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Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
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Schutz, seitdem Karlobag angegriffen worden sei. Von den fünf Kanonenbooten seien zwei nicht einsatzbereit, weil die Planken erneuert werden müssten. Die Bevölkerung lehne die französische Herrschaft ab, sabotiere aber nicht aus Furcht vor Vergeltung.
    In Pula seien drei neue Kanonenboote auf den dortigen Werften gebaut worden. Sie hätten neue Besatzungen erhalten und würden in den nächsten drei bis vier Nächten nach Rijeka überführt werden. Da die Nächte kurz seien und der Wind oft abflaue, legten sie meist in der Bucht vor Labin am Tag eine Pause ein, da es zu anstrengend sei, die ganze Strecke in einem Stück zu rudern. Sie gingen dann in eines der kleinen Dörfer, um sich zu unterhalten oder zu schlafen, nicht immer allein.
    David war mit den Informationen sehr zufrieden, einigte sich mit Mr. Citluk auf einhundert Pfund Bezahlung und verabredete Signale für künftige Treffen.
    Am frühen Morgen waren die Depeschen fertig und die Gig brachte sie zu Apollo und Partridge. Apollo setzte sofort Segel und das Abschiedssignal und verschwand mit Südkurs. Partridge setzte Signale für die Argus und brachte die Befehle mit der Gig zu den beiden Transportern. Dann setzten die vier Schiffe Segel und folgten der Apollo.
    David hatte mit Kapitän Markwood noch beobachtet, wie das Segelsetzen bei Argus und den Transportern ablief. »Nun, Sir, die Argus macht das doch schon viel besser als gestern.«
    »Das musste sie aber auch, Mr. Markwood, sonst hätte die Partridge sie in Schlepp nehmen müssen, um nach Vis zu gelangen. Wenn sie heute Schießen üben, kriegt Mr. Warner mit Sicherheit einige Wutanfälle. So, ich lege mich jetzt ein Weilchen aufs Ohr, denn heute Nacht kam ich nicht dazu. Wenn Sie vor Beli stehen, lassen Sie mich bitte holen.«
    David hatte schon zu Mittag gegessen, bevor sie Beli erreichten. Das war ein kleines Dorf im Norden der Insel Crez. Die Milford hatte ständig in den engen Kanälen gegen den Wind ankreuzen müssen.
    »Da hatte die Argus auf dem Weg nach Vis wenigstens günstigen Wind. Wenn die dauernd kreuzen müssten, wären Warner und Hunt doch glatt verrückt geworden«, bemerkte Markwood noch zum Master, bevor er den Melder losschickte, um David zu holen. David stieg in die Barkasse, wo bereits ein Dutzend Seesoldaten sowie Alberto und Mustafa Platz genommen hatten. Mr. Roberts war mit einem Dolmetscher auch an Bord, weil er Details des Steuersystems notieren sollte.
    Im Dorf waren keine Franzosen, wie Alberto mit den Seesoldaten schnell herausfand. Zwei Zivilbeamte sollten in der Stadt Cres sein. Ja, Steuern mussten sie zahlen. Da kam immer jemand und holte das Geld ab. Aber sonst wussten die Dörfler nicht viel. Ja, Deserteure versteckten sich auch auf der Insel. Die Angebote für Freiwillige der Miliz und des Seedienstes nahmen sie ohne Reaktion zur Kenntnis. Wer wolle, würde sich melden, wenn die Milford wieder ihren Ort anlaufe.
    »Wir müssen noch vor dem Hafen von Cres ankern, Mr. Markwood«, sagte David. »Die Dörfler hier sind oder tun so dämlich, dass wir nichts erfahren können. Dort sollen zwei französische Verwaltungsbeamte sein, aber die werden wegrennen, wenn sie unser Boot sehen.«
    Das bestätigten ihnen dann die Einwohner der kleinen Inselhauptstadt. Sie konnten Mr. Roberts auch Auskunft geben, wonach die Steuer festgesetzt wurde. Nach der Größe des Hauses, gemessen an der Zahl der Fenster zur Hauptstraße.
    »Darum haben die an den Seitenfronten der Häuser immer mehr Fenster als zur Vorderseite«, amüsierte sich später Dr. Clark, der Flottenarzt.
    »Aber man kann die Steuer einfach ermitteln und jeder kann es nachprüfen«, gab der Master in der Messe zu bedenken.
    In Cres fanden sie deutlich mehr Interesse bei ihrer Freiwilligenwerbung. Ein Mann fragte David vertraulich, ob die Milford in einer Stunde bei Kap Pernat ein Boot aussetzen könne. Er werde sofort voraussegeln. Dort habe sich ein Dutzend Deserteure versteckt. Er werde sie informieren und sie würden sich sicher alle melden, denn jetzt seien sie ständig in Gefahr.
    David sagte zu und bot dem Mann Geld an, falls er auch aus anderen Orten der Insel Freiwillige herbeischaffe, wenn die Milford wieder vor der Küste auftauche.
    Die Milford nahm die Deserteure bei Kap Pernat auf, alles junge, etwas verwahrloste und verhungerte Burschen. Der Schiffsarzt untersuchte sie und war zufrieden.
    »Füttert sie zwei Wochen gut, dann sind sie dem Dienst voll gewachsen«, bemerkte er zum Ersten.
    Der nickte nur

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