Kaltgestellt
möglich sehen.«
»Dann sagen Sie ihm, daß ich wieder zurück bin und mich sofort mit ihm treffen könnte; Wo, ist mir egal. Jetzt muss ich aber hinauf zu Howard.«
Tweed verließ sein Büro und eilte zusammen mit Paula und Newman ein Stockwerk höher. Oben ging er direkt in Howards Büro, während die anderen beiden vor der Tür blieben und warteten. Howard, der wie immer makellos elegant gekleidet war, saß hinter seinem Schreibtisch. Er sah gestreßt aus, aber seine Stimme klang ruhig und fest.
»Ich bin froh, daß Sie wieder zurück sind, Tweed«, sagte er und stand auf, um Tweed die Hand zu schütteln. »Setzen Sie sich doch.«
»Paula und Bob warten draußen. Kann ich Sie zu uns hereinbitten?«
»Tun Sie das.«
Nachdem alle Platz genommen hatten, faltete Howard die Hände und legte sie auf die Schreibtischplatte. Dann beugte er sich vor.
»Um es kurz zu machen: Eine starke amerikanische Flotte hat sich in den vergangenen Tagen ohne jegliche Vorwarnung aus Washington unserer Küste genähert. Wir hätten nie davon erfahren, wenn der Pilot eines British-Airways-Jets auf dem Flug nach New York die Flotte nicht zufällig entdeckt hätte. Er hat sogar Videoaufnahmen von den Schiffen gemacht und sie mit der nächsten Maschine nach London zurückgeschickt. Wir haben von dem Video Abzüge machen lassen.«
Howard schob ein paar große Farbfotos über den Tisch, die Tweed erstaunlich scharf vorkamen. Er blickte hinüber zu Howard.
»Wie hoch flog das Flugzeug?«
»Ich habe mit dem Piloten selbst telefoniert. Er flog in einer Höhe von fünfunddreißigtausend Fuß. Der Mann ist Hobbyfilmer und hat mir erzählt, daß er ein Vermögen in seine Kameraausrüstung gesteckt hat. Nachdem er die Aufnahmen gemacht hatte, informierte er das Verteidigungsministerium per Funk über die Flotte. Dort sitzt ein Freund von mir, der mir diese Fotoabzüge angefertigt hat. Das Videoband ist nach wie vor im Verteidigungsministerium.«
»Die Aufnahmen sind erstaunlich detailreich. Was ist das eigentlich für ein Vergrößerungsgerät auf dem Tisch dort drüben?«
»Eines der besten, die es gibt. Ich habe es mir von einem Freund bei der Navy ausgeliehen. Verwenden Sie es ruhig.«
Newman ging hinüber zu dem Vergrößerungsgerät und sah sich damit die Fotos genauer an, wobei das Schiff links von dem Flugzeugträger seine besondere Aufmerksamkeit erregte. Dann pfiff er leise durch die Zähne. »Ich würde sagen, daß dieses Schiff da eine Einheit von SEALs transportiert. Es sieht so aus, als würden sie gerade an Deck ein Landungsmanöver üben. Ich kann ganz deutlich die Landungsfahrzeuge erkennen.«
»Genau das hat mein Freund von der Navy auch gemeint«, sagte Howard. »Ziemlich bedrohlich, finden Sie nicht auch?«
»Weiß man, wann diese Flotte unsere Küste erreicht?«
»Der Pilot des Passagierflugzeugs sagte mir, daß sie seiner Meinung nach auf direktem Kurs nach England gewesen sei, und die Navy meint, daß die Amerikaner morgen nach Einbruch der Dunkelheit im Ärmelkanal eintreffen werden.«
»Dann müssen wir uns auf einen Kampf vorbereiten.«
»Tweed.«, begann Howard, hielt aber, offensichtlich peinlich berührt, gleich wieder inne. »Ich muss Ihnen etwas beichten. Ich habe großen Mist gebaut. Ich hatte achtundvierzig Stunden nicht geschlafen und war todmüde, auch wenn das keine wirkliche Entschuldigung ist. Jedenfalls bin ich mitten am Nachmittag bei vollem Tageslicht zum Bunker gefahren und habe nicht auf einen Hubschrauber geachtet, der mich verfolgt hat. Ich dachte, es wäre ein Verkehrshelikopter und habe ihn praktisch zum Bunker gelotst. Mrs. Carson hat mir gehörig den Kopf gewaschen, und sie hatte Recht damit. Der verdammte Hubschrauber flog einige Runden über dem Bauernhof und hat vermutlich alles fotografiert. Mrs. Carson sagt, er habe keine Kennzeichen gehabt. Die ganze Sache tut mir entsetzlich Leid.«
»Niemand ist unfehlbar«, erwiderte Tweed. »Ich habe selbst schon eine Menge dummer Fehler gemacht. Macht es Ihnen etwas aus, wenn ich jetzt gehe? Ich hatte schon vorher eine Menge zu tun, aber angesichts der Dinge, die Sie mir jetzt gesagt haben, muss ich noch mal einen Zahn zulegen.«
»Ich bin froh, daß Sie wieder da sind, Tweed.«
»Und ich werde Sie über alles auf dem Laufenden halten. Jetzt wird alles sehr schnell geschehen.« Als Tweed sich erhob, sprang auch Howard auf und folgte ihm nach draußen. »Eine wichtige Sache noch: Der Premierminister möchte Sie so rasch wie möglich
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