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Kapitaen Bykow

Kapitaen Bykow

Titel: Kapitaen Bykow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki
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ihm«, erwiderte Felix. »Wir waren in die Kaverne hinuntergestiegen, und die Männer mit dem Flammenwerfer wussten nichts davon. Mit dieser Kaverne wird in zwei Monaten unsere Arbeit beginnen. Dort befinden sich meines Erachtens Überreste einer Wasserleitung. Einer sehr merkwürdigen Wasserleitung übrigens – die Rohre sind nicht rund, sondern oval.«
    »Du hoffst wohl immer noch, auf Zweibeiner zu stoßen?«, fragte Sergej.
    Felix wiegte den Kopf. »Hier werden wir natürlich keine finden.«
    »Wo – hier?«
    »Wo Wasser ist.«
    »Das begreife ich nicht«, sagte Penkow. »Das Gegenteil ist doch der Fall! Wenn sie nicht hier sind, wo es Wasser gibt, so bedeutet das, sie existieren überhaupt nicht.«
    »O nein, nein, ich glaube zu verstehen«, sagte Natascha. »Bei uns auf der Erde würden die Marsianer in der Wüste nach Menschen suchen. Das wäre für sie nur natürlich. Möglichst weit weg vom giftigen Grün, weit weg auch von Gegenden, über denen es Wolken gibt. Irgendwo in der Gobi würden sie suchen. Ist es nicht so, Felix? Ich will damit nur sagen, dass ich Ihre Meinung teile.«
    »Mit anderen Worten, wir sollen die Marsianer in der Wüste suchen«, sagte Penkow. »Das sind ja feine Aussichten! Und wozu brauchen sie dann die Wasserleitungen?«
    »Vielleicht nicht, um das Wasser heranzuschaffen, sondern vielmehr, um es abzuleiten«, erwiderte Felix. »Vergleichbar unseren Entwässerungskanälen.«
    »Na, jetzt übertreibst du aber«, sagte Sergej. »Höchstwahrscheinlich leben sie in irgendwelchen unterirdischen Höhlen. Na ja, dieses ›höchstwahrscheinlich‹ mag nicht ganz gerechtfertigt sein – doch was du da von dir gibst, ist gar zu kühn ... Unnormal kühn.«
    »Anders kann es nicht sein«, sagte Rybkin leise.
    »Meine Güte!«, rief Penkow und erhob sich vom Tisch. »Für mich wird es Zeit!« Er ging quer durchs Zimmer zu dem Haufen mit der Pelzkleidung.
    »Für mich wird’s ebenfalls Zeit«, sagte Natascha.
    »Für mich auch«, sagte Sergej.
    Matti begann den Tisch abzuräumen. Felix krempelte sorgfältig die Ärmel hoch und schickte sich an, ihm zu helfen.
    »Nun verrat mir doch mal, weshalb du so viele Uhren trägst«, sagte Matti mit einem Blick auf Rybkins Handgelenke.
    »Ich habe vergessen, sie abzunehmen«, murmelte Felix. »Jetzt sind sie wahrscheinlich schon ohne jede Bedeutung.« Er wusch flink die Teller ab.
    »Und wann waren sie von Bedeutung?«
    »Ich wollte eine Hypothese überprüfen«, sagte Rybkin leise. »Warum nämlich die Egel stets von rechts angreifen. Nur ein einziges Mal fielen sie einen Menschen von links an – es handelte sich um Kreuzer; er ist Linkshänder und trug seine Uhr rechts.«
    Matti schaute Felix überrascht an. »Du meinst, die Egel fürchteten das Ticken?«
    »Genau das wollte ich herausfinden. Mich persönlich haben sie kein einziges Mal angegriffen, dabei bin ich höchst gefährliche Strecken gegangen.«
    »Du bist schon merkwürdig, Felix«, sagte Matti und machte sich erneut ans Abwaschen.
    Natascha kam herein und fragte aufgeräumt: »Kommen Sie mit, Felix? Dann könnten wir gemeinsam gehen.«
    »Ich komme«, sagte Rybkin und begab sich in den Korridor, wobei er die aufgekrempelten Ärmel wieder herunterstreifte.

7. Tachmasib . Vom Nutzen der Vorschriften
    Shilin saß am Tisch und las. Seine Augen glitten rasch über die Seiten und funkelten hin und wieder im bläulichen Licht der Tischlampe. Eine Zeitlang beobachtete Jura ihn, bis er plötzlich gewahr wurde, dass er es mit Bewunderung tat. Iwan hatte ein gewichtiges braunes Gesicht, mit scharfen Zügen wie ein Holzschnitt. So ein richtig männliches Gesicht eines richtigen Menschen.
    Ein guter Mensch ist Wanja Shilin. Man kann jederzeit zu ihm gehen und bei ihm sitzen und schwatzen, was einem in den Sinn kommt, und nie stört man ihn. Und immer freut er sich über den Besuch. Es gibt solche Menschen auf der Welt, und das ist prima. Shenja Segal zum Beispiel. Mit dem kann man sich auf alles Mögliche einlassen, auf jedes Risiko, und man weiß genau, dass man ihn nicht auf Trab zu bringen braucht, dass er selbst jeden auf Trab bringt. Jura stellte sich Shenja auf der Rhea vor, wie er zusammen mit den Jungs in der schwarzen Leere Fugenkonstruktionen schweißt. Das weiße Oxitanfeuer tanzt auf dem Silikatvisier, er schmettert Lieder durch den ganzen Äther und hält mit den Ellenbogen den Mischzylinder fest, der ihm immer vor der Brust hängt statt auf dem Rücken, wie es die Vorschrift verlangt. Er

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