Kapitaen Bykow
verheiratet war, Kinder hatte, als Assistent im Institut für Planetologie arbeitete, leidenschaftlich für die Hypothese vom künstlichen Ursprung des Ringes eintrat und bereit war, »aus der Hypothese eine Theorie zu machen, und wenn es den Kopf kosten sollte«.
»Das ganze Unglück besteht darin«, sagte er eifrig, »dass unsere Kosmoskaphen als Mittel der Forschung unter aller Kritik sind. Sie sind zu langsam und sehr leicht zu beschädigen. Wenn ich im Kosmoskaph überm Ring sitze, könnte ich vor Jammer heulen. Da liegt alles in Reichweite vor einem ... Aber in den Ring einzutauchen ist uns strikt verboten. Dabei bin ich mir völlig sicher, dass schon die erste Suchaktion im Ring etwas Interessantes ergeben würde. Zumindest irgendeinen Anhaltspunkt ...«
»Welchen, zum Beispiel?«, fragte Bykow.
»Ja, ich weiß nicht!«
»Ich weiß es«, sagte Gortschakow. »Er hofft, auf irgendeinem Felsklumpen den Abdruck eines nackten Fußes zu finden. Wisst ihr, wie er arbeitet? Er geht möglichst tief über den Ring und sieht sich die Brocken durch den vierziger Binoktar an. Und unterdessen schleicht sich von hinten ein ausgewachsener Asteroid heran und haut ihm gegen’s Heck. Pawel wird mit den Augen in die Okulare gedrückt, und während er sich wieder herausschält, hat ein anderer Asteroid ...«
»So ein dummes Zeug.« Schemjakin ärgerte sich. »Wenn man nachweisen könnte, dass der Ring das Zerfallsprodukt eines Körpers ist, wäre schon viel gewonnen, aber mit dem Einfangen von Gesteinsbrocken dürfen wir uns nicht befassen.«
»Das ist leicht gesagt – Brocken einfangen«, sagte Bykow. »Ich kenne diese Arbeit. Ganz im Schweiß und ohne je zu wissen, wer wen eingefangen hat, und dann stellt sich heraus, dass man die Notrakete erwischt und nicht mehr genug Treibstoff für den Rückflug hat. Nein, nein, es ist richtig, solchen Unsinn zu verbieten.«
Michail Antonowitsch erklärte plötzlich, die Augen träumerisch verdreht: »Aber Jungs, wie spannend das dafür ist! Was für eine lebendige, exakte Arbeit!«
Die Planetologen blickten ihn mit respektvoller Verwunderung an. Jura tat das auch. Ihm war nie in den Sinn gekommen, dass sich der dicke gutmütige Michail Antonowitsch einst mit der Jagd auf Asteroiden befasst hatte.
Bykow warf Michail Antonowitsch einen kalten Blick zu und räusperte sich laut. Michail Antonowitsch sah sich erschrocken nach ihm um und erklärte eilig: »Aber natürlich ist das sehr gefährlich ... Ein ungerechtfertigtes Risiko ... Und überhaupt sollte man nicht ...«
»Übrigens, was Spuren angeht«, sagte Shilin nachdenklich. »Ihr seid hier fern von den Informationsquellen« – er warf einen Blick auf die Planetologen – »und wisst wahrscheinlich nicht ...«
»Worum geht es denn?«, fragte Sadowski.
Es war ihm anzusehen, dass sein Informationsbedürfnis seit Langem unbefriedigt war.
»Auf der Insel Honshu«, begann Shilin, »haben die Archäologen vor Kurzem in der Dannoura-Bucht, in einer Schlucht zwischen den Bergen Shiramine und Chichigatake, in einem unwegsamen Wald ein Höhlensystem entdeckt. In diesen Höhlen fand man eine Menge urzeitlicher Tiere und – was am interessantesten ist – viele versteinerte Spuren von Urmenschen. Die Archäologen sind der Ansicht, dass in den Höhlen vor zwanzigtausend Jahren die Urjapaner lebten, deren Nachkommen später von den Yamato-Stämmen unter der Führung des Kaisers Jimmu-Tenno, des göttlichen Enkels der himmelsstrahlenden Amaterasu, ausgerottet wurden.«
Bykow räusperte sich und fasste sich ans Kinn.
»Dieser Fund hat die ganze Welt in Aufregung versetzt«, sagte Shilin, »wahrscheinlich habt ihr davon gehört.«
»Woher denn ...«, erwiderte Sadowski schwermütig. »Wir leben hier wie die Hinterwäldler ...«
»Und dabei ist darüber viel geschrieben und gesprochen worden, aber darum geht es nicht. Der interessanteste Fund wurde erst vor relativ kurzer Zeit gemacht, als die Zentralhöhle gründlich gesäubert wurde. Stellt euch vor: Im versteinerten Lehm waren mehr als zwanzig Paar Spuren von nackten Füßen mit weit abstehender großer Zehe, und dazwischen ...« Shilin blickte mit runden Augen in die Gesichter der Zuhörer. Jura war alles klar, aber nichtsdestoweniger machte die Kunstpause einen großen Eindruck auf ihn. »Der Abdruck eines Schuhs ...«, sagte Shilin mit gewöhnlicher Stimme. Bykow stand auf und ging aus dem Aufenthaltsraum.
»Aljoschenka!«, rief Michail Antonowitsch. »Wo willst du denn
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