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Kalter Schlaf - Roman

Kalter Schlaf - Roman

Titel: Kalter Schlaf - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A J Cross
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blieb stehen, um sie genauer zu betrachten. Auch wenn sie keine Expertin war, erkannte sie diese Aufnahmen als meisterlich in Stil und Technik. Sie wandte sich an Brannigan, der weiterhin freundlich wirkte, obwohl er in Eile war. »Man sieht, dass Ihr Beruf Ihnen Spaß macht.«
    Der Fotograf nickte. »Ein Glück, dass das nach so vielen Jahren noch der Fall ist.« Er streckte ihr die Hand hin, und Kate schüttelte sie kräftig. »Sollte ich noch Fragen haben, Mr. Brannigan …«
    »Rufen Sie mich einfach an. Jederzeit. Meine Nummer haben Sie.« Er wartete, bis Kate den Aufzug erreicht hatte, dann winkte er ihr kurz zu und verschwand, indem er die Wohnungstür schloss.
    Später saß Kate in der KUF am Teamtisch, hatte die Füße auf einen Stuhl gelegt und hörte sich Bernies Bericht über seinen Besuch bei Molly James’ Mutter an.
    »Ich kann dir sagen, Doc, es ist echt schlimm, eine arme Frau wie sie zu sehen.«
    Das Telefon klingelte. Kate beugte sich über den Tisch, um den Hörer abzunehmen.
    »Kate, hier ist Joe. Ich komme eben aus Fairleys Gebäude in Five Ways. Bin in ungefähr zehn Minuten wieder da.«
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte Kate.
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Er hat sich bedauernd über Molly geäußert, aber nicht so viel Interesse an unseren Ermittlungen gezeigt, wie ich erwartet hätte.« Eine kurze Pause. »Ist Bernie da? Kannst du ihn fragen, ob er Colley vorgeladen hat?«
    Kate gab die Frage an Bernie weiter, dann sprach sie wieder in den Hörer.
    »Ja – in einer halben Stunde.«
    »Danke, Red. Wir sehen uns in zehn Minuten.« Kate wollte protestieren, aber die Verbindung war schon unterbrochen.
    Sie legte den Hörer auf und suchte die Glastafel nach Informationen über Fairley ab. Ein Altersunterschied von zehn Jahren wäre später vielleicht weniger aufgefallen, aber für Kate warf er Fragen auf, weil Molly offenbar noch nicht mal sechzehn Jahre alt gewesen war, als sie Fairley kennengelernt hatte. Sie hatte gerade eine vierte Frage in ihr Notizbuch geschrieben, als Joe hereinkam.
    »War Fairley Mollys Freund, als sie verschwunden ist?«, fragte sie ihn sofort.
    Der Lieutenant schüttelte grinsend den Kopf. »Hallo, Joe! Wie geht’s? Freut mich, dich zu sehen.«
    Sie streckte ihm die Zunge heraus.
    »Seiner Aussage nach nicht. Sie waren ›nur gute Freunde‹. Und Cranham scheint an dem Tag, an dem Molly verschwunden ist, wirklich außer Landes gewesen zu sein. Er ist erst gegen Mitternacht in Birmingham gelandet.«
    Bernie war sichtlich enttäuscht. »Irgendwas Interessantes über Fairley?«
    Joe setzte sich, faltete die Hände im Nacken und lehnte sich zurück. »Wie ich Kate schon am Telefon erzählt habe, hatte ich erwartet, dass er wegen der Neuermittlungen neugierig sein würde. Aber das war er nicht. Mehr lässt sich vorerst nicht sagen. Er bleibt auf der Liste.«
    Das Telefon klingelte erneut. Diesmal schnappte Bernie sich den Hörer. Er hörte kurz zu, dann sah er zu Joe hinüber und reckte den Daumen hoch. Kate starrte mürrisch die Glastafel an, als Joe ihr einen professionell gestalteten Flyer mit Werbung für Jason Fairleys Firma gab. Er zeigte Fairley, den Geschäftsführer, mit eindrucksvoll weißen Zähnen. Der Werbetext versicherte Kate, seine Firma stehe bereit, alle ihre Softwareprobleme zu lösen.
    Bernie stand auf und ging zur Tür. »Los, mitkommen, Corrigan.« Er wandte sich an Kate. »Unser Sextäter wartet schon im Vernehmungsraum. Willst du als Beobachterin dabei sein?«
    Kate griff nach ihrem Notizbuch und folgte Bernie und Joe aus dem Raum.

8
    Kate beobachtete durch die Einwegscheibe, wie ihre beiden Kollegen den Vernehmungsraum betraten, in dem der Vorgeladene widerstrebend auf sie wartete. Als sie Platz genommen hatten, übernahm Bernie die Gesprächsführung – anfangs noch »jovial«. Der kleine Mann vor ihnen hatte zusammengewachsene Augenbrauen, ein schmales, misstrauisches Gesicht und strähniges Haar, das ihm in die schweißnasse Stirn und bis auf seinen schmutzigen Hemdkragen hing.
    »Sie haben uns also gefunden, Mr. Colley. Aber dies ist nicht Ihr erster Besuch in der Rose Road, stimmt’s?«
    Colley wich seinem Blick aus. »Das ist schon Jahre her«, murmelte er.
    Bernie nickte wohlwollend. »Nun, wir sind Ihnen dankbar, dass Sie sich zu diesem unverbindlichen Gespräch bereitgefunden haben. Ich bin Sergeant Watts, aber Sie und ich kennen uns natürlich schon. Dies hier ist mein Kollege Lieutenant Corrigan. Wir müssen über den Juli

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