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Kap der Finsternis: Roman (German Edition)

Kap der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Kap der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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Seesack dabei. Der Kerl ging zu der Treppe hinüber, die Leroy gerade heruntergekommen war. Eine Lampe brannte noch auf der Treppe, und Leroy erkannte, dass er Gatsby dabei zuschaute, wie der gerade die Treppe hinaufging.
    Leroy lachte leise in sich hinein. In dem Moment, als er den weißen Jungen sah, hatte er gewusst, dass irgendwas los war. Jetzt wusste er es. Scheiß Gatsby. Leroy hatte gehört, dass der fette Bure steckbrieflich gesucht wurde, aber auf gar keinen Fall würde er den Bullen irgendwas stecken.
    Außerdem wusste er, dass so ein Gangster der alten Schule, ein gewisser Benny Mongrel, in Lotus River gewesen war und sich nach Gatsby erkundigt hatte. Und dass Fingers Morkel scharf darauf war, Benny Mongrel zu finden, weil er sich rächen wollte. Wenn Gatsby hier war, dann würde Benny Mongrel womöglich auch bald aufkreuzen.
    Leroy war nur zu gern bereit, bei dem Mann ohne Finger Pluspunkte zu machen. In der labyrinthischen Welt der Gangsterpolitik auf den Cape Flats war er ein mächtiger Verbündeter. Leroy griff nach seinem Mobiltelefon und tippte. Er bekam nur den Anrufbeantworter und hinterließ eine kurze, nicht durchgängig präzise Nachricht, erzählte Fingers, was er gesehen hatte.
    Dann beging er den Fehler, ein Streichholz anzureißen und an den Globe zu halten.
    Barnard befand sich auf dem Treppenabsatz und schnappte nach Luft, als er das Streichholz in dem Honda aufflammen sah. Instinktiv zog er sich in die Schatten zurück, glitt hinüber zur Feuerleiter und wuchtete dort seinen massigen Leib hinunter auf Straßenhöhe. Er blieb im Schatten, näherte sich von hinten dem Wagen.
    Er sah den Fahrer hinter dem Steuer kauern, und an dem Glühen erkannte er, dass der Mann Tik rauchte. Barnard konnte das Risiko nicht eingehen, von dem Mann gesehen worden zu sein. Er wusste, dass er ihn nicht erschießen konnte, viel zu laut. Nicht mal auf den Flats würde ein Schuss unbemerkt bleiben. Barnard schlich über den unebenen, aufgebrochenen Straßenbelag. Er stellte den Seesack ab, bückte sich und hob einen Betonbrocken auf. Er näherte sich weiter dem Honda.
    Der Mischling hörte ihn, ließ den Globe fallen und schaute mit einem dümmlichen Gesichtsausdruck auf. Rauch zog sich aus seinem geöffneten Mund. Barnard griff durch die offene Seitenscheibe hinein und ließ den Betonbrocken auf den Kopf des Mischlings krachen, was ihn erst mal benommen machte. Barnard öffnete die Tür und riss ihn auf die Straße. Dann beendete er das Werk, schlug den Kopf des Mischlings mit dem Betonbrocken zu Brei, bis er aussah wie ein plattgefahrenes Tier.
    Dann zog er den Schlüssel aus dem Zündschloss, ging zum Heck und öffnete den Kofferraum. Er schleppte den Mischling zum Heck und zwängte ihn in den Kofferraum. Die Wagenschlüssel warf er zu ihm hinein, knallte die Klappe zu und vergewisserte sich, dass sie auch geschlossen war. Er schaute sich um. Alles ruhig.
    Zeit, endlich nach der Schlampe und dem amerikanischen Kind zu sehen.

KAPITEL 22
     
    Als die Mischlingsschlampe endlich die Tür aufmachte, packte Barnard sie an der Kehle und trieb sie rückwärts vor sich her zurück in die Wohnung. Er trat die Tür hinter sich zu, während er sie gleichzeitig in eine kniende Haltung auf den Boden drückte. Mit der gleichen Bewegung zog er die . 38 er aus dem Holster und stopfte ihr den Lauf in den Mund, während er mit der linken Hand eine Faustvoll von ihrem krausen Haar packte. Er neigte den Lauf der Kanone und zwang Carmen, ihm in die Augen zu sehen.
    »Okay. Hör mir zu, und hör mir sehr genau zu. Wenn ich diese Kanone aus deinem Mund nehme, werde ich dir eine Frage stellen. Und du wirst nicht lügen. Verstanden?«
    Sie nickte, würgte an der Kanone. Er zog den Lauf langsam aus ihrem Mund, und sie hustete.
    »Wer war dieses kleine Arschloch, das vorhin hier war?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es war keiner hier.«
    Er holte aus und schlug sie mit dem Lauf. Das Visier grub sich tief in ihren Wangenknochen, Blut lief in einem roten Band über ihr bleiches Gesicht. Sie stöhnte und hob eine Hand an ihre Wange, versuchte, das Blut zum Stillstand zu bringen, das zwischen ihren Fingern durchsickerte.
    »Als er herauskam, hat exakt ein Licht in diesem Haus gebrannt. Deines. Ich werde dich nur noch ein Mal fragen. Wer war das?«
    »Mein Dealer.«
    »Hat er den Jungen gesehen?«
    Sie wollte schon lügen. Er wusste es und zog seine Schusshand zurück, war bereit, sie wieder zu schlagen. Er sah, dass die Wahrheit in ihren

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