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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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»Es war einfach, Chefin. Ich habe einen der Wärter gebeten, es für mich zu tun und mir dann die Audiodatei zuzumailen. Dein Freund Bjössi drüben in Keflavík hat sich um die zweite Datei gekümmert. Er hat gesagt, du schuldest ihm einen Riesengefallen.«
    Gunna verzog das Gesicht. »Ich wette, der alte Gockel hat sich etwas drastischer ausgedrückt. Habe ich recht?«
    »Ähm. Du hast recht«, gab Eiríkur zu und schloss ein Paar kleine Lautsprecher an den Laptop an. »Bist du bereit?«, fragte er und sah Gulli Ólafs an.
    »Bereit wozu? Was wollt ihr mir zeigen?«
    »Ich möchte, dass du dich umdrehst und in die andere Richtung siehst, wenn es dir nichts ausmacht«, erklärte Gunna und ging zur Tür. Der verblüffte Gulli Ólafs tat, was man ihm gesagt hatte.
    Gunna nickte, und Eiríkur öffnete die Datei, während sie das Licht dimmte.
    »Hör auf damit. Lass die Finger davon. Du weißt, was ich meine«, sagte eine barsche Stimme.
    »Klingt das vertraut?«, fragte Gunna. »Willst du es noch einmal hören?«
    »Scheiße … du hättest mich vorwarnen können«, jammerte Gulli Ólafs vorwurfsvoll.
    »Tut mir leid. Klingelt es bei dir?«
    »Nein. Das ist nicht dieselbe Stimme.«
    Gunna nickte Eiríkur erneut zu, und diesmal sprang Gulli Ólafs auf. Seine Zähne klapperten, als eine tiefere Stimme langsam dieselbe Drohung aussprach.
    »Verdammt noch mal … das ist er. Das ist die Stimme«, sagte er zitternd. »Dieser Mistkerl. Weißt du, wer das ist? Ihr wisst es doch bestimmt, oder?«
    »Bist du dir ganz sicher?«
    »Absolut. Zweihundert Prozent sicher.«
    »Ich möchte trotzdem, dass du dir beide Stimmen noch einmal anhörst, nur um sicherzugehen.«
    Gulli Ólafs sank wieder auf seinen Stuhl und lauschte fassungslos, wie die beiden Stimmen mehrere Male dieselbe Drohung vorlasen.
    »Es gibt keinen Zweifel. Der zweite Mann ist es. Ohne jeden Zweifel«, wiederholte er.
    »Danke«, sagte Gunna, schaltete das Licht wieder ein und öffnete die Tür. »Du kannst gehen, mein Kollege wird dich hinausbegleiten. Falls erforderlich, melde ich mich in den nächsten Tagen bei dir, damit du eine Aussage machen kannst.«

***
    Gunna grübelte angestrengt, was sie übersehen haben könnte, als sie den halb toten Hallur Hallbjörnsson hinter dem Steuer seines Oldtimers hervorgezogen hatte. Sie fragte sich, ob es etwas gab, das sie hätte sehen müssen. Es dauerte nicht einmal zehn Minuten, in einem geschlossenen Wagen an einer Kohlenmonoxidvergiftung zu sterben. Was auch immer bei Hallurs Haus geschehen war, es hatte nur wenige Minuten vor ihrer Ankunft stattgefunden. Nun war Helgi in dem Haus, diesmal mit einem Team der Spurensicherung, um alles zu durchkämmen. Zwar war die Spur inzwischen kalt, aber möglicherweise ließen sich doch noch Beweise finden. Wütend ging sie auf und ab, dann öffnete sie ihr Handy und rief Helgis Nummer an. Sie lauschte dem Wählton, während sie zwanzig Schritte in die eine Richtung und dann zwanzig Schritte in die andere Richtung marschierte.
    »Helgi? Ja. Gibt’s was Neues?«
    Die Verbindung war schlecht, und Helgis Stimme klang verzerrt. Im Hintergrund hörte sie Verkehrslärm und das Geräusch eines Generators.
    »Auf der Kopfstütze sind Blutflecken, Chefin. Sie nehmen Proben davon, aber ich würde alles darauf setzen, dass Hallur sich mit einer Wunde am Kopf im Auto befand, als der Motor gestartet wurde.«
    »Bist du sicher, Helgi? Kann er nicht gestürzt sein und dann versucht haben, ins Krankenhaus zu fahren?«
    »Was? Mit einem Schlauch, der mit Klebeband am Auspuff befestigt und durch ein Rückfenster gesteckt worden war? Irgendwie glaube ich das nicht.«
    »Du hast recht«, erwiderte Gunna. »Was machst du jetzt?«
    »Ich lasse den Wagen beschlagnahmen, dann klopfe ich an sämtliche Haustüren in der Nachbarschaft.«
    »Gut. Schnapp dir ein paar uniformierte Beamte, wenn welche frei sind.«
    »Im Moment ist niemand frei, Chefin. Aber ich werde trotzdem für eine Stunde ein paar Kollegen mobilisieren.«
    »Sehr gut. So, ich muss jetzt los. Halte mich auf dem Laufenden, ja?«, bat sie und wollte das Telefonat beenden.
    »Warte mal, Chefin!«
    »Was ist denn noch?«
    »Ich konnte in Hallurs Arbeitszimmer in den Akten nichts Brauchbares finden, aber ich habe für alle Fälle auch den Papierkorb untersucht. Und da war es dann.«
    »Komm auf den Punkt, Helgi. Was war da?«
    »Unten im Papierkorb war ein zusammengeknüllter Zettel. Ein Brief, in dem fünfundzwanzigtausend Euro in bar

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