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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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besser.«
    »Ich habe den Sheriff angerufen, der die Untersuchungen geleitet hat. Sein Name war Jim Briscoe. Den schreibe ich Ihnen auch auf. Ich bin dann dort hingefahren und habe mit ihm gesprochen. Er war ganz freundlich, aber ich hatte das Gefühl, als ob das Gespräch ihm peinlich wäre. Er meinte, daß solche Unfälle leider immer wieder vorkämen. Als ich ihn gefragt habe, ob es denn an der Stelle schon einmal einen Unfall gegeben hätte, hat er das verneint.«
    »Sie haben sich die Stelle wahrscheinlich nicht angeschaut, oder?«
    »Doch. Ich habe Jim Briscoe gebeten, mich dort hinzubringen. Vor der Brücke, auf der der Unfall passiert ist, waren keine Bremsspuren zu sehen. Als ich ihn darauf aufmerksam gemacht habe, schien ihm das irgendwie peinlich zu sein. Er hat daraufhin gemeint, daß die Reifen der anderen Autos, die inzwischen über die Brücke gefahren seien, sie ausradiert hätten. Das Problem ist nur, daß es sich um eine ziemlich ruhige Straße handelt, wo nur wenige Autos fahren. Ich hatte das Gefühl, als hätte jemand die Bremsspuren absichtlich beseitigt.« Sie lächelte betreten. »Aber jetzt halten Sie mich wohl für paranoid.«
    »Überhaupt nicht. Ich glaube Ihnen. Was wollen Sie, daß ich tue?«
    »Nun ja, Sharon hat mir neulich beiläufig erzählt, daß Tweed eine Art Spezialabteilung in Ihrer Versicherung leitet, die Prominente für den Entführungsfall versichert. Dazu braucht man doch sicher auch Ermittler.«
    »Da haben Sie ganz Recht.«
    »Nach einiger Zeit habe ich noch einmal mit Sheriff Briscoe Kontakt aufnehmen wollen. Es hat sich aber jemand anders am Telefon gemeldet und mir gesagt, daß Briscoe mit vollen Bezügen in Frühpension gegangen ist. Mir ist das ziemlich merkwürdig vorgekommen, denn Sheriff Briscoe war vielleicht gerade mal vierzig. Ich habe verlangt, daß das FBI eingeschaltet wird, denn schließlich ist der Unfall meiner Eltern jenseits der Staatsgrenze passiert. Der neue Sheriff ist daraufhin ziemlich unfreundlich geworden und gemeint, daß die Untersuchung endgültig abgeschlossen ist. Und dann hat er mir sogar damit gedroht, mich zu verklagen, weil ich ihm angeblich seine kostbare Zeit stehle.«
    »Das ist wirklich seltsam. Können Sie mir den Ort näher beschreiben, an dem dieser Unfall passiert ist?«
    »Ja. Es war auf einer breiten Straße, die auf einer Brücke über eine tiefe Schlucht führt. Jim Briscoe hat mir erst auf mehrfache Nachfrage ein Foto von dem Wagen gezeigt, in dem meine Eltern starben. Die linke Seite war eingedrückt, als hätte der Wagen dort ein schweres Fahrzeug gerammt, mehr war nicht zu sehen. Wahrscheinlich ist das an einem Punkt direkt vor der Brücke geschehen. Das Auto meiner Eltern ist sofort in die Schlucht gestürzt.«
    »Merkwürdig, daß der Wagen dabei nicht in Flammen aufgegangen ist.«
    »Tja, mein Vater war schon immer sehr reaktionsschnell gewesen. Er muss wohl den Motor abgeschaltet haben, als der Wagen von der Straße abkam. Briscoe hat mir jedenfalls bestätigt, daß der Zündschlüssel herumgedreht war.«
    »Haben Sie die Telefonnummer von diesem Briscoe?«
    »Nein, leider nicht. Aber von dem neuen Sheriff habe ich erfahren, daß Briscoe immer noch in demselben Ort lebt. Dem mit dem unaussprechlichen Namen, den ich Ihnen ins Notizbuch geschrieben habe. Ich notiere Ihnen auch den Namen des neuen Sheriffs und dessen Telefonnummer. Vielleicht können Sie ja etwas erreichen.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher«, sagte Marler. »Aber vielleicht gelingt es mir ja herausfinden, was sich da wirklich zugetragen hat. An dieser Geschichte scheint einiges nicht ganz koscher zu sein.«
    »Ich mache Ihnen eine Menge Umstände«, sagte Denise, während sie ihm das Notizbuch zurückgab. »Da drinnen steht jetzt auch die Adresse meiner Wohnung in Belgravia – und meine Geheimnummer, die ich mir habe geben lassen. Ich habe nämlich den Eindruck, daß das Telefon, das mir die Botschaft zur Verfügung gestellt hat, abgehört wird.« Sie lächelte abermals. »Aber jetzt halten Sie mich bestimmt für komplett verrückt.«
    »Ich glaube, daß Sie aus gutem Grund beunruhigt sind. Ich werde sehen, was sich tun lässt.«
    »So jetzt wollen wir aber mal über etwas anderes reden. Die bisherige Unterhaltung war sicher nicht gerade amüsant für Sie.«
    »Um ehrlich zu sein, sie hat mich neugierig gemacht«, erwiderte Marler. Er bemerkte, daß Denise auf ihre Uhr blickte. »Müssen Sie schon gehen?«
    »Ja, leider. Der Fahrer, der mich auch

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