Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kanonendonner über der Adria

Titel: Kanonendonner über der Adria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Adam
Vom Netzwerk:
auf Hungerration! Wo sollte er Essen und Trinken so schnell beschaffen? »Eimer und Kannen an Bord sammeln!«, schrie er laut. »Mit dem Beiboot Wasser an Land holen. Nur zwei Mann. Die anderen sollen noch etwas warten. Wir helfen bald!«
    Dann rief der eine Melder, dass die kroatischen Milizanwärter befreit seien und ein toter Geheimdienstler identifiziert werden müsse.
    Die Milizanwärter beorderte Hastings auf den Leichter. Sie mussten sich setzen. Später konnten sie helfen. Die Leiche wurde am Bug abgelegt.
    Von der Ketsch konnte sich jetzt der Maat verständlich machen. Zwei französische Offiziere hätten sich an Bord versteckt und seien jetzt in einer Kammer eingeschlossen.
    »Kommen sie an die Pulverkammer oder haben sie Sprengmaterial?«, fragte Hastings.
    Der Maat verneinte.
    »Bringt das Schiff aus dem Hafen. Sobald ihr Verstärkung von der Apollo habt, schießt die Kammer auf!«, rief er.
    Dann kam der Melder vom Arsenal. Hastings hörte sich die Meldung an und dachte, auch übergroße Beute könne zum Problem werden. Da sah er, wie zwei Kutter der Apollo in den Hafen ruderten.
    Ein Kutter wurde eingeteilt, um Brot vom erbeuteten Verpflegungsschiff zu bringen und beim Wasserholen zu helfen. Dann sollten Posten abgestellt werden, um Unruhen zu vermeiden. Den Schuldnern sei Rückkehr auf ihre Insel zuzusichern. Danach müsse der Kutter den Leichter zur Apollo schleppen.
    Vom zweiten Kutter holte sich Hastings den Midshipman und befahl ihm, sofort mit der Gig der Apollo zur Milford zu rudern und dem Admiral zu melden, dass dringend Hilfe benötigt werde, weil 1. ein Arsenal abzutransportieren sei, 2. die kroatischen Milizrekruten befreit seien, 3. drei Prisen zu besetzen seien, auf denen sich zwei französische Offiziere gegenwärtig noch verschanzt hätten, und 4. Steuerschuldner aus Pag zurücktransportiert werden müssten.
    Eine Stunde später sah Hastings zu seiner Erleichterung, wie die Segel der Milford sich vorsichtig den Kanal entlang nach Karlobag bewegten und vier Kutter des Flaggschiffs schon die Hafeneinfahrt erreicht hatten. Leutnant Hunt von der Milford meldete sich bei Hastings und sagte, er habe Auftrag, mit zwei Kuttern das Arsenal zu räumen.
    »Bei der Apollo liegt ein Leichter, Sir. Können wir mit ihm für den Transport rechnen?«
    »Sobald die acht Achtpfünder und die Munition auf die Apollo gebracht worden sind, können Sie mit dem Leichter rechnen. Aber das wird noch mindestens eine Stunde dauern.«
    »Können uns auch Männer der Apollo helfen, Sir?«
    »Sobald wir die ausgehungerten Leute dort, die wegen ihrer Steuerschulden auf dem Schiff eingesperrt waren, nach Pag gebracht haben, stehen wir Ihnen zur Verfügung.«
    »Ich glaube, Sir, Sie haben hier wirklich ungewöhnliche Probleme am Hals.«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, Mr. Hunt. Aber was soll's. Versuchen wir unser Bestes.«
    Es war eine Stunde vor Mitternacht, als Hastings dem Admiral auf dem Flaggschiff Meldung erstatten konnte.
    »Mein Gott, Mr. Hastings, Sie sollten doch bloß ein paar Kanonen zusammenschießen und eine Handvoll Rekruten befreien. Und was bringen Sie uns? Ein Arsenal, mit dem wir ein ganzes Bataillon ausstatten können. Ein Schiff, das auch noch die Verpflegung für das Bataillon enthält, eine Patrouillenketsch, wie sie für uns nicht besser hätte gebaut werden können, und auch noch acht neue Kanonen mit Munition. Außerdem liefern Sie mir die Leiche meines Peinigers. Sie muss ein Admiral ausschicken, wenn er mal richtig Beute machen will. Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Erfolg und werde den Herren der Admiralität davon berichten.«
    »Ergebensten Dank, Sir. Das fiel uns alles in den Schoß. Ich habe nur das getan, was mir aufgetragen war, Sir, und war von den Zugaben mehr als überrascht. War der tote Inspektor der Mann, der Sie in die Falle lockte?«
    David nickte. »Ja, sein Tod hat uns ein Gericht erspart. Aber Leutnant Hunt erzählte, sie hätten noch einen ganzen Haufen verhungerter Steuerschuldner am Hals.«
    »Sie wurden schon zurück auf die Insel Pag gebracht. Die Franzosen haben sie doch tatsächlich auf dem Schiff hungern lassen.«
    »Also, so brutal werden wir nicht vorgehen. Aber wir müssen jetzt auch auf allen Inseln Steuern eintreiben. Einmal müssen wir Frankreich von dem Geldzufluss abschneiden, und dann brauchen wir auch Geld für die Milizen, die die Inseln verteidigen sollen. Was so alles auf uns zukommt! Lassen Sie uns einen Schluck zur Nacht trinken. Morgen früh

Weitere Kostenlose Bücher