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Kampf für Freiheit

Kampf für Freiheit

Titel: Kampf für Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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dazwischen.
    »Aufhören!«
    Widerwillig zog sich der Kelte zurück. Amatus schenkte dem am Boden liegenden Jungen keine Beachtung, sondern schaute in die Runde seiner Schüler. »Lektion eins: Der Kampf ist nicht zu Ende, ehe du nicht sicher bist, dass der andere wirklich besiegt am Boden liegt.« Er wandte sich an den Kelten. »Hilf ihm wieder auf die Beine und dann kommt beide hierher zurück. Die nächsten Kämpfer: Petronius und Democrites.«
    Die Übungskämpfe gingen noch die nächste Stunde weiter. Marcus beobachtete die Kämpfenden sehr genau, merkte sich ihre Fehler und die Angriffe, die Erfolg gehabt hatten. Es wurde ihm zunehmend bange zumute, während er wartete, dass sein Name aufgerufen wurde, besonders, da auch Ferax noch nicht an der Reihe gewesen war.
    Es waren schon einige Kämpfe ausgetragen worden, als ein Wachmann das Tor zum Übungsgelände öffnete und zwei Männer einließ: Porcino und einen Fremden, der eine bestickte rote Tunika und feine Lederstiefel trug, die ihm bis beinahe zum Knie gingen. Sobald er die beiden wahrgenommen hatte, ließ Amatus seine Klasse stramm stehen und befahl ihnen, die Köpfe zu senken.
    »Das ist Amatus.« Porcino deutete mit lässiger Geste auf den Ausbilder. »Er arbeitet gerade unsere Jugendklasse ein, wie Ihr sehen könnt, mein Herr.«
    Marcus stellte die Ohren auf, als er den unterwürfigen Ton in der Stimme des Lanista bemerkte. Offensichtlich war sein Gesprächspartner ein bedeutender Mann.
    »Ah, gut! Waffenübungen!«, sagte der Fremde. »Genau das, was ich gern sehen möchte. Das gibt mir eine Gelegenheit, für die Gesellschaft meines Freundes die besten Sklaven einzukaufen. Bitte sagt ihnen, dass sie weitermachen sollen. Wir können von der Bank dort drüben zusehen.«
    Porcino nickte. »Wie Ihr wünscht. Soll ich Erfrischungen bringen lassen?«
    »Nein. Vielleicht später, wenn wir die Einzelheiten besprechen.«
    Porcino nickte Amatus zu. »Weitermachen.«
    Die beiden setzten sich und die Kämpfe gingen weiter. Amatus beobachtete seine Schüler sehr genau. Er drohte, er würde alle schlagen, die zu zögerlich aufeinander losgingen, brüllte Anweisungen und trat dazwischen, um Kämpfe zu unterbrechen, sobald klar war, dass einer der Jungen besiegt war. Nun standen nur noch die letzten vier da und warteten. Amatus rief zwei andere Namen und bestimmte Marcus und Ferax für den letzten Kampf.
    Marcus spürte, wie sein Herz rascher schlug, als er Ferax anschaute. Der andere Junge grinste.
    »Oh, das wird mir einen Heidenspaß machen«, sagte Ferax leise, sodass nur Marcus ihn hören konnte. »Bei dir werde ich mich bestimmt nicht zurückhalten, mein Freund, da kannst du sicher sein.«
    Marcus schluckte, wandte sich ab und packte sein hölzernes Schwert und seinen Weidenschild fester. Er beobachtete den gerade stattfindenden Kampf, nahm aber keine Einzelheiten wahr. Seine Gedanken rasten, während er versuchte, sich an alles zu erinnern, was man ihm je beigebracht hatte, und sich alles ins Gedächtnis zu rufen, was er über Ferax wusste. Er musste sich eine Methode überlegen, wie er diesen Gegner schlagen konnte. Er musste einen Plan schmieden.
    »Aufhören!«
    Zu seinem Entsetzen stellte Marcus fest, dass der vorletzte Kampf vorbei war. Er sah, wie der Sieger dem anderen Jungen wieder auf die Füße half und wie die beiden sich zu denen gesellten, die bereits gekämpft hatten.
    »Letztes Paar!«, rief ihnen Amatus zu.
    Marcus schluckte und gab sich größte Mühe, ruhig und furchtlos auszusehen, als er auf den Platz ging und sich Ferax gegenüber aufstellte.
    »Dieser Kampf steht schon lange an«, verkündete Amatus in leicht belustigtem Tonfall. »Also, dann wollen wir mal sehen, was ihr zwei könnt, was?« Er senkte die Stimme und fuhr leise fort: »Ich weiß, dass ihr beide einander von Herzen hasst. Aber haltet die Sache unter Kontrolle, und wenn ich euch sage, dass ihr aufhören sollt, dann macht ihr das sofort. Wenn einer von euch irgendwelche Tricks versucht, dann setzt es Prügel. Macht euch bereit!«
    Marcus ging in Hockstellung, die Augen fest auf den Gegner gerichtet. In seiner Brust klopfte sein Herz wie eine Trommel und alle seine Sinne waren aufs Höchste angespannt. Aus Ferax’ Gesicht war jede Spur eines Lächelns oder seiner grausamen Belustigung gewichen. Er starrte mit angestrengter Miene zu Marcus.
    »Los!«
    Mit einem schrillen Schrei, der ihn im Hals schmerzte, stürzte sich Marcus vor. Ferax’ Augen weiteten sich vor Schreck und er

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