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Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund

Titel: Kalter Grund - Almstädt, E: Kalter Grund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Almstädt
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eine Tasse Kaffee ein. Dann fragte sie: »GehenSie mit den Mädchen und ihren Pferden eigentlich auf Reitturniere? Vielleicht waren Sie mit Agnes an einem Ort, der ihr passend für ihre Flucht erschien?«
    »Nein, Agnes hat wenig Ehrgeiz, auf Turniere zu gehen. Mit mir war sie bisher nirgendwo. Nur einmal hat sie mich nach Schmalensee begleitet, als ich ein neues Pferd abholte.«
    »Noch andere Ideen?«
    »Nein, es sei denn ...« Plötzlich hieb sich Verena mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Sie ist bei Feline ...«
    »Wer ist das?«
    »Agnes hatte eine Freundin im Stall, Feline ... Feline von irgendwas. Die beiden hockten ständig zusammen. Feline hatte einen jungen Hengst bei uns stehen: ›Red Giant‹, genannt Gigi. Völlig unmöglich das Tier, jedenfalls für ein kleines Mädchen. Aber die Eltern hatten Feline das Pferd zum Geburtstag geschenkt, nichts ahnend, was sie dem Kind damit antaten. Vorher ritt sie nur Ponys und war glücklich. Na ja, Red Giant jedenfalls ...«
    »Verena – mich interessiert das Mädchen mehr als ihr Pferd. Wo ist die Verbindung?«
    »Feline ist mit ihren Eltern weggezogen, schon vor über einem Jahr. Der Kontakt schien abgebrochen. Aber sie wohnen noch irgendwo in Schleswig-Holstein. Ich meine, das wäre doch immerhin eine Möglichkeit.«
    Pia nickte zustimmend: »Es fehlt nur noch der Nachname des Mädchens und natürlich der Ort, wo sie jetzt wohnt.«
    Verena überlegte: »Den Nachnamen kann ich nachsehen, sie hatten schließlich Boxen bei uns gemietet. Aber wo sind sie noch hingezogen? Der Vater war im Hotelgewerbe ...«
    »Denken Sie nach, Verena. Der Ortsname muss mal in einem Gespräch gefallen sein. Wo kam das Pferd hin, dieser Red Giant?«, fragte Pia hartnäckig.
    Verenas Gedächtnis schien bei Pferden gründlicher zu arbeiten als bei Menschen.
    »So etwas Blödes! Ich dumme Kuh habe den Umzug des Hengstes doch selbst organisiert. Er ging nach Travemünde an der Ostsee. Es war nicht so einfach, dort einen passenden Stall zu finden.«
    Pia merkte, dass sie vor Aufregung ein Kribbeln im Magen bekam. Ihr Gefühl sagte ihr, dass diese Freundin eine heiße Spur war.
    »Nun noch der Name, Verena, der Nachname. Feline von ...«, drängelte sie unbarmherzig.
    »Feline von der Beus!«, erinnerte sich Verena plötzlich. »So war ihr Name: Feline von der Beus. Die Familie müsste doch in einem Ort wie Travemünde zu finden sein.«
    »Wenn sie dort wohnen, dann finde ich sie auch«, sagte Pia und wischte sich beim Aufstehen mit der Serviette die Brotkrümel vom Mund.
    Verena, die sich gerade die erste Scheibe Brot geschmiert hatte, sah Pia verständnislos an:
    »Was soll das denn jetzt? Können Sie denn nicht eine Sekunde auf mich warten?«
    »Bleiben Sie einfach hier sitzen, ich muss kurz telefonieren.«
    Während des folgenden Telefonates platzierte sich Pia so im Foyer, dass sie Verena Lange durch die offen stehende Tür im Auge behalten konnte. Sie schilderte Marten Unruh kurz die neue Situation. Pia wollte möglichst unangekündigt in Travemünde eintreffen, damit Agnes, falls sie sich überhaupt dort aufhielt, nicht vorgewarnt war. Außerdem wollte sie ohne ihn fahren. Ihr kam der Umstand zu Hilfe, dass Marten Unruh noch fast im Tiefschlaf war, als sie ihn anrief. Sie könne sofort losfahren, grummelte er kaum verständlich. Dann war die Leitung tot. Pia unterdrückte ein Lächeln. Ihre LieblingsfeindinVerena würde sie mitnehmen, dann konnte diese in der Zwischenzeit wenigstens keine Dummheiten machen.

    Das Haus der von der Beus war mithilfe eines Telefonbuches ganz einfach ausfindig zu machen. Pia und Verena platzten in das Sonntagsfrühstück einer Bilderbuch-Familie. Eine besorgte Mutter und ein betont höflicher Vater stritten erst einmal jedwede Verbindung ihrer Tochter mit den Vorkommnissen in Grevendorf ab. Feline selber sah zunächst nur verwirrt aus, als sie erfuhr, worum es ging. Dann schien sie Verena wiederzuerkennen und lächelte höflich, nur um ihr Gesicht nach ein paar Sekunden des Nachdenkens wieder zu verschließen.
    Pia arrangierte es, Feline von der Beus in Abwesenheit ihrer Eltern in der Diele zu befragen. Sie beschloss, sofort zur Sache zu kommen: »Wir sind auf der Suche nach Agnes Kontos. Verena Lange hat mir erzählt, Sie und Agnes waren mal eng miteinander befreundet.«
    »Das waren wir auch, aber als ich hierher kam, haben wir uns aus den Augen verloren«, erklärte Feline in gleichgültigem Ton. Pia bemerkte jedoch, dass sie sich nervös über die

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