Kampf um die Liebe
„Aber natürlich verstehe ich das. Vergessen sie es, es ist ja alles gut ausgegangen.“ James erwiderte: „Es mag vielleicht merkwürdig für sie klingen, aber ich würde gerne zumindest die Freundschaft mit Briana aufrechterhalten. Und da sie nun ihr Partner sind, schließt sie das natürlich ein.“ Paolo traute ihm nicht, aber die Art wie Briana plötzlich strahlte, ließ ihm keine andere Wahl. Innerlich seufzte er gequält, aber er antwortete freundlich: „Das wäre nett.“ James platzierte sich so, dass er sie nun beide ansehen konnte und fragte: „Habt ihr denn schon Pläne?“ „Ich baue ein Haus für uns“, antwortete Paolo herausfordernd. Der Mistkerl sollte ruhig wissen, dass der Zug für ihn abgefahren war. Aber zu seiner Enttäuschung verrutschte seine Maske nicht. „Wo denn? Ich wusste gar nicht, dass hier in der Stadt noch Grundstücke zu haben sind. Wenn ja hätte ich schon zugeschlagen, ich bin nämlich in der Immobilienbranche tätig.“ Briana enthob ihn der Antwort: „Nicht direkt in der Stadt, das Grundstück liegt im Wald.“ „Das hat sicher seinen Reiz, auch wenn ich nie vermutet hätte, dass Briana sich etwas aus der Abgeschiedenheit macht.“ Das war dann wohl die Übersetzung für, ich weiß viel besser was ihr gefällt als du. In Paolo wuchs das Bedürfnis, Briana zu schnappen und sie von James wegzuzerren. Aber auch das kam natürlich nicht infrage. Der fuhr schon fort: „Welche Firma habt ihr denn mit dem Bau beauftragt. Es gibt da ja große Qualitätsunterschiede.“ Paolo wagte nicht zu antworten, weil sonst vermutlich ein Knurren über seine Lippen gekommen wäre. Briana warf ihm einen besorgten Blick zu und antwortete dann: „Paolo wird es selbst bauen. Es soll ein Blockhaus werden.“ Für einen Herzschlag lang, verzogen sich James Mundwinkel geringschätzig, aber es war so kurz, dass Briana, die nun wieder ihn ansah, es vermutlich nicht bemerkt hatte. Dann sagte er verlegen: „Das ist großartig, ich fürchte für mich wäre das nichts. Ich habe handwerklich zwei linke Hände. Aber dafür zum Glück genug Geld um es andere Leute machen zu lassen. Aber mir kommt da eine großartige Idee.“ „Welche denn?“, presste Paolo zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, um nicht völlig wie ein stummer Fisch zu wirken. Der Andere sollte sehen, dass er sich von seinem Geld und der ach so kultivierten Art nicht beeindrucken ließ. „Wie gesagt ich bin in der Immobilienbranche tätig. Vor Kurzem hatte mich ein Kunde gebeten Baumaterial für ihn zu besorgen. Aber er hatte sich verrechnet und es war dann viel zu viel Holz. Er sitzt jetzt praktisch darauf und weiß nicht wohin damit. Er wäre sicher froh es loszuwerden. Wenn ihr mir sagt, wo das Grundstück ist, könnte ich veranlassen, dass man die Bretter hinbringt, ihr könntet vielleicht etwas damit anfangen.“ Er erstickte fast an seinem Zorn, er öffnete den Mund, um dem Mistkerl zu sagen, wohin er sich seine Gratisbretter schieben konnte. Aber Briana kam ihm zuvor, sie antwortete: „Das wäre ganz toll von dir. Ich muss mich bei dir entschuldigen James, ich hatte dir den Änderungswillen nicht abgenommen. Aber du scheinst es ernst zu meinen. Falls du wirklich mit unserer Freundschaft zufrieden bist, würde mich das sehr freuen.“ Er strahlte sie an: „Dann ist das abgemacht.“ Er zückte einen Stift und sah ihn auffordernd an, zähneknirschend gab Paolo ihm die genauen Koordinaten. James steckte den Stift wieder weg und sagte dann: „Wisst ihr was. Als Einstand für unsere zukünftige Freundschaft kommt ihr morgen Abend bei mir in meinem gemieteten Haus vorbei, ich lade euch zum Abendessen ein. Als Abschied, weil ich für eine Weile wieder weg muss. Und jetzt lasse ich euch Turteltauben allein, schönen Sonntag noch.“ Damit stand er auf und ging.
Die Spannung wich nur langsam aus seinem Körper, Briana griff sanft nach seiner Hand und sagte ernst: „Wenn es dir zu viel ist, dann können wir das Ganze auch abblasen.“ Er seufzte: „Aber du hättest es gerne, nicht wahr?“ Sie schwieg kurz, als sie dann doch sprach klang ihre Stimme verlegen: „Weißt du, ich habe ein etwas schlechtes Gewissen, was ihn betrifft. Abgesehen von seinem Kontrollwahn hat er sich immer sehr um mich bemüht. Es hat ihn hart getroffen, als ich Schluss gemacht habe. Und er ist eigentlich ein netter Kerl. Wenn er es wirklich ernst meint, dann wäre ich über seine Freundschaft sehr froh.“ Er erwidert den Druck ihrer Finger und
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