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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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übers Haar und setzte sich langsam in Bewegung. Er war fast am unteren Ende der Treppe angelangt, als drei brutal aussehende Männer aus dem blauen Chrysler stiegen. Einer davon hielt die hintere Wagentür auf, während ein anderer Tweed mit einem harten amerikanischen Akzent ansprach. »Mr. Tweed?«
    »Ja.«
    »Wir bringen Sie hin, wohin Sie wollen. Steigen Sie ein!«
    »Nein, danke.«
    »Ich sagte, Sie sollen einsteigen, Kumpel!« Jemand rammte Tweed etwas Hartes, Kreisförmiges in den Rücken. Zwei der Männer packten ihn bei den Armen und schoben ihn auf den Wagen zu. Auf der Rückbank saß ein kleiner, glatzköpfiger Mann, der mit einer automatischen Pistole herumfuchtelte und Tweed hinterhältig angrinste. Dann bemerkte Tweed eine Bewegung hinter sich und spürte, wie die beiden Schläger ihn losließen. Als er sich umdrehte, sah er Newman, der einem der beiden mit dem Lauf seiner Waffe auf den Kopf geschlagen hatte, und Marler, der den zweiten soeben mit einem Handkantenschlag niederstreckte. Harry Butler stand neben ihnen, richtete eine Pistole mit dickem Lauf ins Innere des Wagens und drückte ab. Eine Reizgaswolke breitete sich im Chrysler aus, worauf der Glatzkopf auf der Rückbank zu husten begann und sich mit beiden Händen die Augen rieb. Newman bugsierte einen der bewußtlosen Schläger auf den Rücksitz, und Marler schob den zweiten hinterdrein. Butler, der dem dritten Angreifer mit einem gezielten Boxhieb den Unterkiefer gebrochen hatte, riß die Vordertür auf und schubste den völlig benommenen Mann auf den Beifahrersitz, feuerte eine weitere Gaspatrone ins Innere des Chryslers und schlug die Tür zu. »Weg hier!«, sagte Newman zu Tweed. »Der Mercedes parkt da drüben.«
    »Habe ich schon gesehen.«
    »Während Butler den Mercedes zurück zur Park Crescent steuerte«, fragte Tweed: »Wie sind Sie eigentlich dazu gekommen, mich bei der Botschaft zu suchen?«
    »Monica hat uns gesagt, daß Sie dort sind«, antwortete Newman, der ausnahmsweise neben Tweed auf dem Rücksitz Platz genommen hatte.
    »Wir haben uns gedacht, Sie könnten vielleicht etwas Rückendeckung brauchen. Bei all den merkwürdigen Gestalten, die in letzter Zeit unsere Stadt überschwemmen, kann man ja nie wissen.«
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe. Ich weiß nicht, was die Typen mit mir angestellt hätten, wenn ihnen die Entführung gelungen wäre. Vielleicht hätten sie mich verhört, vielleicht aber auch umgebracht.« In knappen Worten erzählte er den anderen von seinen Erlebnissen in der Botschaft. Nachdem er damit fertig war, blickte er aus dem Fenster in den Sprühregen, der noch immer auf die Stadt herniederging. »Wir müssen herausfinden, wer dieser Charlie ist«, sagte er nachdenklich.
    »Ich könnte mir vorstellen, daß es sich bei ihm um den wahren Kopf des ominösen Executive Action Department handelt.«

6
    Um vier Uhr nachmittags fuhr Tweed in seinem Ford Sierra die schmale, kurvige Straße in Richtung Parham entlang. Paula, die neben ihm saß, schwieg. Sie spürte, daß Tweed über etwas nachdachte. Es war fast schon dunkel, weshalb Tweed die Scheinwerfer eingeschaltet hatte. Am Himmel ballten sich schwere, schwarze Wolken zusammen. Bald würde es wieder regnen. Paula bemerkte, daß Tweed immer wieder in den Rückspiegel blickte. An einer Stelle, wo er die Straße gut überblicken konnte, fuhr er auf den Grasstreifen neben dem Fahrbahnrand und kurbelte das Fenster herunter. Dann streckte er eine Hand aus dem Fenster und bedeutete dem Wagen, der hinter ihm gefahren war, daß er anhalten solle. »Wir haben Besuch.«
    »Feindlich gesinnten?« Paula griff nach hinten in ihre Umhängetasche und schloß die Hand um den Griff ihrer .32er Browning. Als sie sich wieder umdrehte, war Tweed bereits ausgestiegen und ging auf das andere Auto zu. Es war Newmans Mercedes. Jetzt stieg auch Paula aus. Im Fond von Newmans Wagen saßen Harry Butler und sein Kollege Pete Nield.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Tweed.
    »Ganz einfach«, sagte Newman.
    »Wir sind der Meinung, daß Sie jemanden brauchen, der Sie beschützt.«
    »Ich dachte, ich hätte Ihnen im Büro klar und deutlich gesagt, daß ich alleine nach Parham fahren möchte.«
    »Na ja. Und was ist mit Paula?«
    »Paula hat Sir Guy Strangeways mal vor einiger Zeit bei einem Abendessen in London getroffen, wo sie sich ausgezeichnet mit ihm verstanden hat. Ich habe mit gedacht, daß er in ihrer Gegenwart vielleicht etwas lockerer ist. Wenn er euch drei sieht, hätte ich da

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