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Kampf um die neue Republik

Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer
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lediglich an Schulter und Rücken. Er bellte einen bösen Fluch, als er den kurzen Stromschlag spürte, aber er behielt seine eigene Peitsche in der Hand. Mara holte erneut aus und zielte auf den zweiten Wachmann.
    Dann schien die Waffe ohne Vorwarnung in der Luft abgefangen zu werden, und der Rückschlag hätte sie ihr fast aus der Hand gerissen. Sie bemerkte eine Bewegung über ihrem Kopf und schaute nach oben.
    Die Felsendecke war verschwunden. Dort befand sich nun ein Wald aus dicken, mit vielen Widerhaken versehenen Dornen, die genau auf sie zielten. Ihre Peitsche hatte sich hoffnungslos im Gewirr verheddert.
    »Dumme Menschenfrau«, drang Prayshs säuselnde Stimme aus einem verborgenen Lautsprecher an der Decke. »Du hast doch nicht wirklich geglaubt, ich würde mich allein auf Neuronenpeitschen und Drachnam-Muskeln verlassen, um meine Sklavinnen im Zaum zu halten, oder?«
    Mara beachtete ihn nicht weiter, sondern lief zu den zwei Wachen, die immer noch Sansia mit den Peitschen festhielten. Das bedeutete, dass sie jetzt nur noch ihre Messer zur Verfügung hatten.
    »Aufhören!«, befahl Praysh, dessen Stimme nun jegliche Leichtigkeit verloren hatte. »Ich will dich nicht töten, Frau, aber ich werde es tun, wenn du mich dazu zwingst.«
    Mara lief weiter. Beide Wachen hatten jetzt ihre Messer gezückt und erwarteten damit die Frau, die offenbar bereit war, direkt in den Tod zu rennen. Mara griff mit der Macht nach den zwei Klingen und bereitete sich darauf vor, sie im richtigen Moment zur Seite zu drücken.
    Und dann war der Korridor hinter ihren beiden Widersachern plötzlich voller Drachnam.
    Mara bremste widerwillig ab und spürte den bitteren Geschmack der Niederlage auf der Zunge. Trotz ihrer Machtfähigkeiten und trotz ihrer imperialen Kampfausbildung war sie nicht in der Lage, es im Alleingang mit der kompletten Garnison aufzunehmen. Nicht unter den gegebenen Umständen. »Ich bin bereit, einen Handel abzuschließen«, rief sie zur Decke hinauf.
    »Davon bin ich überzeugt«, sagte Praysh - wieder in seinem gewohnten Tonfall. »Wachen, bringt beide Frauen in meinen Audienzsaal. Ich hätte da ein paar Fragen an unsere wilde kleine Kämpferin.«
    Da Sansias Muskeln durch die Neuronenpeitschen immer noch teilweise gelähmt waren, kamen sie in den steinernen Korridoren und auf den Treppen nur langsam voran. Mara stützte sie, während die Wachen ihnen immer wieder finstere Blicke zuwarfen. Mehrere Male forderte Mara sie auf, ihr mit der verletzten Frau zu helfen, aber die Drachnam ließen sich nicht erweichen.
    Was natürlich genau die Reaktion war, auf die sie gehofft hatte. Da sie sich ganz allein um Sansia kümmern musste, konnte sie den Zeitpunkt ihrer Ankunft in Prayshs Audienzsaal sehr genau bestimmen und so weit hinauszögern, bis sich ihre Begleiterin größtenteils von den Qualen erholt hatte. Jeder neue Fluchtversuch würde ihnen erheblich leichter fallen, wenn sich beide Frauen aus eigener Kraft auf den Beinen halten konnten.
    Es wurde jedoch sehr bald klar, dass Praysh nicht beabsichtigte, ihnen Gelegenheit zu einem solchen Versuch zu geben. An den Wänden und rund um Prayshs Thron waren so viele Drachnam postiert, als hätte er hier die Hälfte seiner Garnison versammelt. »Anscheinend möchte Eure Größte Hoheit eine riesige Party veranstalten«, sagte Mara, als sie und Sansia bis auf wenige Meter an den inneren Schutzring herangeführt wurden. »Oder habt Ihr Angst vor uns?«
    »Ach, die Wachen sind nur hier, weil sie hoffen, dass ihr ihnen einen Vorwand gebt, sich an euch rächen zu können, für das, was ihr Brok und Czik vor den Sklavenunterkünften angetan habt«, sagte Praysh lässig. »Was mich interessieren würde: Woher hast du die Säure, die du ihnen ins Gesicht gespritzt hast?«
    »Ich habe mir die Zutaten aus dem Arzneimittellager besorgt«, erklärte Mara, da es keinen Sinn mehr hatte, die Antwort zu verweigern. Wenn der Diebstahl noch nicht bemerkt worden war, würde es zweifellos sehr bald geschehen. »Man muss nur wissen, welche Chemikalien die richtige Mischung ergeben.«
    »Interessant.« Praysh lehnte sich auf dem Thron zurück und musterte Mara mit einer Mischung aus Neugier und Misstrauen. »Ein so fundiertes Wissen ist kaum von einer Sklavin zu erwarten, die der Mrahash von Kvabja geschickt hat.« Er zuckte viel sagend mit den Schultern. »Aber das ist natürlich eine völlig irrelevante Bemerkung, nicht wahr? Da du ohnehin nicht vom Mrahash von Kvabja geschickt

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