Kampf um die neue Republik

Titel: Kampf um die neue Republik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter & Carey Schweighofer

Vom Netzwerk:

uns den Tipp für diesen Einsatz gegeben haben?«
    »Nein, aber wissen Sie was?«
    »Was?«
    »Ich glaube, hier auf Zelos könnte eine imperiale Garnison stationiert sein.«
    Sie schnaufte amüsiert. »Glauben Sie?«
    »Sind die anderen aus Ihrem Team noch in der Nähe?«
    »Sie sind tot«, sagte Jai.
    »Oh! Das tut mir Leid.«
    »Mir nicht.« Sie stieß einen schweren Seufzer aus. »Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie ihnen nichts erzählt haben?«
    »Wem?«, fragte Harkness zurück. Er war verwirrt. Seine Lippen fühlten sich taub an.
    »Den Imperialen.«
    »Nein«, sagte Harkness. Dann wurde ihm etwas ganz anderes klar. »Moment mal!«
    »Was?«
    »Ich habe ihnen nichts gesagt!« Er hatte es völlig verdrängt, aber nun wusste er es wieder. Es hatte sich herausgestellt, dass das Tiefenverhör bei ihm nicht funktionierte. Deshalb hatten sie nichts von ihm erfahren. Daraufhin war er gefoltert worden, einfach so, weil sie sich danach besser gefühlt hatten. Harkness verspürte mit einem Mal eine innere Wärme. Es war der ultimative Test gewesen, und er hatte ihn bestanden. Er spürte tatsächlich, wie er grinste. Es konnte keinen schlimmeren Ort als diese Zelle geben, und seine Lage konnte sich nur verbessern, wenn sie ihn jetzt töteten. Er konnte sich nicht erinnern, sich in seinem Leben jemals so geborgen gefühlt zu haben.
    »Ja«, sagte Raventhorn. »Ich habe Sie verstanden.«
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte er. »Haben Sie etwas gesagt?«
    »Nein. Nichts.«
    »Gut für Sie.«
    »Ja, gut für mich«, wiederholte sie ohne Begeisterung.
    »Gibt Ihnen das kein gutes Gefühl?«
    »Eigentlich nicht.«
    »Wissen Sie, dass nicht viele Leute ein solches Verhör überstehen? Wer nicht redet, stirbt meistens bei der Folter.«
    »Ich weiß.«
    »Ich will damit sagen, die Imperialen hätten Schlimmeres mit uns anstellen können. Zum Beispiel könnten sie einen Katheter durch die Nasenhöhle bis ins Gehirn schieben. Wer nicht daran stirbt, hat anschließend nur noch einen grauen Brei im Kopf.«
    »Mit Ihnen macht es richtig Spaß!«, sagte Jai.
    »Ich meine es ernst!«, entgegnete Harkness, obwohl er gar nicht genau wusste, was er empfand. Vielleicht so etwas wie ein Schwindelgefühl. »Wenn Sie zurückkehren und allen erzählen können, dass Sie standhaft geblieben sind, wird man Ihnen einen Orden verleihen.«
    »Ja, das wird man bestimmt tun!«, sagte Jai voller Abscheu. »Genau das ist das Problem mit der Neuen Republik.«
    »Was?«
    »Orden, Ruhm und Ehre. Sie wissen schon. Heutzutage kriegt man bereits eine Auszeichnung, wenn man sich daran erinnert, dass man sich vor General Madine nicht die Nase mit dem Ärmel abwischen soll.«
    Jais Stimme wurde immer leiser, und Harkness Sichtfeld schien zu einem Punkt zu schrumpfen. Es fühlte sich an, als würde ein kalter grauer Nebel von unten aufsteigen und seinen Körper durchdringen.
    »Ich spüre meine Hände nicht mehr«, sagte Jai.
    »Ich auch nicht«, sagte Harkness. Er wollte nicht mehr sprechen, aber er wusste, dass sich die Stille im Nebel und in seinem Körper ausbreiten würde. Und dann das Summen! Warum hörte es nicht auf? »Kennen Sie ihn?«, fragte Harkness.
    »Wen?«
    »General Madine?«
    »Kenne ich ihn?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Wieder wurde es still. Harkness stellte fest, dass es ihm nicht mehr so viel Angst machte. Ihm war kalt geworden, aber es war gar kein unangenehmes Gefühl. Er wusste, dass er versuchen sollte, wach zu bleiben, aber er hatte sich schon lange nicht mehr so entspannt gefühlt. Entspannt und frei. Er wollte es genießen, selbst wenn es bedeutete, dass er sterben würde. Vor allem wenn es bedeutete, dass er sterben würde.
    Er hätte sich völlig von dieser Empfindung davon treiben lassen, wenn Jai nicht wieder etwas gesagt hätte. »Wenn sie es doch nur getan hätten!«
    Ihre Stimme schien zu hallen, aber das Echo kam nicht von den Wänden, sondern schien in seinem Kopf zu entstehen. »Es? Was?«, fragte er.
    »Wenn sie mein Gehirn in einen grauen Brei verwandelt hätten. «
    Schweigen. Plötzlich waren Harkness Gedanken wieder völlig klar.
    »Moment mal! Was bedeutet das?«, fragte er.
    »Es ist nur so ein Gefühl«, sagte Jai.
    »Was für ein Gefühl?«
    »Als würde niemand darauf warten, dass ich zurückkehre.«
    »Was geht da vor sich?«, fragte Platt bereits zum dritten Mal in den vergangenen fünfzehn Minuten.
    Trueb blickte von der Informationskonsole auf. »Ich sagte, ich weiß es nicht«, antwortete er gereizt, obwohl