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Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition)

Titel: Kalter Trost: Island-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Quentin Bates
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sind ins Trudeln geraten. Rigel kommt noch über die Runden, aber Arcturus Holdings schreibt rote Zahlen. Beide Gesellschaften errichteten Immobilien, die man ihnen im Jahr 2007 noch aus den Händen gerissen hätte. Rigel Investment hat diese Luxusapartments auf der Lindargata gebaut. Einige sind verkauft, einige vermietet, aber es stehen noch zu viele leer. Arcturus ist für diese ganzen Reihenhäuser in Gardabær verantwortlich, insgesamt rund einhundert Häuser, und praktisch alle stehen leer.«
    »Heißt das, dass Bjartmar Arnarson in finanziellen Schwierigkeiten steckte?«, hakte Gunna nach und dachte daran, dass der lange Ommi sich in einem jener brandneuen leeren Reihenhäuser versteckt hatte.
    Hallur nickte düster. »Ich würde sagen, er lief ernsthaft Gefahr, die Kontrolle über Rigel zu verlieren, wahrscheinlich in naher Zukunft. Es ist möglich, dass er nur noch Inhaber blieb, weil die Bank schon genug Immobilien am Hals hat. Sie wollten ganz sicher nicht auf einen Schlag einhundert leere Häuser besitzen.«
    »Dann gibt es sicher auch Gläubiger, oder?«
    »Oh ja. Einige der Baufirmen sind darüber bankrottgegangen. Aber Bjartmar war in vielerlei Hinsicht ziemlich clever. Er hatte ein Unternehmen, das das Projekt unter einer anderen Steuernummer betreute, sodass dieses Unternehmen pleitegegangen ist, ohne Rigel mit hineinzuziehen. Und Rigel besitzt die Immobilien.«
    »Die üblichen Tricks? Eine Hand wäscht die andere?«, sagte Gunna verächtlich.
    »Das ist ein ganz normales Geschäft.« Hallur zuckte mit den Schultern. »So läuft das eben.«
    »Sagt dir der Name Steindór Hjálmarsson etwas?«
    Hallurs Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. »Ich glaube nicht. Sollte er?«
    »Nicht unbedingt. Erzähl mir nochmal, was du an dem Tag gemacht hast, als Svana Geirs starb.«
    »Fängst du wieder damit an? Meine Güte, ich dachte, ihr hättet den Mistkerl inzwischen geschnappt«, meinte Hallur.
    »Mit ein wenig mehr Kooperation von eurer Seite hätten wir ihn vielleicht schon«, konterte Gunna.
    »Hat das irgendetwas mit Bjartmar zu tun?«, fragte er genervt. »Gibt es einen Zusammenhang zwischen den beiden Morden?«
    »Das muss ich herausfinden. So, jetzt erzähl mir bitte alle Einzelheiten und lass diesmal nichts aus.«
    Hallur stöhnte. »Ich bin hier wie üblich gegen halb sieben aufgebrochen und ins Büro gefahren. Ich habe mich durch den Papierkram gearbeitet, E-Mails beantwortet, mich mit einigen Kollegen zusammengesetzt –«
    »Worum ging es da?«
    »Um die Beschlussvorlage für die geplante Erdölraffinerie in den Westfjorden. Dabei geht es um die Frage Umweltschutz gegen Arbeitsplätze. Egal, welchen Standpunkt wir vertreten, wir können nur verlieren«, sagte er verbittert. »Ich persönlich würde es lieber sehen, wenn man sich mehr um die Gewässerbewirtschaftung kümmern würde, aber ich bin nur ein junger Parlamentsabgeordneter. Man schenkt mir keine große Beachtung.«
    »Kannst du mir die Namen dieser Kollegen nennen?«
    »Sicher. Eyrún Valgeirsdóttir, Pálmi Marteinsson, Fannar Jónsson. Es waren noch mehr, aber diese hier fallen mir spontan ein. Sie können meine Angaben bezeugen.«
    »Was hast du danach gemacht?«
    »Das Meeting war gegen halb elf zu Ende, und ich habe das Haus verlassen.«
    »Um dich mit Svana zu treffen?«
    »Ich ging in den Fit Club und habe erwartet, sie dort anzutreffen. Aber sie war nicht da. Ich habe eine Stunde trainiert, war auf dem Laufband und habe Gewichte gestemmt, bin unter die Dusche gegangen und dann an die Arbeit zurückgekehrt. So einfach war das. Ich sollte um zwei Uhr vor dem Parlament sprechen, weißt du.«
    »Du sagt, du hättest erwartet, sie anzutreffen. Hattet ihr ein Treffen vereinbart?«
    »Nicht direkt. Aber normalerweise war sie um diese Uhrzeit immer dort.«
    »Gab es etwas Bestimmtes, das du mit ihr besprechen wolltest?«
    »Nein.« Er zuckte mit den Schultern. »Ich habe mich in ihrer Gesellschaft wohlgefühlt. Es war immer lustig mit ihr. Obwohl sie in mancherlei Hinsicht oberflächlich war, war sie eine lebhafte Person und das richtige Gegenmittel für die trockenen, langweiligen Meetings.«
    »Offensichtlich hatte sie eine Verabredung. Hast du eine Ahnung, mit wem? Vielleicht mit einem anderen Mitglied aus dem Svana-Club?«
    Er wirkte verärgert.
    »Ich habe keine Ahnung. Ich hatte gehofft, sie zu sehen. Sie war nicht da«, erwiderte er zunehmend ungeduldig.
    »Und du hast wirklich keine Ahnung, mit wem sie sich treffen

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