Kampf um Thardos (German Edition)

Teleporter.
    »Ortung, Captain!«, rief ein Brückenoffizier.
    Coventry fuhr sich durch die langen, blonden Haare und warf einen fragenden Blick in McHughs Richtung.
    »Ein Signal über den Satelliten im Orbit von Asmodis«, teilte der Lieutenant mit. »Zwei einzelne Schiffe der Parabolklasse. Sie müssen sich von der Flotte abgesondert haben. Ihr Kurs kreuzt exakt unsere Umlaufbahn, das heißt, sie haben uns entdeckt.«
    »War ja klar. Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?«, kommentierte Joiner.
    »Wir stecken tief in der Tinte«, sagte Coventry. »Wie sind die Chancen, ein Gefecht gegen die beiden Schiffe zu überstehen?«
    »Schwer zu sagen«, erwiderte Joiner.
    »Wir könnten immer noch verschwinden«, warf McHugh ein.
    Coventry schüttelte den Kopf. »Nein, Shaw und Parr sind immer noch auf dem Planeten. Sie sind dicht am Ziel. Wir geben jetzt nicht auf. Waffensystemoffizier, die Geschütztürme besetzen und laden. Energiewerfer aktivieren und ausrichten, Torpedoschächte laden und Geschossköpfe schärfen!«
    »Aye-aye, Captain!«, bestätigte der Offizier und gab die Befehle sofort an alle Schiffsabteilungen weiter.
    »Keine Jäger oder Starcopter?«, vergewisserte sich Joiner.
    »Sie haben meine Befehle gehört, Lieutenant!«, sagte Coventry. »Programmieren Sie die Torpedos auf ein Ziel hinter den Feindschiffen.«
    McHugh schaltete die Ortung auf den Schirm, und nur eine Sekunde darauf waren die beiden gegnerischen Schlachtschiffe als winzige Punkte auf der Anzeige zu erkennen. Wie der Navigator schon berichtet hatte, verfolgten sie eine orbitale Flugbahn, die den Weg der Intruder kreuzte.
    »Ausschnittvergrößerung!«
    Das Bild flackerte. Dann waren die Parabolschiffe deutlich zu erkennen. Die Tatsache, dass auch sie bis jetzt keine Jäger ausgeschleust hatten, ließ vermuten, dass sie sicher waren, das terranische Schiff in einem Erstschlag zu vernichten.
    »Sie teilen sich!«, rief Joiner.
    Die Parabolraumer trieben auseinander und schienen in einem gespiegelten Kurvenflug die Intruder in die Zange nehmen zu wollen.
    »Kurs fünf-acht-sieben, Viertelkraft voraus!«
    Joiner schluckte, und bevor er den Kurs eingab, wandte er sich mit einem Seitenblick an McHugh. Der Navigator nickte nur.
    »Näher an die Planetenoberfläche heran?«, fragte McHugh.
    »Tun Sie es, Joiner!«
    Der Steuermann führte den Befehl aus. Die Intruder kippte seitlich weg und stürzte auf den Planeten Asmodis zu. Wie Coventry vermutet hatte, folgten ihnen die beiden Schiffe. Sie waren sich ihrer Sache sicher und machten noch immer keine Anstalten, Jagdmaschinen auszuschleusen, die in der Atmosphäre des Planeten wesentlich besser operieren konnten als ihre riesigen Mutterschiffe.
    »Geringe atmosphärische Turbulenzen, Captain!«, rief ein Beobachtungsoffizier.
    »Welche Dichte?«
    »Unterschiedlich, aber so gering, dass beim Eintritt kaum ein Reibungseffekt entsteht.«
    »Gut.« Coventry nickte zufrieden. »Unterrichten Sie mich laufend über Annäherungskoordinaten und Gefechtsentfernung von den beiden Feindschiffen.«
    Eine Bildschirmreihe neben dem Hauptmonitor zeigte den Planetenausschnitt, der bedrohlich näher kam. So nah wie jetzt hatte noch kein Mensch die Oberfläche von Asmodis gesehen. Stets hatte PRIME diese äußere Welt als Deckung für ihre Aktivitäten in diesem Sonnensystem genutzt, sich aber nie die Mühe gemacht, sie mit Sonden näher zu erforschen. Aber was konnte der entlegene Planet eines Sonnensystems schon anderes bieten als gefrorene Gase und die unwirtlichsten Tiefsttemperaturen, die ein Mensch sich vorstellen konnte?
    »Zehntausend Kilometer und fallend!«, meldete der zweite Radarbeobachter.
    »Noch keine Kampfentfernung!«, bestätigte der Feuerleitoffizier.
    Coventry beugte sich in ihrem Sitz vor und stützte einen Ellbogen auf den Oberschenkel. Gebannt starrte sie auf den Hauptschirm, auf dem noch immer die beiden kamaianischen Schiffe zu sehen waren.
    »Sie holen auf!«, rief McHugh.
    »Achttausend Kilometer und fallend.«
    Auf den kleineren Schirmen tauchte die zerklüftete, mondähnliche Felsenlandschaft von Asmodis auf. Die Lichtverhältnisse waren wegen der Sonnenferne nur ungenügend, doch sie reichten gerade aus, um sich einen groben Überblick zu verschaffen. Ein tiefes, zerklüftetes Kraterterrain überzog die gesamte Oberfläche des Planeten. Sämtliches Gestein war mit Eis bedeckt, das bizarre Formen annahm. Vom Boden gingen seltsam gekrümmte Gebilde aus, die sich durch die Luft