf, erneut die Nummer anzurufen, über die sie selbst mit Mrs Stylez Kontakt aufgenommen hatte.
    Gwen benutzte dafür das erbeutete Handy. Am Ende der Leitung meldete sich eine männliche Stimme. Sie klang monoton und etwas schleppend. Es war definitiv nicht der General.
    »Hier ist Stylez«, sagte Gwen.
    »Haben Sie das Schäfchen?«, fragte der Mann.
    »Bedauerlicherweise nicht. Hannigan hatte mir eine Falle gestellt, um mich auszuhorchen.«
    »Dann lebt sie noch?«
    »Sie ist tot«, sagte Gwen. »Ich wollte sie betäuben, aber sie hat die Nadel zu früh entdeckt. Wir gerieten in ein Handgemenge. Ich musste ihr die Nadel ins Herz stoßen.«
    »Das ist bedauerlich. Ich werde den General informieren.«
    »Gut.« Gwen zögerte, dann setzte sie alles auf eine Karte. »Wäre schön, wenn ich eine Rückfahrgelegenheit bekomme.«
    »Ich informiere Skyhawk und lasse Sie abholen. Begeben Sie sich zu der Lichtung am Boulevard Drive Southeast. Skyhawk wird in einer Stunde dort auf Sie warten. Over.«
    »Ich hab ein beschissenes Gefühl bei der Sache«, sagte Gwen, als die Verbindung beendet war.
    »Wir ziehen das jetzt durch.« Eileen sah auf die Uhr. »In dem Park kann nur ein Helikopter landen. Gehen wir davon aus, dass er sich in der Nähe aufhält. Ein

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