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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Raum verlassen hatte, hob Lasalle den Hörer ab und sagte ein paar schnelle Worte auf Französisch. Kaum daß er wieder aufgelegt hatte, kam eine hübsche junge Frau herein und nahm von ihm eine Seite aus dem Aktenordner entgegen, den Tweed ihm zwischenzeitlich zurückgegeben hatte. Dann schenkte er Kaffee ein und gab Paula die erste Tasse.
    »Ich habe noch immer ein schlechtes Gewissen, weil ich Sie nicht angerufen und gewarnt habe. Wir haben in der Vergangenheit so gut zusammengearbeitet, daß ich mir fast wie ein Verräter vorkomme.«
    »Das brauchen Sie nicht«, sagte Tweed beschwichtigend. »Und es ist gut möglich, daß Ihr Präsident sogar Recht hatte. Unser verstorbener Premierminister war außenpolitisch nicht gerade ein Ass. Er hätte vielleicht sogar wirklich gedacht, daß Ihre Regierung das gute Verhältnis zwischen uns und den USA untergraben wollte.«
    »Ich selbst beruhige mich immer damit, daß ich Sie wenigstens auf die Horde von Amerikanern hingewiesen habe, die per Flugzeug und Eurostar von hier aus nach England unterwegs war.«
    »Und darüber hinaus haben Sie uns die Fotos geschickt, anhand deren wir die Amerikaner überhaupt erst identifizieren konnten. Die meisten von ihnen sind inzwischen übrigens tot.«
    »Tot?«
    Lasalles graue Augen funkelten, als er Newman und Paula ungläubig ansah. »Da haben Sie aber eine Menge Arbeit gehabt.«
    »Na ja, langweilig war es uns jedenfalls nicht«, sagte Newman.
    Lasalle und seine Gäste plauderten noch eine Weile über die verschiedenen Krisen, die sie schon gemeinsam gemeistert hatten. Dann kam die attraktive junge Frau zurück und gab Lasalle ein paar Blätter Papier. Lasalle dankte ihr, heftete den Originalbericht wieder in den Aktenordner und steckte die restlichen drei Blätter in einen weißen Umschlag, den er anschließend Tweed überreichte.
    »Hier haben Sie drei exzellente Fotokopien von der entscheidenden Seite des Berichts.«
    »Vielen Dank«, sagte Tweed. »Gern geschehen.«
    Das Telefon klingelte. Lasalle hob ab und hörte eine Weile zu. Schließlich holte er aus einer Schublade Block und Bleistift und begann sich Notizen zu machen. Dann ließ er sich noch einen Namen buchstabieren, bevor er wieder auflegte. »Es könnte sein, daß diese Informationen von Interesse für Sie sind, Tweed. Eine Madame Sharon Mandeville hat vor einer Weile das Ritz verlassen, um ein Flugzeug nach London zu nehmen. Ein gewisser Ed Osborne reiste kurze Zeit nach ihr ab und wollte ebenfalls zum Flughafen. Er hat in derselben Maschine einen Flug nach London gebucht wie Madame Mandeville. Schon vor einer halben Stunde sind ein Monsieur Basil Windermere und ein Monsieur Rupert Strangeways dabei beobachtet worden, wie sie in den Eurostar nach London stiegen.«
    »Ja, diese Informationen kann ich in der Tat sehr gut gebrauchen«, erwiderte Tweed. »Darf ich fragen, woher Sie sie haben?«
    »Ich habe einen meiner Männer im Ritz untergebracht, damit er mich auf dem Laufenden hält. Das Hotelpersonal hat damit nicht das Geringste zu tun.«
    »Vielen Dank für alles, Rene. Jetzt sollten wir aber zurück ins Hotel. Ach, übrigens, können Sie mir sagen, wie man auf schnellstem Weg nach London kommt?«
    »Mit dem Eurostar«, sagte Lasalle und blickte auf die Uhr. »Sie haben noch drei Stunden Zeit bis zur Abfahrt des nächsten Zugs.«
    In der Lounge des Ritz gab Tweed Newman mit ruhiger Stimme eine Reihe von Anweisungen. »Bitte verständigen Sie Marler, Nield und Butler. Und natürlich Keith Kent. Sagen Sie ihnen, daß wir in exakt neunzig Minuten von hier verschwinden. Und dann buchen Sie uns über das Hotel sieben Plätze erster Klasse im nächsten Eurostar. Außerdem brauchen wir zwei Wagen des Hotels, die uns zum Gare du Nord bringen, wo der Eurostar abfährt. Und schließlich suchen Sie sich die nächste Geschäftsstelle der Autovermietung, wo Sie die beiden Audis zurückgeben können. Ich gehe jetzt auf mein Zimmer und telefoniere.«
    »Darf ich mit Ihnen kommen?«, fragte Paula. »Ich habe meine Sachen schon gepackt.«
    »Gern. Kommen Sie nur.«
    Als er in seinem Zimmer war, ging Tweed schnurstracks zum Schreibtisch, setzte sich und rief über Becks Handy bei Monica an. Paula ging unterdessen zum Fenster und warf einen letzten Blick auf die Place Vendome. »Tweed!« Monicas Stimme klang erleichtert.
    »Ich habe versucht, Sie zu erreichen, aber die Frau an der Vermittlung des Hotels meinte, daß Sie ausgegangen wären.«
    »Stimmt, ich war bei Rene Lasalle. Was

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