Kampf um die neue Republik
Fen glücklich und bestaunte die glitzernde Maschine, die Stabilisatoren, den Motivator und die Konverter, die ordentlich vor ihr ausgebreitet lagen. »Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn wir die Ursache für das Leck gefunden hätten.«
Gibb hob die schmalen Schultern im übergroßen Overall. »Ich habe den Avatar schon des Öfteren in alten YTs gesehen, vor allem in den modifizierten Schiffen. Wenigstens kann man davon ausgehen, dass er nicht in die Luft fliegt, wenn man ihn einbaut.«
Nachdem Fen ihn einen Monat lang aus nächster Nähe erlebt hatte, wusste sie, dass Gibb ein recht guter Mechaniker war. Fen hatte nicht danach gefragt, und Gibb hatte auch nicht erklärt, woher er sich so gut mit älteren Kampfjägermodellen und corellianischen Frachtern auskannte. Jeder hatte eine Vergangenheit und damit auch seine persönlichen Geheimnisse.
Fen bückte sich, hob einen Stein auf und warf ihn nach einem Groat, das sich etwas zu nahe an ihren neuen Hyperantrieb heranwagte. Mit erschrockenem Blöken stürmte das Tier über das Landefeld davon.
»Jedi Ghitsa mag es nicht, wenn Sie ihren neuen Haustieren so etwas antun«, warnte Gibb sie und blickte sich nervös um.
»Dann kann sie ja die Macht einsetzen, um mich daran zu hindern«, grollte Fen. Obwohl Ghitsa ständig als wohltätige Vermittlerin unterwegs war, hielt das den sensiblen Gibb nicht davon ab, sich Gedanken zu machen, was die allwissende Jedi sehen mochte. Der Betrug stieg Ghitsa immer mehr zu Kopf und ging Fen immer mehr auf die Nerven. Es waren nicht nur Ghitsas fromme Predigten -obendrein füllten sich der Raumhafen und das Schiff zusehends mit Vieh, widerlichen Obstweinen und anderen landwirtschaftlichen Produkten. Geschenke, mit denen die minderbegüterten Kunden der verehrten Jedi-Friedenstifterin ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen wollten.
»Ich werde mir jetzt die Werte des alten Antriebs holen«, sagte Fen und zog ihren Abtaster aus der Hüfttasche.
Gibb nickte. »Und ich mache alles im Schiff bereit.« Er verschwand in der Lady, wobei die Werkzeuge an seinem Gürtel laut klapperten.
Sie wuchteten den alten Antrieb aus dem Schiff und deponierten ihn neben der Landefläche im Gras. Mit ein paar wohlgezielten Steinwürfen vertrieb Fen die Vögel - ebenfalls Geschenke an die Jedi Ghitsa - , die es sich auf den Maschinen gemütlich gemacht hatten.
Fen ging in die Hocke, öffnete vorsichtig die erste Verkleidung und schaltete ihr Messgerät ein. Sie wischte den Ruß von den Verbindungen zum zweiten und dritten Modul, dann machte sie mit dem Antriebsschacht weiter. Und stutzte.
Fen schaltete den Abtaster aus und wiegte sich nachdenklich auf den Fersen vor und zurück. Die gute Nachricht war, dass sie soeben im unzugänglichsten Teil der Maschine das gefunden hatte, was das Energieleck verursacht hatte. Und die schlechte Nachricht.
Das schüchterne »Äh, Entschuldigung« jagte Fen einen solchen Schrecken ein, dass sie instinktiv den nächsten Schraubenschlüssel in die Richtung schleuderte, aus der die Stimme kam.
Der unangekündigte Besucher warf sich zu Boden, um dem fliegenden Werkzeug auszuweichen. »Schon mal von der guten Sitte des Anklopfens gehört?«, schnaufte Fen. Als er sich langsam erhob, bemerkte sie das einfache braune Gewand und den Metallgriff an seiner Hüfte.
»Das schon. Aber wo?« Mit einem Schulterzucken blickte er sich um. Immerhin befanden sie sich im Freien auf einem Raumhafen-Landefeld.
Fen unterdrückte ein Grinsen. »Richtig.« Sie scheinen ja sehr früh auf Skywalkers Ranch anzufangen, dachte sie. Dieser hier kann keinen Tag älter als zwanzig sein. Andererseits kursierten seit Monaten die wildesten Gerüchte über die Jedi-Akademie. Könnte dieser Knabe mit dem Milchgesicht und dem zottigen Haar tatsächlich ein voll ausgebildeter Jedi-Ritter sein? Möglich wäre es. Aber sie konnte nur spekulieren, was einen Jedi-Ritter in die Wildnis von Lesvol geführt haben mochte.
»Nanu!«, sagte sie mit einem leisen Pfeifen. »Stehe ich etwa einem der asketischen Anhänger Luke Skywalkers in Fleisch und Blut gegenüber?«
Er richtete sich selbstbewusst auf, stolperte aber trotzdem über seine eigenen Worte. »Ja, ich komme von Meister Skywalkers Akademie. Ich bin Zeth Fost.«
»Fenig Nabon. Sie dürfen mich Fen nennen.« Eine andere Angelegenheit erforderte ihre Aufmerksamkeit, und die war noch viel dringender als die Frage, was ein echter Jedi hier verloren hatte und was sie deswegen unternehmen sollte. Fen ging
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