Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
ist vor zwei Wochen hier angekommen. Soll ziemlich überstürzt abgereist sein.«
    »Das ist interessant«, bemerkte Tweed.
    »Nun zu Ed Osborne«, sagte Monica.
    »Er ist der Geheimnisvollste von allen. Auch er hatte eine englische Mutter und einen amerikanischen Vater. Er wurde in Hoboken im Staat New Jersey geboren, wenn auch nicht gerade im vornehmsten Viertel der Stadt. Osborne war der Sohn einfacher Eltern und verbrachte seine Kindheit in bitterer Armut. Dann aber schaffte er es – der Himmel weiß, wie – , daß er einen Studienplatz in Harvard bekam. Nach dem Studium gibt es große Lücken in seinem Lebenslauf. Man kann nicht einmal sagen, ob er sich zu diesen Zeiten in den Vereinigten Staaten oder im Ausland aufgehalten hat. Sicher ist nur, daß er irgendwann einmal zur CIA kam und dort einen raketenhaften Aufstieg hinlegte. Ich trage immer noch Material über ihn zusammen.«
    »Tun Sie das«, sagte Tweed.
    »Bleibt nur noch Basil Windermere. Von dem weiß ich bisher nicht viel mehr, als daß er in Tonbridge von der Schule flog, weil er ein Verhältnis mit einem minderjährigen Mädchen hatte. So viel fürs Erste.«
    »Na, was halten Sie von der ganzen Geschichte, Tweed?«, wollte Marler wissen. »Ich wittere Gefahr.«
    »Und wie kommen Sie darauf?«, fragte Paula. »Das sagt mir mein sechster Sinn.«
    »Sie sprechen wieder einmal in Rätseln.« Kaum hatte Paula das ausgesprochen, fiel ihr auf, daß Kurt Schwarz und Tweed etwas gemeinsam hatten. Sie sagten nie, was sie dachten, bevor sie sich dessen nicht völlig sicher waren.
    Tweed wollte seine Leute nicht auf eine Richtung festlegen, bevor er nicht wußte, was wirklich gespielt wurde. Damit bewirkte er unter anderem, daß seine Mitarbeiter sich eigene Gedanken zur Lösung eines Problems machten. »Ich habe einfach noch nicht genügend harte Fakten«, antwortete Tweed auf Paulas Bemerkung. »Übrigens werden Sie im Laufe des Tages bemerken, daß einige wichtige Leute von hier verschwunden sind. Ich habe sie letzte Nacht in den Bunker geschickt, damit sie dort eine Art Eingreiftruppe bilden.«
    »Sie sagen das so nebenbei«, bemerkte Newman, »dabei klingt es so, als hätten wir es mit einem Notfall zu tun.«
    »Richtig erkannt, Bob.«
    »Ich habe da eine Idee«, fuhr Newman fort. »Basil Windermere hat mir gestern den Vorschlag gemacht, sich mit mir in einer Bar zu treffen. Ich bin nicht näher darauf eingegangen, aber jetzt glaube ich, daß eine Unterhaltung mit ihm vielleicht ganz nützlich sein könnte. Unter Umständen kann ich auf diese Weise dazu beitragen, Monicas Dossier über ihn zu ergänzen.«
    »Vorschlag angenommen«, stimmte Tweed zu.
    »Wenn das alles ist, dann mache ich mich mal wieder auf die Socken«, sagte Marler.
    »Noch eine gute Idee. Ich weiß, daß Sie alle kaum geschlafen haben. Gehen Sie nach Hause und legen Sie sich aufs Ohr.«
    »Wieso steht eigentlich Ihr Feldbett hinter Paulas Schreibtisch, Tweed?«, fragte Marler. »Mir ist das auch schon aufgefallen«, sagte Paula. »Bob hat mir erzählt, daß Sie kurz nach Mitternacht nach Hause gegangen sind, Tweed«, sagte Marler. »Das bin ich auch.«
    »Und wieso steht dann Ihr Feldbett hier?«
    »Tja, das ist meine Schuld«, sagte Monica.
    »Ich habe gerade noch die Bettwäsche wegräumen können, da sind Sie schon alle hereingestürmt. Das Bett selber konnte ich nicht mehr verschwinden lassen.«
    »Na schön, ich gestehe«, sagte Tweed mit gespielter Zerknirschtheit.
    »Ich bin am frühen Morgen wieder hierher gekommen. Ich wollte den Mitarbeitern, die zum Bunker fahren, noch letzte Instruktionen mitgeben. Sie wurden im Voraus verständigt.«
    »Damit wir nichts davon mitbekommen«, sagte Marler leicht verärgert.
    »Nein, damit ich mitten in der Aktion nicht alle möglichen Fragen beantworten muss. Danach bin ich gleich hiergeblieben, anstatt zurück in meine Wohnung zu fahren. So, und jetzt ab ins Bett, alle miteinander.« Noch bevor jemand den Raum verlassen konnte, klingelte das Telefon auf Monicas Schreibtisch. Die Sekretärin hob ab und blickte stirnrunzelnd hinüber zu Tweed.
    »George sagt, daß unten ein gewisser Ed Osborne ist und Sie zu sprechen wünscht.«
    »Soll raufkommen. Und Sie bleiben bitte alle noch eine Weile da.«
    »Wie zum Teufel hat er unsere Adresse herausbekommen?«, fragte Newman.
    »Vielleicht hatte Cord nicht mehr genügend Zeit, um vertrauliche Informationen auf seinem Computer in Langley zu löschen.« Eine angespannt reservierte Atmosphäre machte

Weitere Kostenlose Bücher