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Kalter Tod

Kalter Tod

Titel: Kalter Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Connelly
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der Schlüssel sah er das Toyota-Zeichen. Jetzt wusste er, dass ein Fahrzeug Teil der Gleichung war. Er klappte das Handy auf und versuchte, das Adressbuch aufzurufen, fand es aber nicht. Er legte es beiseite und öffnete die Geldbörse.
    Da war nicht viel. Die Geldbörse enthielt einen mexikanischen Führerschein mit dem Namen und Foto von Digoberto Gonzalves. Er war aus Oaxaca. In einem der Fächer fand Bosch Fotos von einer Frau und drei kleinen Kindern – Aufnahmen, die, vermutete er, in Mexiko gemacht worden waren. Es gab keine Green Card und nichts, was den Mann als amerikanischen Staatsbürger auswies. Die Geldbörse enthielt auch keine Kreditkarten, und im Geldscheinfach waren nur sechs Dollarscheine und mehrere Pfandscheine von Leihhäusern im Valley.
    Bosch legte die Geldbörse neben das Handy, richtete sich auf und holte sein Handy heraus. Er suchte im Adressbuch nach Wallings Handynummer.
    Sie ging sofort dran.
    »Ich habe seine Klamotten untersucht. Kein Caesium.«
    Keine Antwort.
    »Rachel, hast du …«
    »Ja, ich habe gehört. Ich hatte nur gehofft, du hättest es gefunden, Harry. Ich hatte gehofft, es wäre endlich vorbei.«
    »Ich auch. Ist bei dem Namen was herausgekommen?«
    »Bei welchem Namen?«
    »Gonzalves. Du hast ihn doch durchgegeben, oder?«
    »Ach so, klar. Nein, nichts. Und damit meine ich rein gar nichts, nicht mal ein Führerschein. Ich glaube, das muss ein falscher Name sein.«
    »Ich habe hier einen mexikanischen Führerschein. Ich glaube, er ist ein illegaler Einwanderer.«
    Darüber dachte sie kurz nach, bevor sie antwortete.
    »Also, es wird angenommen, dass Nassar und El-Fayed über die mexikanische Grenze ins Land gekommen sind. Vielleicht ist das der Zusammenhang. Vielleicht hat dieser Kerl mit ihnen zusammengearbeitet.«
    »Ich weiß nicht, Rachel. Ich habe hier typische Arbeitskleidung. Arbeitsstiefel. Ich glaube, dieser Kerl …«
    »Harry, ich muss jetzt Schluss machen. Mein Team ist hier.«
    »Okay. Ich komme wieder zurück.«
    Bosch steckte sein Handy ein, dann raffte er die Kleider und die Stiefel zusammen und packte alles wieder in den Kanister. Er legte Geldbörse, Schlüssel und Handy oben drauf und nahm den Kanister mit. Auf dem langen Weg zurück zur Treppe holte er sein Handy wieder heraus und rief in der Kommunikationszentrale an. Er bat die Telefonistin, die Einzelheiten über den Anruf herauszusuchen, mit dem die Rettungssanitäter angefordert worden waren, die Gonzalves ins Queen of Angels eingeliefert hatten.
    Er wurde in die Warteschleife umgeleitet und schaffte den ganzen Weg die Treppe hinauf und zurück in die Notaufnahme, bis sich die Zentrale wieder meldete.
    »Der Anruf, nach dem Sie sich erkundigt haben, ging um zehn Uhr fünf ein. Er kam von einem Anschluss, der auf eine Easy-Print-Filiale am Cahuenga Boulevard neununddreißig eingetragen ist. Auf dem Parkplatz liegt ein Mann auf dem Boden. Rettungssanitäter der Feuerwehrstation vierundfünfzig übernehmen den Auftrag. Anfahrtszeit sechs Minuten neunzehn Sekunden. Sonst noch was?«
    »Wie heißt die nächste Querstraße von dieser Stelle aus?«
    Nach kurzem Zögern sagte ihm die Telefonistin, die nächste Kreuzung sei der Lankershim Boulevard. Bosch bedankte sich und drückte die Trenntaste.
    Die Stelle, an der Gonzalves zusammengebrochen war, befand sich nicht weit vom Mulholland-Aussichtspunkt. Bosch merkte, dass bisher alle Orte in Zusammenhang mit dem Fall standen – vom Tatort des Mordes über das Haus des Opfers und Ramin Samirs Haus bis zu der Stelle, an der Gonzalves zusammengebrochen war. Alle diese Orte hätten auf einer einzigen Seite eines Thomas-Brothers-Stadtplans Platz gefunden. Normalerweise hetzten ihn Mordfälle in Los Angeles kreuz und quer über den ganzen Stadtplan. Aber dieser hatte nichts Ausuferndes. Er blieb sehr kompakt.
    Bosch schaute sich in der Notaufnahme um und stellte fest, dass alle Leute, die sich vorher im Wartezimmer gedrängt hatten, verschwunden waren. Sie waren evakuiert worden, und Agenten in Schutzanzügen gingen mit Strahlenmessgeräten herum. Er entdeckte Rachel Walling an der Schwesternstation und ging zu ihr. Er hielt ihr den Kanister hin.
    »Hier sind die Sachen des Kerls.«
    Sie nahm den Kanister und stellte ihn auf den Boden, dann rief sie nach einem der Männer in Schutzkleidung und trug ihm auf, sich um den Kanister zu kümmern. Dann wandte sie sich wieder Bosch zu.
    »Es ist auch ein Handy drin«, sagte er. »Vielleicht können sie damit was

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