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Kaltgestellt

Kaltgestellt

Titel: Kaltgestellt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Bild zusammen. Bob, wie war es gestern mit Sharon Mandeville?«
    »Schön. ’Wußten Sie, daß sie nicht die Spur von einem amerikanischen Akzent hat? Mir kam sie wie eine echte englische Lady vor.« Paula starrte ihn mit geschürzten Lippen an. War Newman am Ende dabei, sich in Sharon zu verlieben? Sein Ton jedenfalls ließ darauf schließen. Sie senkte die Augen, bevor er zu ihr herüberblickte.
    »Wirklich?«, fragte Tweed. »Dann sind Sie wohl gut mit ihr ausgekommen. Glauben Sie, daß Sie sie wieder treffen werden?«
    »Das möchte ich doch hoffen.«
    »Dann nutzen Sie die Gelegenheit, aus ihr herauszubekommen, was die Amerikaner vorhaben. Vorausgesetzt, daß sie überhaupt darüber informiert ist.«
    »Sharon hat mich gebeten, einen Artikel zu schreiben. Es war nicht ihre Idee, sondern die von jemandem weiter oben in der Hierarchie, dessen Namen sie mir aber nicht nennen durfte.«
    »Was für einen Artikel denn?«
    »Einen, der eine verstärkte Renaissance des speziellen Verhältnisses zwischen England und den USA einfordert.«
    »Tatsächlich?« Ein leises Lächeln spielte um Tweeds Lippen. »Langsam wird ein Muster erkennbar. Werden Sie den Artikel schreiben?«
    »Ich habe mich noch nicht entschieden. Aber wenn ich es tun sollte, zeige ich Ihnen erst den Entwurf, bevor ich den Artikel an die Zeitungen gebe.«
    »Und jetzt zu Ihnen, Marler«, fuhr Tweed fort. »Hat Ihnen Ihr Treffen mit Denise Chatel gefallen?«
    »Sehr sogar. Sie ist ziemlich nett. Sie hat mir eine merkwürdige Geschichte über den Tod ihrer Eltern erzählt.« Tweed hörte aufmerksam zu, während Marler das wiedergab, was er am Abend zuvor von Denise erfahren hatte. Aus seinem exzellenten Gedächtnis konnte er jedes einzelne ihrer Worte abrufen. Selbst Monica legte den Telefonhörer auf und hörte zu.
    »Ich habe mir gedacht, daß vielleicht Cord Dillon die Nachforschungen für mich erledigen könnte«, sagte Marler am Ende seiner Erzählung. »Ich könnte ihm alles Wesentliche durchgeben, damit er dann vom Bunker aus in den Staaten anrufen kann. Oder glauben Sie, daß weitere Nachforschungen in dieser Angelegenheit reine Energieverschwendung sind?«
    »Im Gegenteil«, sagte Tweed. »Ich werde Ihnen jetzt etwas mitteilen, das streng vertraulich ist. Rene Lasalle vom DST in Paris hat mir erst kürzlich auf meine Anfrage hin mitgeteilt, daß Denises Vater zwar als offizieller Attache an die französische Botschaft in Washington geschickt worden war, in Wirklichkeit aber Mitarbeiter des Geheimdienstes gewesen ist. Er sollte die Einzelheiten einer größeren Operation herausfinden, die Washington geplant hatte, aber bevor er einen Bericht nach Frankreich schicken konnte, ist er ja, wie bekannt, zusammen mit seiner Frau bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Sharon Mandevilles Eltern sind, wie wir wissen, auf dieselbe Weise gestorben. Sie alle wissen, daß ich nicht an die zufällige Duplizität von Ereignissen glaube.«
    »Dann darf ich also Cord bitten, die Sache für mich abzuklären?«, fragte Marler.
    »Ja. Sagen Sie ihm, daß ich ebenfalls daran interessiert bin.« Tweed lehnte sich in seinen Stuhl zurück. »Vor vielen Jahren, als ich noch bei Scotland Yard war.«
    »Und zwar als der jüngste Superintendent in der Geschichte der Mordkommission«, warf Paula ein. »Was ich sagen wollte: Damals bin ich in Mordfällen zwar mehrmals aus purem Zufall über eine Sache gestolpert, aber zumindest habe ich immer die Bedeutung dessen erkannt, worüber ich da gestolpert bin. Marler ist, glaube ich, jetzt etwas Ähnliches passiert. Ich könnte mir vorstellen, daß das, was Denise ihm erzählt hat, sehr wohl etwas mit unseren gegenwärtigen Problemen zu tun hat.«
    »Ein blindes Huhn findet auch einmal ein Korn«, sagte Marler selbstironisch.
    »Gestern ist übrigens noch der Kurier aus Paris gekommen, der mir einen Umschlag von Rene Lasalle überbracht hat. Darin waren die Fotos, die Renes Leute von den Amerikanern am Flughafen gemacht haben.« Tweed nahm den Umschlag aus einer Schublade und breitete den Inhalt auf dem Schreibtisch aus.
    »Ich möchte, daß Sie alle einen Blick auf diese Bilder werfen und mir sagen, ob Sie eines der Gesichter schon einmal gesehen haben.« Die anderen bauten sich im Halbkreis hinter ihm auf. Paula, die froh war, sich mit etwas anderem befassen zu können als mit der Aktentasche, betrachtete die Abzüge mit großer Sorgfalt. Dann deutete sie mit dem Finger auf eines der Bilder.
    »Der da ist Hank Waltz, der Mann, der

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