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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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untersucht ihn vorsorglich.«
    »Ich gratuliere Ihnen zu der gelungenen Operation, Mr. Galton. Ich werde Sie in meinem Bericht an die Admiralität erwähnen. Kommen Sie, trinken wir auf den Erfolg.«
    Graf Natali erholte sich schnell und bedankte sich am nächsten Vormittag temperamentvoll für die Befreiung. »Das war wie eine Inszenierung auf der Bühne, Sir David. Bevor die Franzosen etwas begriffen, waren sie schon tot. Nur der eine Agent versuchte es noch, aber Ihr Leutnant hat ihm eine Opera vorgespielt und ein Scharfschütze hat ihn erschossen. Mein Gott, mein Kopf war nur Zentimeter entfernt. Seiner platzte und meiner blieb heil.«
    David führte ihn zum Sessel. »Ja, Graf, wir haben Spezialisten für alle Fälle. Ich vertraue ihnen oft mein Leben an und sie haben mich nie enttäuscht. Aber darf ich Ihnen nun einige Gedanken zu unseren Plänen vortragen?«
    Bei einem Glas Gin, der Graf zog tatsächlich Gin dem Wein vor, berichtete David von den Plänen zur Befreiung Illyriens. Die Befreiung der Inseln sei dabei die leichteste Aufgabe, aber die befestigten Küstenstädte könne die Flotte allein nicht einnehmen. Österreich werde auf lange Sicht gegen Napoleon Partei ergreifen, aber wann?
    Graf Natali empfahl, auf den Inseln eine bürgerfreundliche, freiheitliche Verwaltung einzurichten und die Bewohner des Festlandes mit diesem Vorbild und intensiver Propaganda gegen die Franzosen aufzuhetzen.
    »Die Franzosen haben wenig zuverlässige Truppen im Lande, Sir David. Wenn sich die Bevölkerung gegen sie auflehnt, sind sie verloren. Ich will gern meinen Beitrag zu diesem Werk leisten. Ich habe mir schon einmal Gedanken gemacht, wie man den Aufbau der Miliz in den befreiten Gebieten fördern könnte. Ich möchte mir das alles etwas systematischer durch den Kopf gehen lassen und Ihnen dann an einem der nächsten Tage meinen Vorschlag unterbreiten, wenn es Ihnen recht ist, Sir David.«
    David bedankte sich für die Bereitschaft und sagte, man werde in den nächsten Tagen eine Aufgabe finden, die den Grafen befriedige und der gemeinsamen Sache nütze. Dann musste er den Grafen verabschieden, um mit seinen Kommandanten die Besetzung Mljets zu besprechen.
    Sie mussten die Besetzung Mljets um einen Tag verschieben. Nach der Besprechung war Mr. Zlanin zu David gekommen und teilte ihm voller Erregung mit, dass ihm sein Agent – »derselbe, der uns zu Graf Natalis Befreiung verhalf« – mitgeteilt habe, dass sich General Montrichard, Kommandant in Dubrovnik, zu einer streng geheimen Besprechung mit David treffen wolle. »Morgen Abend, Sir, am Strand von Orašac. Dort steht ein kleines Sommerhaus direkt am Strand. Jeder darf nur einen Mann mitbringen. Ich nehme an, er will über die Kapitulation Dubrovniks verhandeln.«
    David sah ihn nachdenklich an. »Die Nachricht stammt vom Agenten, der Graf Natalis Verhaftung und Abtransport gemeldet hat?«
    »Ja, Sir. Der Mann hat seine Zuverlässigkeit bewiesen.«
    David brummelte nur: »Ich überlege es mir«, und ging in den Kartenraum. Dort sah er sich alle Karten von diesem Küstenabschnitt an und ließ Graf Natali rufen.
    »Was wissen Sie von General Montrichard, Graf?«
    »Ein erfahrener Mann, Sir. Tapfer, hart, klug. Ein ergebener Anhänger Napoleons.«
    »Schildern Sie mir bitte sein Alter und sein Aussehen.«
    »Er ist etwa Mitte vierzig. Etwas größer als Sie, korpulent und mit schwarzem Backenbart. Warum fragen Sie, Sir David?«
    »Angeblich will er sich morgen Abend mit mir in einer kleinen Strandvilla bei Orašac treffen.«
    »Die Villa kenne ich. Ein Freund von mir ließ sie direkt am Strand bauen. Er ist einer dieser neumodischen Badeanhänger, einer Sitte aus Ihrer Heimat. Die Villa hat nur zwei Zimmer und eine Kammer. Aber Sie sind misstrauisch gegenüber diesem Treffen, Sir David?«
    »Ich bin immer misstrauisch, Graf.«
    »Eine furchtbare Eigenschaft im Privatleben, Sir David. Aber vielleicht im Krieg ganz nützlich.«
    »Ganz sicher, Graf. Bitte beschreiben Sie mir die Umgebung der Strandvilla.«
    Kapitän Everett, die Leutnants Galton und Wale und die Maate Alberto Rosso und Mustafa Dukat sahen David verblüfft an.
    »Der französische General will sich an einem einsamen Strand heimlich mit Ihnen treffen, Sir?«, fragte Kapitän Everett ungläubig.
    »So lautet die Nachricht, die Mr. Zlanin vom selben Agenten erhalten hat, der uns zu Graf Natali verholfen hat.«
    »Aber Sie sind misstrauisch, Sir?«
    »Ach, Mr. Everett, Sie kennen mich doch. Es klingt doch

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