Kampf für Freiheit
mir aus«, antwortete Marcus kühl.
Mit wütender Miene trat Amatus zwischen die beiden.
»Ihr wagt es, euch meinem Befehl zu widersetzen? Dafür werde ich euch beide auspeitschen lassen. Aufhören, habe ich gesagt. Hört auf – sofort!«
Marcus reagierte nicht darauf, sondern sprang erneut vor und hieb Ferax mit dem Schwert in die Seite. Wieder fing der Weidenschild den Schlag ab, und Ferax holte verzweifelt gegen Marcus’ Schienbein aus, verfehlte es aber knapp und fiel zurück.
»AUFHÖREN!«, brüllte Amatus in voller Lautstärke.
Diesmal trat Marcus zögernd in einen sicheren Abstand zurück und senkte das Schwert. Amatus kam herbeigestürmt, riss ihm die Übungswaffe aus der Hand und wandte sich dann an Ferax. »Lass deine Ausrüstung fallen. Ihr beide bekommt heute den größten Ärger, den ihr je gesehen habt. Das schwöre ich euch! Ich schlage euch, bis ihr nicht mehr gehen könnt. Gleich hier! Auf der Stelle! Ihr verdammten Kerle!«
»Das reicht!«, unterbrach ihn Porcino, der mit dem anderen Mann näher gekommen war. »Lass sie, Amatus.«
Der Ausbilder schwieg, neigte den Kopf und zog sich mit so viel Respekt zurück, wie er bei seiner kochenden Wut noch aufbringen konnte. Marcus stand keuchend da. Das Blut raste ihm in den Adern und er hatte die Hände zu Fäusten geballt.
»Bei allen Göttern«, sagte Porcinos Begleiter bewundernd. »Der Junge hier ist ein wahrer Feuerfresser, ohne jeden Zweifel. Und der junge Stier hier ist ihm wirklich ebenbürtig. Oh ja! Die beiden sind genau richtig!« Er wandte sich an Porcino. »Ich nehme sie.«
»Die da?« Porcino wirkte überrascht, als er mit einer wegwerfenden Bewegung auf Marcus und Ferax deutete. »Aber die sind doch noch in der Ausbildung, mein Herr.«
»Ihre Technik ist noch nicht ausgefeilt, aber sie haben etwas anderes. Diesen alles entscheidenden, rohen Hass. Das ist sonnenklar. Ja. Die beiden sind genau richtig. Das gibt eine wunderbare Vorführung für den Sohn des Varinius.«
Porcino wollte protestieren, aber der andere Mann schnitt ihm das Wort ab.
»Natürlich zahle ich dir einen guten Preis, im Namen meines Freundes.«
Porcino rechnete kurz nach und lächelte den Mann kühl an. »Ich muss sagen, dass ich die beiden auch schon im Auge hatte. Es sind die vielversprechendsten Rekruten, die ich seit Langem hatte. Sie haben sicherlich eine großartige Laufbahn als Kämpfer vor sich. Ich würde tatsächlich eine größere Investition verlieren, wenn man sie jetzt schon zum Kämpfen zwingt.«
»Dann solltet Ihr auf jeden Fall einen angemessenen Preis von mir verlangen, wenn wir in Eurem Geschäftszimmer die Einzelheiten besprechen.«
Porcino nickte, senkte den Kopf und deutete auf das Tor. »Wenn Ihr schon vorausgehen möchtet, ehrenwerter Marcus Antonius. Ich muss noch kurz mit ihrem Ausbilder sprechen.«
»Nun gut«, antwortete der Mann, auf dessen Zügen sich eine leichte Verärgerung abzeichnete. »Aber beeilt Euch.« Der Besucher wandte sich ab und schlenderte zum Tor.
Porcino ging zu Amatus. »Nimm die beiden zur Seite. Suche für deine restlichen Schüler für heute einen anderen Ausbilder. Ich möchte, dass du dich auf die beiden konzentrierst. Drille sie so gründlich, wie du nur kannst. In fünf Tagen müssen sie kampfbereit sein.«
»Ja, Meister.«
Porcino musterte Marcus und Ferax. Auf seinen Zügen lag ein trauriger Ausdruck. Dann verschwand sein nachdenklicher Blick und seine Stimme wurde hart. »Diese beiden sollen bei den anderen untergebracht werden, die für diese Veranstaltung ausgewählt wurden.«
»Ja, Meister. Ein echter Kampf ist genau, was diese beiden brauchen. Wird es ein Schaukampf sein, Meister?«
Porcino schüttelte den Kopf.
»Dann geht es darum, wer zuerst Blut fließen lässt?«
»Nein.« Porcino zuckte die Achseln. »Mein Kunde möchte eine ganz besondere Unterhaltung. Er vertritt jemanden in Rom, der einen Geburtstag in der Familie feiern möchte. Da kann es nur die prächtigste Unterhaltung geben. Wenn diese beiden in die Arena treten, wird es ein Kampf auf Leben und Tod.«
Ein Wirbelwind von Vorbereitungen ging der Ankunft der Gesellschaft aus Rom voraus. Porcino bestellte feinste Delikatessen, Weine und die besten Speisen der Region. Außerdem heuerte er einen gefeierten Koch an, der einem reichen Weinhändler in Herculaneum gehörte und der ein Festmahl für die Gäste zubereiten sollte.
Die der Gladiatorenschule angeschlossene Arena hatte auf einer Seite eine Tribüne, von der aus die
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