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Kalte Wut

Kalte Wut

Titel: Kalte Wut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Ich frage mich, wie er zurechtkommt. Er muß sich sehr einsam fühlen …«
    In München war es Spätvormittag, aber die Straßen waren relativ leer. Es schneite, und ein festgetretener Schneeteppich machte die Gehsteige rutschig. Die Temperatur betrug 10 Grad unter Null.
    Philip hatte das Platzl verlassen und betrat ein Geschäft, in dem teure Pralinen verkauft wurden. Er sah durchs Schaufenster hinaus, konnte aber niemanden entdecken, der ihn beschattete.
    Anstelle des schäbigen dunklen Mantels und der schwarzen Baskenmütze, die er in der vergangenen Nacht bei seinem Einbruch getragen hatte, trug er jetzt einen beigefarbenen Aquascutum-Regenmantel von militärischem Schnitt mit breiten Revers, den er in jedem Geschäft der Stadt gekauft haben konnte, das englische Waren führte. Dazu trug er einen Tirolerhut mit schmaler Krempe und ein Paar in Deutschland hergestellte Schuhe.
    Er war unterwegs zu dem Restaurant, das Newman ihm genannt hatte.
Die Kulisse.
Dem Lokal, in dem Ziggy Palewski, jetzt Ziel des Killers, der sich Teardrop nannte, Stammgast war.
    Er ging die Straße entlang, überquerte eine Nebenstraße, die Falkenbergstraße hieß, und entdeckte das Lokal.
    Kellner waren damit beschäftigt, Schnee von einer die Straße überragenden Markise zu fegen und sie, als sie damit fertig waren, einzufahren. Er klopfte sich den Schnee von Hut und Mantel und sah auf die Uhr. Wie in aller Welt sollte er Ziggy Palewski erkennen? Er hatte nicht daran gedacht, Newman um eine Beschreibung zu bitten.
    Eine Kellnerin kam auf ihn zu, als er dastand und sich umsah.
    Die Mitte des geräumigen Raums wurde von einer Theke mit Barhockern eingenommen. An den Wänden standen Tische und Stühle, runde Wandlampen, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Sturzhelmen hatten, sorgten für eine trübe Beleuchtung, und die vorherrschende Farbe war Mittelbraun. Eine große Espresso–Maschine hinter der Theke zischte wie eine Schlange, ein Geräusch, das Philip seit seiner Kindheit nicht mehr gehört hatte.
    Die hochgewachsene, blonde Kellnerin trug eine weiße Rüschenbluse und einen kurzen schwarzen Rock, der ihre wohlgeformten Beine zur Geltung brachte. Sie sprach ihn auf Deutsch an.
    »Möchten Sie einen Drink an der Bar, Kaffee oder Essen an einem der Tische?«
    »Ich habe ein Problem«, erwiderte Philip in der gleichen Sprache. »Ein Freund hat mich gebeten, mich hier mit einem seiner Bekannten zu treffen. Er soll hier Stammgast sein, aber leider kann ich Ihnen keine Beschreibung von ihm geben.«
    Er hatte das Gefühl, daß seine Erklärung sich ziemlich schwach anhörte, aber ihm fiel nichts Besseres ein. Sie lächelte.
    »Sie sind Engländer, nicht wahr? Wir können uns in Ihrer Sprache unterhalten.«
    Soviel zu meinem Versuch, als Deutscher durchzugehen, dachte Philip. Vielleicht war ihm die Enttäuschung anzusehen, denn die Kellnerin lächelte freundlich.
    »Ihr Deutsch ist sehr gut. Ich habe nur deshalb einen winzigen englischen Akzent bemerkt, weil ich vier Jahre in Ihrem Land gelebt habe. Nun, wer könnte der Mann sein, den Sie treffen möchten? Wie Sie sehen, haben wir im Moment nur sehr wenig Gäste – das liegt am Wetter. Schlecht fürs Geschäft. Sie sagen, der Mann wäre hier Stammgast? Von denen ist im Augenblick nur einer hier – der Mann dort hinten an der Wand, der gerade ein Zigarillo raucht.«
    »Danke. Ich werde es mit ihm versuchen. Und ich hätte gern eine Tasse Kaffee und ein Kännchen kalte Milch.«
    »Kommt sofort, Sir …«
    Als sich Philip dem einsamen Mann näherte, der bei seinem Kaffee saß und Philips Herankommen beobachtete, war er verblüfft über dessen ungewöhnliches Aussehen. Er war um die vierzig und wirkte irgendwie gnomenhaft. Er hatte ein markantes Gesicht mit einer langen, geraden Nase, vorstehenden Wangenknochen, einem dunklen Schnurrbart und einem Kinnbart.
    Es waren in erster Linie die Augen unter den dunklen Brauen, die Philips Aufmerksamkeit erregten. Sie waren sehr still, intelligent, aber freundlich. Als Philip an seinen Tisch trat, streifte er gerade die Asche von seinem Zigarillo ab. Philip hatte das Gefühl, eine höchst ungewöhnliche Persönlichkeit vor sich zu haben.
    »Mein Freund Robert Newman sagte mir, daß ich hier einen Bekannten von ihm treffen könnte, der Ziggy Palewski heißt. Tut mir leid, wenn ich Sie in Ihren Gedanken störe.«
    »Bitte seien Sie so freundlich, diesen Robert Newman zu beschreiben …«
    Philip lieferte eine detaillierte Beschreibung von Newman. Der Gnom

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