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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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»Drohen Sie damit, das Eis zu zerschießen, falls die Flüchdinge versuchen sollten, es zu überqueren.«
    »Sie haben mich auf eine bessere Idee gebracht«, sagte Kuhlmann, kostete den Wein und nickte beifällig. Er wartete, bis der Mann wieder gegangen war. »Wir werden schwere Geschütze auffahren lassen und dann warten, bis sie tatsächlich anfangen, das Eis zu überqueren, und dann das Feuer eröffnen. Dann sehen die anderen, wie ihre Genossen im Wasser versinken. Hart, ich weiß, aber zu diesem Mob gehören auch Tataren aus Rußland, und die schrecken vor nichts zurück. Besser, als Europa wieder ins Mittelalter zurückfallen zu lassen. Trinken Sie aus, Philip, das ist ein guter Wein.«
    »Gibt es irgendwelche Informationen darüber, wo Walvis steckt?« fragte Philip.
    »Die gibt es. Er ist mit seiner Gangsterbande in Berg eingetroffen. Dort, auf dem Starnberger See, liegt sein großes Land und Wasserflugzeug. Und das ist auch etwas, das beweist, wie groß sein Einfluß auf einen gewissen Minister ist, den er hier in München gekauft hat.«
    »Wieso?« fragte Newman.
    »Die Einheimischen – sehr reiche Leute, die Villen und Bungalows rund um den Starnberger See besitzen – haben dafür gesorgt, daß ein Gesetz erlassen worden ist, demzufolge auf dem See keine mit Motorkraft betriebenen Fahrzeuge verkehren dürfen. Nur Ruder- und Segelboote. Walvis informiert den Minister, daß sein Flugzeug kommt, und erhält sofort die Landeerlaubnis. Das Büro des Ministers erteilt sogar die Anweisung, den See von allen Booten zu räumen.«
    »Dann muß er dort ja sehr beliebt sein«, bemerkte Tweed.
    »Ja und nein. Walvis veranstaltet üppige Parties, zu denen er die Einheimischen einlädt. Er sorgt für exzellente Speisen, massenhaft Getränke und attraktive Damen. Einigen Leuten gefällt das. Andere gehen nicht hin und schicken Proteste nach München. Was nicht das mindeste bewirkt. Walvis taucht nie auf.
    Martin fungiert als Gastgeber.«
    »Also könnte er Deutschland mit unbekanntem Ziel verlassen?« fragte Philip besorgt.
    »Ich habe sämtliche Flugsicherungsstellen in Europa gebeten, mich zu informieren, sobald er irgendwo landet. Sobald ich das weiß, werde ich es Sie wissen lassen, Tweed.«
    »Diese Information wäre für mich sehr wichtig«, erwiderte Tweed.
    »Und das hier«, sagte Kuhlmann, seinen Löffel in eine dicke Suppe tauchend, »ist wesentlich besser als das Schreiben eines Berichts über das Feuerwerk des heutigen Abends. Erich schreibt den Bericht, und ich setze nur meinen Namen darunter. Er ist deprimiert, weil er einen Mann verloren hat, aber ich glaube, er hat damit gerechnet, noch mehr zu verlieren. Immerhin hat Walvis ein großes Waffen- und Munitionsarsenal eingebüßt.«
    »Ich hoffe, daß ihn das in Panik versetzen wird«, bemerkte Tweed, »aber groß sind meine Hoffnungen nicht. Ich glaube nicht, daß er aufgibt, bevor er am Ende seines Weges angekommen ist.«
    »Und wie ich Sie kenne, werden Sie zur Stelle sein, wenn das passiert«, entgegnete Kuhlmann.
    Kuhlmann ließ sie mit einem Wagen ins Vier Jahreszeiten zurückbringen. Eine Weile zuvor hatte Tweed Marier angerufen und ihm gesagt, er sollte zusammen mit Butler und Nield ausgiebig zu Abend essen. Sie hatten gerade das Hotel betreten, als eine Frau aus einem Sessel aufsprang und mit ausgebreiteten Armen und einem Willkommenslächeln auf sie zukam. Lisa Trent.
    »Ich habe auf Sie gewartet«, sagte sie und sah dabei Newman an. »Ich habe schon gegessen. Sie brauchen mich also nicht abzufüttern – aber gegen ein Glas Champagner hätte ich nichts einzuwenden.«
    »Dann bekommt die Dame so viel Champagner, wie sie trinken kann«, sagte Newman. »Warten Sie einen Moment, bis wir unsere Mäntel an der Rezeption abgegeben haben. Woher wußten Sie übrigens, daß wir hier auftauchen würden?«
    »Ich habe mich an der Rezeption erkundigt. Dort hat man mir gesagt, Sie hätten angerufen und Zimmer bestellt. Hallo, Mr. Tweed. Nett, Sie wiederzusehen.« Sie schoß vorwärts und küßte ihn auf die Wange. »Ich habe unheimlich viel zu tun gehabt und brauche jetzt unbedingt angenehme Gesellschaft. Und das sind Sie …«
    Paula hatte sich sehr müde gefühlt, aber jetzt wollte sie unbedingt sehen, welche Wirkung Lisa auf Newman hatte. Du bist ein kleines Biest, Lisa, dachte sie, aber ein aufregendes — besonders für Männer.
    Als sie sich ihrer Mäntel entledigt hatten und in die Bar zurückgekehrt waren, saß Lisa auf der Lehne eines Sessels. Sie

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