Kanaken-Gandhi
sich schließlich nicht um alles kümmern.«
»Nummer 267, ich habe diesen Fragebogen jetzt schon mal für Sie ausgefüllt, um Sie nicht mit unnötiger Arbeit zu belasten.
Sie müssen hier nur noch diese Papiere unterschreiben. Hiermit erklären Sie, dass Sie alle Untersuchungen freiwillig absolviert haben. Für eventuelle Schäden, die Ihnen aus dieser Testreihe entstehen könnten, können wir natürlich keine Haftung übernehmen.«
»Das ist doch klar! Ich mach’ das hier absolut freiwillig! Mal abgesehen von Frau Kottzmeyer-Göbelsberg, meiner Job-Kündigung, den Taxischulden und meiner Ehefrau.«
»Genau, das ist die richtige Einstellung, Nummer 267! Ich hin froh, mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen. Ihr Ausländer seid für unsere Firma wie geschaffen. Ihr stellt nicht tausend dämliche Fragen und macht nicht vor Angst in die Hosen. Im Prinzip sind alle Ausländer echt tapfer und machen nicht so schnell schlapp wie die verweichlichten Deutschen. Mit den Ausländern können wir unsere Testreihen so hoch dosieren, wie wir wollen, die können alles ab. Sie hätten mal sehen sollen, welche Zicken die drei deutschen Penner mir vorhin gemacht haben. Die Brüder schütten sich jeden Tag literweise den billigsten Fusel auf die Leber, aber hier wollen sie bis ins Detail genau wissen, woraus die Testpillen bestehen und wie die Nebenwirkungen aussehen. Ehrlich gesagt, ich würde nicht mal einen einzigen Ausländer gegen zehn Deutsche eintauschen.«
»Sie sind aber ein großer Ausländerfreund!«
»Aber selbstverständlich! Unsere Branche ist immer entschiedener Gegner der Verschärfung der Asylgesetze gewesen! Wir bewundern alle Organisationen, die sich für mehr Ausländer engagieren. Leider haben wir mit den
Tierschutzvereinen nur Ärger. Wenn Sie mich fragen, dann würde ich am liebsten alle Tierversuche sofort einstellen und statt dessen ausschließlich mit Ausländern arbeiten. Aber diese Tierversuche sind bei einigen Medikamentensorten immer noch gesetzlich vorgeschrieben.«
»Ich bin echt gerührt, Herr Doktor. Ich lebe wie gesagt schon seit 30 Jahren in Deutschland, aber so schöne Sachen wie Sie hat mir noch kein Deutscher gesagt. Ihre Rede geht mir so ans Herz, in Ihren Armen würde ich sogar mit Freude sterben.«
»Das wollen wir doch nicht hoffen, Nummer 267. Falls es unverhoffter Weise jedoch dazu kommen sollte, dass Sie sich für immer von uns verabschieden, dann eröffnen sich für Sie gleich mehrere zusätzliche Perspektiven. »
»Aber so viele Alternativen gibt’s nun auch wieder nicht.
Eigentlich gibt es nur zwei. Entweder lande ich in der Hölle oder im Paradies. Und bei meinem Glück lande ich sicherlich in der Hölle. Aber egal, da trifft man ohnehin auf die interessanteren Menschen.«
»Mit Perspektive meine ich doch nicht das Jenseits, sondern die daraus resultierenden zusätzlichen Verdienstmöglichkeiten.
Wenn Sie bitte diese beiden Formulare auch noch unterschreiben wollen, dann könne n wir im Fall der Fälle das Geld an Ihre Familie überweisen.«
»Erst vor einer Stunde hat man mir gesagt, dass ich für kaum etwas zu gebrauchen hin. Und jetzt sagen Sie mir, dass ich sogar Geld verdienen kann, auch wenn ich bereits tot bin?«
»Ja, das ist ga nz einfach. Das machen wir ständig.
Unterschreiben Sie erst mal dieses Formular hier, das ist Ihre generelle Einverständniserklärung als Organspender. Und wenn Sie dieses grüne Formular auch unterschreiben wollen, dann sind Sie ein gemachter Mann. Hier erklären Sie sich nämlich einverstanden, dass wir Ihre Leiche als Dummy für Crash-Tests weitervermitteln können.«
»Geben Sie her, ich unterschreibe. Aber das gilt nur für Autos bis 65 PS, das sage ich Ihnen gleich.«
»Aber liebe Nummer 267, seien Sie doch nicht so kleinlich.
Sagen wir doch rund 200 PS!«
»Nun gut, wegen 135 PS will ich mit Ihnen nicht streiten.
Aber ich bestehe darauf, dass man mich grundsätzlich immer anschnallt! Wegen Ihrer Tests möchte ich keine Punkte in Flensburg riskieren!«
»Ja, und für den Fall der Fälle haben wir hier ein weiteres Formular. Um Sie nach diesen Crash-Tests zusätzlich weitervermitteln zu dürfen - damit Sie als Zombie in Horrorfilmen spielen.«
»Nein, nein, da habe ich wirklich kein Interesse. Aber lassen wir das alles mal, wie viel Geld verdiene ich denn heute?«
»Der Tarif für »Risikogruppe vier« ist zur Zeit 1.500 Mark.«
»1.500 Mark? An einem Tag? Ich werde verrückt! Warum habe ich 30 Jahre lang als Schlosser
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