Kampf um die Liebe
einiger Entfernung vor den Gitterstäben stehen und antwortete herablassend: „Na na, du willst doch nicht etwa noch Beleidigung dem Diebstahl hinzufügen.“ Vor Wut drückte sein Raubtiergebiss gegen sein Zahnfleisch, er knurrte: „Als ob wir nicht beide wüssten, was wirklich passiert ist. Also was willst du hier?“ „Es geht um Briana.“ „Lass sie ja in Ruhe.“ „Damit kommst du genau auf den Punkt. Allerdings bist du derjenige, der sie in Ruhe lassen sollte.“ Fassungslos starrte er James an, er keuchte: „Jetzt hast du wohl völlig den Verstand verloren. Ich werde sie nie aufgeben.“ James runzelte sorgenvoll die Stirn und sagte dann bedauernd: „Ich verstehe dich sogar, eine Frau wie sie kann man nicht einfach aufgeben. Aber wenn du sie nur halb so sehr liebst wie ich, dann lässt du sie gehen.“ „Den Ratschlag gibt mir gerade der Richtige. Du hast sie doch bis hierher verfolgt.“ „Ja, aber ich kann ihr auch etwas bieten. Sieh den Tatsachen doch mal ins Auge. Auch wenn sie dich hier wieder rauslassen sollten, bist du endgültig als Krimineller abgestempelt. Du hast keinen festen Job, kein Haus und ich schätze mal, auch kein nennenswertes Vermögen. Deine Bildung dürfte unterirdisch sein und von deiner Familie reden wir besser mal gar nicht.“ Paolo schnappte: „Was weißt du schon von meiner Familie?“ James Miene wurde kalt, er sagte eisig: „Im Gegensatz zu dir, habe ich meine Hausaufgaben gemacht. Ich habe dich überprüfen lassen. Vater unbekannt, Mutter eine neurotische Tellerwäscherin, sehr beeindruckend.“ Paolo biss hart die Zähne aufeinander. James fuhr fort: „Kurz auf den Punkt gebracht, das Einzige, was du ihr bieten kannst, ist ein Leben am Rand der Gesellschaft. Mal ehrlich, bald wird sie dich ohnehin dafür hassen. Mach Schluss mit ihr, ich lasse die Anzeige fallen und alle sind glücklich. Nun ja, außer dir, aber das dürftest du ja gewöhnt sein.“ Wut explodierte in Paolo, er warf sich gegen das Gitter, trotz des Abstandes sprang James erschrocken zurück. Er war blass geworden, Paolo höhnte: „Was ist nun du Held? Angst vor einem Mann hinter Gittern? Du bist erbärmlich, du musst lügen, um auch nur in ihre Nähe zu kommen. Sie wird nie zu dir zurückgehen.“ Wut flackerte in James Augen auf, er schrie ihn an: „Dann verrotte doch hier. Sie wird ohnehin bald vernünftig werden.“ Mit einem lauten Türknallen verschwand er. Paolo hätte ihn ja ausgelacht, wenn nicht die Angst in ihm gewütet hätte. Die Angst, dass Briana es wie James sehen könnte. Die Angst, dass sie ihn, wenn sich die Anklage nicht entkräften ließ, doch nicht mehr wollen könnte. Gott, warum konnte der nächste Morgen noch nicht da sein, er wurde hier drinnen noch wahnsinnig.
Trotz Annas und Susannes Protest hatte Briana darauf bestanden ihre Vormittagsschicht im Laden zu übernehmen. Da sie ohnehin nichts für Paolo tun konnte, hielt es sie wenigstens die meiste Zeit vom Nachdenken ab. Es lief ganz gut, bis plötzlich James in den Laden kam. Als er zur Theke trat, wich sie erschrocken zurück. Schmerz flackerte in seinem Blick auf, er sagte gequält: „Bitte Briana, hab keine Angst, ich würde dir nie etwas antun. Ich möchte nur mit dir sprechen.“ „Und worüber? Noch mehr Lügen?“, schnappte sie. „Ich hatte gehofft, dass du über unser Gespräch nachgedacht hast. Ich weiß im Moment bist du völlig in ihn vernarrt, aber er tut dir nicht gut. Ich kann nicht zusehen, wie er dich zugrunde richtet, bitte lass dir helfen.“ „Und wie soll diese Hilfe aussehen? Willst du noch ein paar meiner Freunde in den Knast bringen?“ Er rang hilflos die Hände und schwor: „Glaube mir, ich hasse es dir Schmerz zu bereiten. Aber du musst es endlich einsehen. Er wird dich ins Unglück stürzen. Bitte komm mit mir zurück.“ Sie starrt ihn fassungslos an, „das ist nicht dein Ernst? Du erwartest, dass wir einfach weitermachen können, als ob all das, und alles vorher, nicht passiert wäre?“ „Natürlich nicht, ich werde mich ändern. Du kannst bestimmen, wo wir leben werden. Ich werde dir dort ein hübsches Atelier bauen lassen. Wenn du willst, können wir auch viel reisen.“ Er griff in seine Tasche und zückte eine kleine Schmuckschachtel, sie starrte sie verblüfft an. „Was ist das?“ Er klappte die Schachtel auf und fragte feierlich: „Briana Kellings willst du meine Frau werden?“ Ihr blieben die Worte im Hals stecken, das konnte doch nicht sein Ernst sein. Sie
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