Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
Verteidigungsministerium melden«, sagte Henderson schließlich.

45
    Tweed hatte zuerst versucht, über Becks Handy Monica zu erreichen, aber in der Park Crescent war immer besetzt gewesen. Statt dessen hatte er Buchanan angerufen. Der Superintendent war sofort am Apparat.
    »Tweed«, sagte Buchanan mit triumphierender Stimme, »die Kugeln stimmen überein!«
    »Pardon?«
    Tweed war mit den Gedanken noch bei der Unterhaltung im Speisesaal des Ritz gewesen und hatte nicht sofort geschaltet.
    »Sie erinnern sich doch an die Kugel, nach der wir auf Ihre Veranlassung im Kopf von Guy Strangeways gesucht haben. Ich habe die Maschine mit seiner Leiche persönlich in Heathrow abgepaßt und den Toten sofort in die Gerichtsmedizin bringen lassen. Der beste Arzt dort hat eine Autopsie durchgeführt und dabei die Kugel, die Strangeways getötet hat, gefunden. Ich habe sie gleich mit dem Geschoß vergleichen lassen, das wir nach dem Attentat auf den Premierminister sichergestellt haben. Beide Kugeln wurden aus derselben Waffe abgefeuert. Das bedeutet, daß das Phantom sowohl das Attentat auf Sir Guy als auch auf den Premierminister verübt hat.«
    »Und bestimmt noch mehr.«
    »Ich war noch nicht fertig. Ich habe die Strangeway-Kugel per Kurier zu Rene Lasalle nach Paris geschickt. Er hat sie inzwischen erhalten und kann sie mit der Kugel vergleichen lassen, die den französischen Minister getötet hat.«
    »Hervorragende Arbeit, Roy.«
    »Da ist noch etwas. Ich habe sämtliche amerikanischen Luftwaffenstützpunkte in Hast Anglia überwachen lassen. Auf einem haben meine Leute beobachten können, wie ein großer weißer Lastwagen aus einer Transportmaschine gerollt wurde. Wir haben uns den Laster beim Verlassen der Basis geschnappt und den Fahrer festgenommen. Wissen Sie, was er geladen hatte?«
    »Falschgeld.«
    »Genau. Und zwar genügend Pfundnoten, um unser Land in ein finanzielles Chaos zu stürzen. Ich habe die Blüten sicherstellen lassen und Proben davon an die Bank von England geschickt. Die Experten dort waren ziemlich schockiert.«
    »Das sind ja wirklich wundervolle Nachrichten, Roy. Gratulation!«
    »Wir haben es diesen Bastarden gegeben!«, jubilierte Buchanan, den Tweed noch nie so ausgelassen erlebt hatte. »Freuen Sie sich nicht zu früh, Roy«, warnte Tweed. »Ich glaube, das dicke Ende kommt erst noch. Gab es wieder Bombenanschläge?«
    »Nein. Seit ich die amerikanische Botschaft von Beamten in Zivil überwachen lasse, hat es damit aufgehört.«
    »Gott sei Dank. Aber lassen Sie bloß nicht in Ihren Bemühungen nach. Die wirklich große Krise steht noch vor der Tür.«
    Tweed hatte gerade die Verbindung beendet, da klingelte das Handy.
    »Hallo? Wer ist dran?«
    »Rene. Ich bin zurück in meinem Büro. Könnten Sie gleich zu mir herüberkommen in die Rue…« Lasalle hielt inne. »Ist diese Leitung sicher?«
    »Ja. Ich bin an einem abhörsicheren Handy.«
    »Wäre es möglich, daß Sie gleich in die Rue des Saussaies kommen? Ich habe wichtige Neuigkeiten für Sie.«
    »Ich komme sofort. Könnten Sie mir vielleicht inzwischen die Akte über Jean Chatel heraussuchen?«
    »Wird gemacht, mein Freund.«
    »Ich mach mich jetzt auf den Weg. Ach, noch etwas: Kann ich Paula Grey und Bob Newman mitbringen?«
    »Gern.«
    Tweed hielt sein Wort, das er Paula unten in der Halle gegeben hatte, und rief sie sofort an, nachdem er das Gespräch mit Lasalle beendet hatte. Nur wenige Menschen kennen die Rue des Saussaies in Paris, was vielleicht daran liegt, daß die Straße, in der sich die Direction de la Surveillance du Territoire befindet, so unauffällig ist. Sie ist nur eine kurze, schmale Gasse gegenüber dem Elysee, an der viele Touristen vorbeigehen, ohne ihr auch nur einen flüchtigen Blick zu widmen. Der Eingang zu dem unauffälligen Gebäude, in dem die französische Gegenspionage zu Hause ist, befindet sich etwa in der Mitte der Gasse auf der linken Seite. Newman hielt vor dem Haus. Tweed zeigte der Wache an der Tür seinen Ausweis.
    »Monsieur Lasalle erwartet Sie bereits«, sagte der Mann, während er das Tor zu einer schmalen Durchfahrt öffnete. Newman fuhr den Wagen in einen kleinen, kopfsteingepflasterten Hof, wo ein Offizier in Zivil sie bat, ihm zu folgen. Er führte sie über eine Treppe mit alten Steinstufen hinauf zu einem Büro im ersten Stock des Gebäudes. Lasalle erhob sich, um seine Gäste zu begrüßen.
    »Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?«, fragte er. »Gern«, sagte Tweed.
    Rene Lasalle war

Weitere Kostenlose Bücher