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Kalte Spuren (German Edition)

Kalte Spuren (German Edition)

Titel: Kalte Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kay
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Dank.
    Eileen stand auf einer Galerie und sah nach unten ins Rund der Fressmeile. Etwa fünfzehn Fast-Food-Stände boten ihre Waren feil. Von McDonald’s über Burger King, Subway bis hin zu einigen indischen und italienischen Anbietern war alles dabei. Wer seinen Einkaufshunger mit einem Burger stillen wollte, wurde genauso gut bedient wie jemand, dem der Sinn eher nach einer Pizza, nach Sandwiches, Nachos oder einer Fajita stand. Die Stände waren im äußeren Rund einer Kuppelhalle aufgebaut, während die Mitte von unzähligen Tischen und Stühlen gefüllt wurde. An den Seiten türmten sich gigantische Farne und Drachenbäume hoch.
    Aufmerksam beobachtete Eileen die Massen und versuchte, Stylez in der Menge auszumachen. Sie sollte sich auf einen Platz in der Mitte der Halle setzen und eine auf dem Tisch bereitliegende Fahne der Kette Burger King heben.
    Eileen hatte eine Reinigungskraft dafür bezahlt, den Tisch als reserviert zu verteidigen. Und ebenfalls ein Mädchen der Fast-Food-Kette für eine spezielle Aufgabe. Für das Geld hätte sie sich getrost fünf komplette Menüs kaufen können.
    Eileen trug Bluejeans, Stiefel mit flachen Sohlen, darüber eine weiße Bluse und eine schwarze Lederjacke. Eine Sonnenbrille zur Tarnung wäre zu auffällig gewesen, daher hatte sie sich heute Vormittag eine Perücke mit graublondem Haar besorgt und eine modische Brille mit Fensterglas.
    Sie sah auf die Uhr. Die vereinbarte Zeit war vor zwei Minuten abgelaufen. Eileen gab der anderen Frau noch drei Minuten. Sollte sie bis dahin nicht auf der Bildfläche erscheinen, würde sie die Aktion abblasen. Sie war ohnehin sicher, dass ihr eine Falle gestellt werden sollte.
    In dieser Sekunde setzte sich jemand an den Tisch. Groß, schlank, blond. Die Frau trug einen beigefarbenen Trenchcoat und über der Schulter eine Handtasche. Sie griff nach dem Fähnchen und schwenkte es zweimal.
    Sofort kam die Bedienung des Burger-King-Standes herangelaufen und servierte einen Pappbecher. Sie kassierte und war wieder verschwunden.
    Eileen lächelte, als sie sah, wie Stylez den leeren Becher schüttelte und den Deckel öffnete, um die darin versteckte Botschaft zu lesen. Das war der Moment, in dem Eileen das Mikrofon auf die andere Frau richtete und sich den kleinen Hörer ans Ohr gepresst hielt.
    Kein Laut. Kein Wort.
    Stylez gab die Information des Zettels nicht an andere Lauscher weiter. Sie sah sich nicht einmal zu etwaigen Beschattern um, sondern stand einfach auf und ging in Richtung des Zwischengangs, der zu der Einkaufshalle führte.
    Keine anderen Agenten? Eileen schob das Mikro zurück in die Tasche und wandte sich von der Galerie ab. Sie eilte die Rolltreppe hinunter, tauchte in die Menge ein und steuerte das Starbucks auf der anderen Seite der promenadenartigen Halle an. Stylez verschwand gerade in dem Eingang und saß auf einem der Sofas, als Eileen den Kaffeeladen betrat.
    Als Stylez sie erblickte, trat ein Funkeln in ihre Augen. Sie erhob sich und streckte Eileen zur Begrüßung die Hand hin.
    Diese ergriff sie nicht, sondern nickte in Richtung der Toiletten.
    »Nicht hier«, sagte sie. »Gehen Sie bitte voraus.«
    Stylez nickte, drehte sich um und durchquerte den Raum. Sie öffnete die Tür zu den Rest Rooms. Dahinter befand sich ein schmaler Gang. Der erste Abzweig führte zum Herrenklo. An der zweiten Tür – der Damentoilette – hing ein Aufkleber mit der Aufschrift: AUSSER BETRIEB .
    »Nach Ihnen«, sagte Eileen und deutete auf die Tür.
    Stylez nickte kurz und betrat den Raum. Eileen war verblüfft, wie ähnlich die Haltung, der Gang, ja ihre komplette Art der ihrer Zwillingsschwester waren.
    An den Waschbecken blieb Gabrielle Stylez stehen und drehte sich um. Die Hände hielt sie über dem Mantel, wohl um Eileen zu signalisieren, dass sie keine bösen Absichten hegte.
    »Da bin ich«, sagte Mrs Stylez.
    »Fein.« Eileen griff mit der Linken in die Tasche ihrer Lederjacke und umschloss etwas Kleines, Handliches. Sie streckte die Rechte aus, um die Geste der Begrüßung von eben nachzuholen. »Ich bin Eileen Hannigan.«
    Stylez lächelte und streckte ihr tatsächlich die Hand entgegen. Im selben Moment traf Eileen ein Lichtreflex. Etwas blitzte vom Handgelenk der anderen Frau auf.
    Eine Nadel!
    Eileen war schneller. Sie zog den Gegenstand aus der Jacke und presste ihn auf Stylez’ Handrücken. Mit einem Zischen entlud sich die Injektion und schoss in Stylez’ Blutbahn.
    Erschrocken zuckte die Frau zurück, stieß mit dem

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