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Kann es wirklich Liebe sein

Kann es wirklich Liebe sein

Titel: Kann es wirklich Liebe sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Witemeyer
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Sonntag beschäftigen und Neill sich um seinen eigenen Kram kümmern. Das Letzte, was er gebrauchen konnte, waren Zuschauer, wenn er Meredith darum bat, mit ihm spazieren zu gehen.
    Wie sich herausstellte, wartete kein Publikum in der Küche auf ihn, aber genauso wenig Meredith. Travis ging den Flur entlang und versuchte trotz der Schmetterlinge in seinem Bauch so unauffällig wie möglich dreinzuschauen. Er schlüpfte am Wohnzimmer vorbei, bevor Crockett ihn bemerken konnte. Es gab keinen Grund, sich unnötig seinem Spott auszusetzen.
    Merediths Zimmer war leer, doch als er sich umwandte, sah er, wie seine Frau gerade rückwärts mit einem Wäschekorb aus Neills Zimmer kam und versuchte, die Tür zu schließen.
    Travis griff um sie herum, um ihr zu helfen, und genoss den Körperkontakt, als ihr Arm den seinen berührte. Sie erschrak und stieß gegen seine Brust.
    „Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Er atmete ihren wunderbaren Duft ein und fühlte ihr weiches Haar an seiner stoppeligen Wange.
    Meredith blieb noch einen Moment lang so nah bei ihm stehen, dann trat sie einen Schritt von ihm weg. Travis musste seine Enttäuschung verbergen.
    „Ich schaue gerade, was alles geflickt werden muss“, sagte sie und ihr schüchterner Blick ruhte auf seiner Brust. „Ich habe gar nicht gemerkt, dass du hinter mir warst.“
    „Macht ja nichts.“ Travis grinste sie schief an und hoffte, dass sie seine Aufregung nicht bemerken würde. Sadie war bisher das einzige weibliche Lebewesen, mit dem er je spazieren gegangen war, und irgendetwas sagte ihm, dass zweibeinige Wesen viel schwerer zu überzeugen wären. „Würdest du … hm … gerne mit mir spazieren gehen? Es gibt einen schönen kleinen Flecken unten am Fluss, den ich dir schon lange zeigen wollte.“
    „Das hört sich wunderbar an.“ Ihre Lippen hätten sich fast zu einem Lächeln verzogen, doch dann sanken ihre Mundwinkel herab. „Oh, aber ich habe Neill gesagt, ich würde heute sein Lieblingsarbeitshemd reparieren.“
    Travis hoffte, dass das Bedauern in ihrer Stimme echt war und nicht nur Einbildung seinerseits, deshalb nahm er ihr vorsichtig den Wäschekorb ab und stellte ihn beiseite. „Der Korb ist morgen auch noch da“, sagte er.
    Sie zögerte und sah von der Flickwäsche zu ihm und wieder zurück. Doch schließlich biss sie sich auf die Unterlippe und nickte vorsichtig. Das Funkeln in ihren Augen ließ sein Herz höher schlagen. Meredith knotete ihre Schürze auf und gestattete Travis, ihr ihren Mantel umzulegen. Seine Hände strichen sanft an ihren Armen entlang, während sie die Knöpfe schloss, und er musste sich zusammenreißen, um sie nicht in eine feste Umarmung zu ziehen.
    Endlich wandte sie sich wieder zu ihm um und ihr strahlendes Lächeln ließ seinen Herzschlag stolpern. Mit einer kleinen Verbeugung hielt er ihr so galant, wie er konnte, seinen Arm hin. Als ihre Hand sich um seinen Arm legte, führte er sie zur Tür hinaus.

Kapitel 22
    Während sie den Pfad entlanggingen, den seine Eltern immer genommen hatten, wenn sie sich an einen ungestörten Ort zurückziehen wollten, fühlte Travis sich mehr wie ein verheirateter Mann als an seinem Hochzeitstag. Mondlicht beschien ihren Weg und die Bäume um sie herum wirkten wie verzaubert. Er achtete darauf, dass er seine Schritte denen von Meredith anpasste. Das kleine Hinken machte sie zwar nicht langsamer, aber Travis bemerkte, dass er sie um kleine Unebenheiten herumführte, denen er normalerweise keine Beachtung schenkte.
    Travis dachte darüber nach, was er Romantisches sagen könnte, irgendetwas Charmantes oder Witziges, das Meredith unterhalten würde, doch seine Zunge schien ihm am Gaumen zu kleben. Die Landschaft musste Poesie genug sein.
    „Hörst du die Musik, Travis?“ Meredith sah ihn an, ihre Augen glänzten. „Das murmelnde Wasser, die zirpenden Grillen, das Rascheln der Blätter im Wind. Es ist wie ein Schlaflied, das ich aus meiner Kindheit kenne und das mich nach einem langen, arbeitsreichen Tag beruhigt.“
    Travis grinste. Allem Anschein nach besaß seine Frau genug Poesie für sie beide.
    „Mein Vater und ich haben oft auf der Veranda gesessen, als ich klein war, und der Nacht gelauscht, die um uns herum gesungen hat. Er hat immer gesagt, dass es die beste Heilung für einen ermüdeten Geist ist. Und er hatte recht. Ich habe mich an ihn geschmiegt und den Geräuschen der Nacht gelauscht, während sein Herzschlag sich mit dem Rhythmus des Schaukelstuhls vereinigt hat. Egal,

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