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Kaltes Blut

Kaltes Blut

Titel: Kaltes Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Ich kenne sogar den Besitzer … Welche Angaben brauchen Sie von mir?«
    »Nur Ihren Namen, die Adresse und ein paar Angaben zu Ihrem Pferd.«
    »Maite Sörensen …«
    Emily Gerber schrieb die Daten auf das Anmeldeformular und sagte: »Sie haben auch nach einer Box gefragt. Wir haben da verschiedene Angebote, die natürlich im Preis variieren. Eine Box ist noch frei, wo das Pferd sehr viel Licht hat, das kostet pro Monat fünfhundertfünfzig inklusive Futter und Boxenpflege. Wenn der Stallbursche auch die komplette Pferdepflege übernehmen soll, macht das noch mal zweihundert Euro extra. Wir haben auch noch einen Stall direkt dahinter, wo es aber um einiges dunkler und für ein Pferd, wie Sie es haben, eher ungeeignet ist. Der Preis dort beträgtvierhundert im Monat. Jetzt liegt es an Ihnen, wofür Sie sich entscheiden möchten.«
    »Ich nehme auf jeden Fall die hellere Box. Um die Pferdepflege würde ich mich aber gerne selbst kümmern, da Chiron sozusagen mein bester Freund ist und er sicher sehr enttäuscht wäre, wenn ihn mit einem Mal ein Fremder striegeln würde. Er ist sehr lieb, aber auch sehr eigen. Und da ich freiberuflich tätig bin, kann ich auch jeden Tag herkommen.«
    »Das kann ich verstehen, ich habe selbst so einen. Ein richtiges Sensibelchen.«
    »Also gut«, sagte Maite Sörensen und beugte sich nach vorn, »wo soll ich unterschreiben?«
    »Hier unten. Der Vertrag gilt übrigens vorerst für ein halbes Jahr und kann danach jederzeit gekündigt werden. Der Hof ist rund um die Uhr offen, sie können also wann immer Sie wollen zu ihrem Chiron. Was ich noch brauche, ist eine Abbuchungsermächtigung von Ihrem Konto.«
    »Natürlich«, sagte Maite Sörensen und füllte das Formular aus. »So, damit wäre alles erledigt.«
    »Ja.« Emily Gerber legte ein Formular in den Ablagekorb, während sie die Durchschrift Maite Sörensen reichte. »Kennen Sie sich in der Gegend aus?«
    »Um ehrlich zu sein, nein. Aber ich werde mich schon zurechtfinden.«
    »Machen wir es doch so: Sobald Chiron auf dem Hof ist, reiten wir ein paarmal gemeinsam aus, und dabei zeige ich Ihnen gleich die besten Reitwege. Es ist ein sehr großflächiges Gebiet, wo ihr Pferd viel Auslauf hat.«
    »Das Angebot nehme ich gerne an«, bedankte sich Maite Sörensen lächelnd. »Gibt es hier auch ein Lokal oder Restaurant, wo ich nach dem Reiten hingehen kann? Immer allein zu Hause rumzusitzen ist auf die Dauer langweilig.«
    »Es ist an alles gedacht. Wir haben gleich gegenüber einen hervorragenden Italiener. Sie werden sehr schnell Anschluss finden,denn die meisten hier sind sehr nett, schließlich verbindet uns alle die gleiche Leidenschaft.« Und nach einer kurzen Pause: »Was machen Sie eigentlich beruflich, wenn ich mir die Frage erlauben darf?«
    »Ich arbeite als freischaffende Künstlerin. Ich male, gebe Unterricht und erstelle auch Expertisen für Privatleute.«
    »Das hört sich interessant an. Wir haben zu Hause einen Constable hängen, aber ich bin mir nicht sicher, ob der auch wirklich echt ist. Vielleicht können Sie ihn sich mal anschauen. Mein Mann hat ihn vor ein paar Jahren gekauft und hat auch ein Echtheitszertifikat erhalten, aber ein Bekannter, der sich sehr gut mit alten Meistern und deren Technik auskennt, bezweifelt die Echtheit des Bildes.«
    »Kein Problem, es dauert jedoch, bis ich Ihnen das definitiv sagen kann. Außer, die Strichführung oder Farbmischung weicht besonders stark von den andern Bildern Constables ab.«
    »Das hat aber noch Zeit.«
    »Eine andere Frage, wann kann ich denn mein Pferd herbringen? Im Moment steht es bei einem Bekannten meines Vaters, aber ich merke, dass es Chiron dort nicht besonders gut geht.«
    »Im Prinzip, wann Sie wollen. Unser Stallbursche wohnt über den Stallungen. Ich habe ganz vergessen, Sie zu fragen, ob Sie vorhaben, länger hier zu wohnen?« Es war ein Unterton in der Stimme von Emily Gerber, der Maite Sörensen aufhorchen ließ. Ahnt sie etwas?, dachte sie.
    »Ich werde sicher eine Weile bleiben.«
    Emily Gerber erhob sich und sagte: »Dann zeige ich Ihnen doch gleich mal die Box, damit Sie sich einen Eindruck verschaffen können.«
    Draußen kam ihnen Helena Malkow entgegen, die die Fremde misstrauisch musterte, sich aber gleich Emily Gerber zuwandte. »Kann ich dich kurz allein sprechen?«
    »Nicht jetzt, Helena, du siehst doch, ich bin beschäftigt. In einerStunde, wenn du mit Volti fertig bist. Aber ich darf dir trotzdem schon einmal unser neues Mitglied vorstellen,

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