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Kalymnos – Insel deines Schicksals

Kalymnos – Insel deines Schicksals

Titel: Kalymnos – Insel deines Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Hampson
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etwas?" fragte er, und jetzt, da er Julies Gesicht erkennen konnte, schien er wirklich besorgt um sie zu sein.
    „Jetzt nicht mehr, Doneus", erwiderte sie erleichtert. „Aber ich hatte schon befürchtet, dass du heute Nacht wieder nicht nach Hause kommst."
    Er wirkte, als hätte er mit allem gerechnet - außer mit dieser Antwort. Denn auch wenn er müde und abgespannt aussah, stand ihm die Verwunderung deutlich im Gesicht geschrieben. „Hätte dir das so viel ausgemacht?"
    „Allerdings", gab Julie freimütig zu.
    Doneus schien ihre unverblümte Offenheit erst einmal verarbeiten zu müssen, denn eine ganze Weile lang sagte er nichts und betrachtete Julie in einer Mischung aus Unverständnis und Rührung. Dann streckte er eine Hand nach ihr aus. Julie nahm sie und stand auf. „Nimm mich in den Arm", flüsterte sie. „Ganz fest."
    Auch wenn er seine Verwunderung kaum verbergen konnte, legte er zärtlich die Arme um sie, und Julie schmiegte sich an seine Brust und vergaß augenblicklich alles um sich her.
    Erst Doneus' Stimme holte sie in die Wirklichkeit zurück. „Da soll sich einer auskennen", protestierte er teils scherzhaft, teils ernsthaft. „Mal bist du so wie jetzt, liebevoll und anschmiegsam, und dann wieder arrogant und hochmütig."
    „Glaub mir", versuchte sie ihm zu erklären, „wenn ich je hochmütig zu dir war, dann keinesfalls mit Absicht."
    Doneus schien sich mit der Antwort zufrieden zu geben, denn seine Umarmung wurde intensiver und gefühlvoller. Und wer weiß, wie lange sie so dagestanden hätten, eng umschlungen und schweigend, wäre es Jason nicht plötzlich zu dumm geworden? Er schien sich vernachlässigt zu fühlen und begann zu bellen.
    Schweren Herzens löste sich Julie aus Doneus' Umarmung und wischte sich heimlich die Tränen aus dem Gesicht. „Du hast doch bestimmt Hunger", sagte sie unvermittelt.
    „Soll ich uns das Abendessen aufwärmen?"
    Er beugte sich zu ihr herunter und küsste ihr zärtlich die letzten Tränen von der Wange. „Hast du etwa auch noch nichts gegessen?"
    „Ich hatte keinen Appetit - so ganz allein", gestand sie ihm.
    „Dann gibt es das Abendessen heute eben erst um Mitternacht", erwiderte Doneus schalkhaft. „Ich gehe in die Küche und kümmere mich darum."
    „Lass mich das doch machen", wandte Julie ein.
    „Wenn du magst, kannst du in der Zwischenzeit Jason füttern", schlug er vor. Und gemeinsam gingen sie ins Haus. Jason folgte ihnen mit wedelndem Schwanz. Er schien die Worte seines Herrchens genau verstanden zu haben.

8. KAPITEL
    Nachdem sie bei Kerzenschein ihr verspätetes Abendessen zu sich genommen hatten, begann Doneus auffällig oft zu gähnen. „Ich bin hundemüde, Julie", musste er zugeben.
    „Ich glaube, ich sollte mal langsam ins Bett gehen."
    Während er noch für einen Moment mit dem Hund vor die Tür ging, räumte Julie den Tisch ab. Sie stellte das schmutzige Geschirr einfach auf die Spüle, denn den Abwasch würde sie erst morgen früh machen. Jetzt war es zu spät dafür - aber nicht nur das. Denn schon seit einiger Zeit spürte sie eine Erregung, der sie sich zu ihrer Überraschung nicht im Geringsten schämte. Sie war fest entschlossen, die Nacht mit Doneus zu verbringen.
    Und obwohl sie sich darüber im Klaren war, dass sie damit endgültig jedes Recht verwirkt hätte, ihn je wieder zurückzuweisen, wünschte sie sich nichts mehr, als sich eng an ihn zu schmiegen und in seinen starken Armen Geborgenheit zu finden.
    Als Doneus wieder ins Haus kam und die Tür hinter sich schloss, trat Julie ihm entgegen und sah ihn erwartungsvoll lächelnd an. Alles, was sie dachte und empfand, lag in ihrem Lächeln. Wie glücklich sie darüber war, dass er ihr verziehen zu haben schien, und wie sehr sie sich nach seiner Nähe sehnte. Und so oft, wie er unter Beweis gestellt hatte, dass sie ein offenes Buch für ihn war, zweifelte Julie nicht daran, dass er auch ihre Erregung bemerken würde.
    Seine Reaktion traf sie unvorbereitet wie ein plötzliches Unwetter. „Gute Nacht, Julie", sagte er nur, und ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, verschwand er in seinem Zimmer.
    Fassungslos blickte sie hinter ihm her. War es wirklich erst eine halbe Stunde her, dass sie sich zärtlich umarmt hatten? Hatten sie nicht vor wenigen Minuten noch gemütlich zusammengesessen und sich viel sagende Blicke über den Tisch hinweg zugeworfen?
    Sonst hätte sie doch nicht im Traum angenommen, dass er bereit war, ihre unachtsame Bemerkung, mit der sie so viel

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