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Kampf für Freiheit

Kampf für Freiheit

Titel: Kampf für Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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konnte gerade noch im letzten Augenblick seinen Schild hochreißen. Mit einem dumpfen Aufprall krachten die beiden Kämpfer zusammen. Marcus stieß sein Schwert am Schild vorbei und streifte die Schulter seines Gegners. Ferax stöhnte vor Schmerzen, wich zurück so schnell er konnte und brachte mehr Abstand zwischen sich und Marcus, sodass er größere Bewegungsfreiheit hatte. Jetzt konnte er Marcus’ Hiebe parieren. Nach einem lauten Krachen von Holz auf Holz lösten die beiden ihre Schwerter wieder voneinander und legten eine Pause ein, um den Gegner vorsichtig zu mustern.
    Im Gegensatz zu den vorherigen Übungskämpfen drängte Amatus sie nicht, schnell wieder aufeinander loszugehen. Stattdessen beobachtete er sie gespannt. Die anderen Jungen standen reglos und still da. Sie wollten unbedingt miterleben, wie die beiden Feinde sich in einem offenen Kampf bewähren würden. Diese Erregung schienen auch Porcino und sein Gast zu bemerken. Sie lehnten sich interessiert vor und beobachteten den Kampf wortlos.
    Ferax hob die stumpfe Spitze seines Schwertes und rückte vor. Dann kickte er mit einer plötzlichen Bewegung etwas Kies in die Luft. Marcus musste unwillkürlich blinzeln, weil die Steinchen ihn an Hals und Kinn trafen. Sofort sprang Ferax mit einem ohrenbetäubenden Schrei vor und hämmerte sein Schwert auf Marcus’ erhobenen Schild, mit jedem Schlag ein bisschen stärker. Marcus beachtete den dumpfen Schmerz in seinem linken Arm nicht und konzentrierte sich darauf, die Hiebe abzuwehren, die auf seinen Kopf zielten. Dann ließ er sich auf ein Knie fallen und riss seinen Schild in die Höhe, während er gleichzeitig das Schwert schwang und in einer Schneidebewegung auf den Oberschenkel des Kelten zielte. Der Hieb landete mit einem satten Krachen. Ferax brüllte wieder – diesmal vor Schmerzen – und drängte Marcus wütend zurück. Marcus versuchte, seine Stiefel in den Kies zu stemmen, um seine Position zu halten, doch der Druck war erbarmungslos. Er konnte nichts entgegensetzen und musste zurückweichen.
    Ferax fühlte, dass der Sieg greifbar nah war, und stürmte weiter vor, während er auf Marcus einschlug, so fest er konnte. Dann änderte er unvermittelt die Richtung, stieß mit dem Holzschwert um den Rand von Marcus’ Schild herum und traf dessen linken Arm mit voller Wucht. Es war ein äußerst schmerzhafter Treffer, der Marcus jedes Gefühl in seinem Arm nahm, sodass er einen Augenblick lang die Hand lockerte, die den Schildgriff hielt. Nachdem zwei weitere Schläge auf seinen Schild eingeprasselt waren, verloren seine Finger den Halt und der Schild rutschte ihm aus der Hand. Marcus ließ ihn fallen und rannte zurück. Er blieb in Hockstellung, während Ferax triumphierend knurrte: »So! Und jetzt, um der Sache ein Ende zu machen …!«
    Er kam mit großen Schritten näher, hob seinen Schild, um ihn wie eine Ramme einzusetzen und Marcus damit niederzuschlagen. Marcus hatte nicht genug Zeit, um einen klaren Gedanken zu fassen. Doch als Ferax näher kam, hielt Marcus die Luft an und stürzte sich vorwärts auf ihn. Im letzten Augenblick duckte er sich unter dem wilden Schwerthieb, der über seinen Kopf wegzischte. Im Gegenzug hackte er auf Ferax’ Knöchel ein und spürte in den Armen, wie hart er mit diesem Hieb getroffen hatte. Der Kelte jaulte gequält auf und blieb unvermittelt stehen.
    Ferax hatte unter Schmerzen die Zähne zusammengebissen und zuckte zusammen, als er versuchte, den lädierten Knöchel zu belasten. Marcus flitzte um ihn herum und zwang so seinen Gegner zu einer qualvollen Drehung. Nun griff der kleinere Junge blitzschnell an und stieß die Spitze seines Schwertes in die Seite des Kelten, rannte dann sofort zurück und war außer Reichweite.
    »Ich krieg dich!«, knurrte Ferax. »Und ich reiß dir die Gedärme aus dem Leib!«
    Marcus bewegte sich unablässig, tanzte um den Gegner herum und zwang Ferax immer wieder, seinen verletzten Knöchel zu belasten. Schließlich fiel Ferax auf ein Knie und hob seinen Schild, um Marcus’ Angriffe abzublocken. Da es ihm nicht gelang, durch die Deckung des Kelten vorzudringen, zog sich Marcus fünf Schritte zurück und umkreiste den Feind. Er sah, dass Ferax zwar selbst nicht mehr angreifen konnte, dass er aber auch nicht nah genug an den Kelten herankommen würde, um den entscheidenden Schlag zu führen.
    »Unentschieden!«, verkündete Amatus. »Aufhören!«
    »Nein!«, schrie Ferax. »Ich kann ihn fertigmachen. Wir kämpfen weiter!«
    »Von

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