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Kanal-Zombies

Kanal-Zombies

Titel: Kanal-Zombies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem sie zerren und ziehen konnten. Da musste der Deckel von unten her in die Höhe gepresst werden, und das stellte sie sich als unmöglich vor. Das war nicht zu machen.
    Sie wollte Alwin davon berichten, damit er nicht plötzlich so enttäuscht war, aber es klappte nicht mehr, denn etwas anderes nahm ihre Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Eine Bewegung...
    Vor ihnen!
    Ludmilla blieb stehen. Ihr Freund hatte den gleichen Gedanken gehabt. Denn auch er ging nicht mehr weiter. Beide strahlten nur nach vorn. Die Lichtarme tasteten sich durch die Rinne, und dort, wo sich ihre Lichtkegel trafen, war etwas zu sehen.
    Keine Ratten. Die platschenden Geräusche wurden von Gestalten erzeugt, die groß wie Menschen waren, aber keine sein konnten.
    »Was... was ist das?«, flüsterte Ludmilla mit zittriger Stimme. »Meine Güte, das sind...«
    »Ich weiß es nicht!« Alwin Lauskas hatte große Mühe, seine Hand mit der Lampe ruhig zu halten. Er hätte sich am liebsten im Schlamm versteckt, um dem Grauen zu entgehen.
    Da dies nicht möglich war, musste er sich darauf konzentrieren, und er sah das Schreckliche.
    Bleiche, unheimliche Gestalten. Zu dritt bewegten sie sich nach vorn. Sie trugen Mäntel oder Umhänge und hatten Kapuzen über ihre Köpfe gestreift, deren Gesichter wie blanke Knochen schimmerten, als das Licht sie traf.
    Sie gingen, und sie waren bewaffnet, denn jeder von ihnen hielt eine Sense oder einen ähnlichen Gegenstand fest. Das blanke Metall glänzte beim Auftreffen des Lichts wie ein Spiegel.
    »Der Tod«, flüsterte Ludmilla. »Das... das... ist der Tod, der uns holen will...«
    ***
    Moskau. Winter in Moskau. Ich hatte schon befürchtet, wegen der Kälte und Glätte nicht landen zu können, aber die Leute hier hatten Routine. Zwar mit einer fast einstündigen Verspätung rollte der Flieger aus, aber ich hatte es geschafft und konnte die Maschine nach einem vierstündigen Flug endlich verlassen.
    Die Uhr hatte ich schon im Flieger umgestellt und hoffte, dass Karina Grischin ihr Versprechen gehalten hatte und mich abholen würde. Vielleicht ersparte sie mir auch dank ihres Einflusses die lästigen Zollkontrollen.
    Diese Hoffnung erfüllte sich. Mein Name wurde aufgerufen, und Karina erwartete mich hinter einer Barriere.
    »John... ha... ha...
    Ja, wir flogen uns in die Arme. Ich hob sie hoch, drehte sie und ließ danach ihre Begrüßungsküsse gern über mich ergehen.
    »Super, dass du hier bist. Alles klar im neuen Jahr?«
    »Bisher schon.«
    »Bei mir auch.«
    Ich schaute sie an.
    »Ja, du siehst gut aus, Karina.«
    »Danke. Aber du nicht.« Sie tippte gegen meine Nasenspitze. »Etwas müde um die Augen.«
    »Ich habe keine gute Nacht hinter mir.«
    »Die kann ich dir hier auch nicht versprechen.«
    »Weiß ich doch.«
    »Möchtest du noch etwas trinken oder...«
    »Nein, nein, lass uns sofort fahren.« Ich hob meine Reisetasche an. »Wohin fahren wir denn zuerst?«
    »Möchtest du ins Hotel?«
    »Ist nicht unbedingt wichtig.«
    »Dann zu Wladimir.«
    »Das habe ich mir fast gewünscht.«
    »Mein Wagen steht auf dem Parkplatz und ist hoffentlich noch nicht festgefroren.«
    Ich verzog die Mundwinkel. »Das hört sich nicht gut an. Wie sieht es überhaupt auf den Straßen aus? Aus der Luft gesehen war in Moskau alles weiß.«
    »Wir werden langsam fahren müssen.«
    Da blieb uns auch nichts anderes übrig. Manchmal konnten wir nur schleichen, und wir sahen auch Fahrer, die sich und die äußeren Bedingungen überschätzt hatten, denn ihre Fahrt war durch Straßengräben oder Bäume aufgehalten worden.
    In der direkten Innenstadt ging es etwas besser. Teile der breiten Straßen waren frei, und nur an den Seiten schimmerte noch das blaugraue Eis.
    Wir hatten auch Zeit genug, uns einige private Dinge zu erzählen. Natürlich wollte Karina wissen, wie es in London aussah. Sie liebte diese Stadt, in der sie ein paar Wochen ihres Lebens verbracht hatte. Ich berichtete ihr, dass sich nicht viel verändert hatte, es jetzt das Riesenrad gab, der Millennium-Dom aber eine Pleite gewesen war. So stand eines der stolzen Bauwerke wieder vor dem Abriss.
    Mit übersinnlichen Fällen hatte Karina in der letzten Zeit kaum etwas zu tun gehabt. Sie berichtete mir nur von einer alten Frau, die immer die Geister ihrer toten Verwandten gesehen hatte und dabei Amok gelaufen war. Das Übersinnliche hatte sich bei ihr letztendlich als Krankheit herausgestellt, und so war sie in eine Klinik eingeliefert worden.
    »Aber bei Mongush liegen die

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