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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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Raumes Platz.
    Miss Cruz beschrieb soeben in einem ernsten Tonfall Bjartmar Arnarsons Verletzungen. Sie sprach Englisch mit starkem Akzent. Gunna wusste, dass praktisch jeder männliche Polizist ihre Art zu sprechen ziemlich sexy fand. Wie Albert vorausgesagt hatte, gab es wenige wichtige Details, die nicht schon auf den ersten Blick klar gewesen waren.
    »Weiß, männlich, guter allgemeiner Gesundheitszustand, Größe ein Meter einundneunzig, Gewicht einhundertfünfzehn Kilo. Keine Vorerkrankungen, kein Drogenkonsum. Die Verletzungen wurden durch eine Schrotflinte mit kleinkalibrigem Schrot hervorgerufen; der Mann war zum Zeitpunkt des ersten Schusses barfuß«, referierte sie. Mit einem Finger schob sie ihre Brille hoch.
    »Der Täter war wahrscheinlich nicht mehr als einen Meter vom Opfer entfernt und wurde sicherlich mit dem Blut des Opfers bespritzt.«
    Sie machte eine Pause, um tief Luft zu holen, dabei rückte sie erneut ihre Brille zurecht.
    »Die tödliche Verletzung wurde dem Opfer zweifellos aus nächster Nähe zugefügt, etwa dreißig Zentimeter von der Brust des Opfers entfernt, und zwar mit derselben Waffe. Der Tod ist sofort eingetreten«, sagte sie und setzte sich.
    »Äh, wie viel Zeit lag deiner Ansicht nach zwischen den beiden Schüssen?«, fragte Eiríkur.
    »Nur wenige Sekunden. Nach dem ersten Schuss fiel das Opfer zu Boden. Es sank zuerst auf die Knie und fiel dann zur Seite. Das lässt sich anhand der Spuren auf dem Boden erkennen. Der Boden wurde durch den Schuss stark beschädigt, überall lagen Splitter der Keramikfliesen herum. Möglicherweise wurde der Täter ebenfalls von den Splittern getroffen. Das Opfer hatte Splitter in der rechten Gesäßhälfte und in der Seite, das heißt, es fiel auf die rechte Seite. Als der zweite Schuss abgegeben wurde, lag es flach auf dem Rücken. Entweder hat es sich selbst in diese Position gerollt, oder der Täter hat nachgeholfen. Die Brust des Opfers wurde durch den zweiten Schuss völlig zerfetzt; es handelt sich um eine großflächige Verletzung«, sagte sie.
    Eine großflächige Verletzung – interessante Untertreibung , dachte Gunna.
    »Lassen sich aus den Fußabdrücken irgendwelche Schlüsse ziehen?«, wollte Eiríkur wissen und wirkte dabei schon selbstbewusster.
    »Nur, dass der Täter zum Opfer hingegangen ist, um die zweite Runde zu eröffnen«, erklärte Miss Cruz. »Es gibt drei Fußabdrücke. Ich glaube, er hat zwei Schritte vorwärts gemacht, erst rechts, dann links, dann folgte der Schuss, danach ist er mit dem linken Fuß zurückgegangen, hat sich umgedreht und das Haus verlassen. Die Fußabdrücke weisen keine Besonderheiten auf. Es waren abgenutzte Turnschuhe in Größe achtundvierzig. Ich schätze, dass unser Täter um die zwei Meter groß sein muss.«
    Helgi und Gunna tauschten einen Blick. Sie dachten beide an den Zeugen, der sich an einen groß gewachsenen Mann in dunkler Kleidung erinnerte, der schnell davongegangen war.
    »Danke, Miss Cruz«, sagte Sævaldur.
    »Was ist mit dem Profiler?«, fragte Gunna. Ihr war klar, dass ihre Frage Sævaldur reizen würde.
    »Er kommt aus Dänemark, wir erwarten ihn morgen«, antwortete er kurz angebunden. »Nun, wie sieht’s aus? Gibt es Vorschläge? Wonach suchen wir? Meiner Meinung nach war ein Profi am Werk.«
    Gunna schüttelte den Kopf und brummte missmutig. Sævaldur griff ihre Unmutsäußerung sofort auf.
    »Bist du anderer Meinung, Gunnhildur? Aus welchem Grund?«, fragte er.
    »Hauptsächlich wegen der Waffe«, antwortete sie fest. »Eine Tötung mit einer Schrotflinte sorgt für eine Riesenschweinerei. Jemand, der einen Mord plant und sein Vorhaben schnell und einfach in die Tat umsetzen will, benutzt eine Handfeuerwaffe, wahrscheinlich mit Schalldämpfer, keine Schrotflinte.«
    »Handfeuerwaffen sind illegal, schon seit Jahren«, widersprach Sævaldur.
    »Ich weiß. Aber jeder, der will, bekommt eine, wenn er genug dafür hinblättert«, entgegnete Gunna. »Wenn dieser Typ ein Profi gewesen wäre, hätte er eine Handfeuerwaffe gehabt. Es war kein Auftragsmord.«
    Der dünne Steingrímur von der Spezialeinheit nickte zustimmend.
    »Ich bin Gunnas Meinung«, sagte er. »Eine Schrotflinte ist heikel wegen der Streuung der Bleigeschosse, selbst aus derart kurzer Distanz. Ich vermute, wir haben es hier mit einem abgesägten Lauf zu tun. Es sieht nach einer vorsätzlichen Tötung aus, aber der abgesägte Lauf sagt mir, dass es kein Profi gewesen sein kann.«
    »Außerdem gibt es

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