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Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman

Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman

Titel: Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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Haben Sie was gefunden? Sind die …“
    Gehring reagierte verärgert und unterbrach Karlos Frage barsch.
    „Sie haben uns mal wieder angelogen, Kölner. Wollten uns weismachen, Sie würden diesen Lothar Süßelmann nicht kennen. Und was passiert? Wir finden seine Fingerabdrücke auf jeder Menge Gegenstände in Ihrem Rucksack. Das müssen Sie uns jetzt erklären!“
    Karlo war nun ziemlich durcheinander. Er kannte keinen Süßelmann, da war er sich ganz sicher.
    „Ich kenne niemanden, der Süßelmann heißt, wirklich nicht.“
    Er überlegte. Wenn die Polizei am Tatort bei Wegeners Leiche Fingerspuren gefunden hatte, und diese identisch waren mit den Abdrücken in seinem Rucksack, dann konnte das nur eines bedeuten: Der Unbekannte, Lothar Süßelmann und Süßholz-Sauer waren ein und dieselbe Person.
    Aber wenn das so war, grübelte Karlo, wie sollte dieses dürre Männchen den muskulösen Wegener überwältigt haben?
    Dann lief ihm ein Schauer über den Rücken. Er dachte an den bewusstlosen Wegener. Und wie danach dieser Unbekannte in der Wohnung verschwunden war.
    Hatte er etwa unbeabsichtigt die Vorarbeit für einen Mord geleistet?
    Mit großer Neugierde verfolgte Gehring, wie es in Karlo arbeitete. Er wollte ihm Zeit lassen, ihn jetzt nicht zu sehr unter Druck setzen. Es schien dem Kriminalbeamten offensichtlich, dass Kölner etwas Wichtiges zu sagen hatte und er nur noch nach der richtigen Formulierung suchte. Nach einer Weile begann Karlo zu reden.
    „Die Abdrücke gehören einem gewissen Sauer. Ein Original, könnte man fast schon sagen, das seit einiger Zeit in Fechenheim zugange ist. Genannt wird er übrigens Süßholz-Sauer.“
    Karlo erklärte knapp, wie Sauer zu seinem Spitznamen gekommen war und wie ihn wohl die meisten Stadtteilbewohner wahrnahmen.
    Gehring schlug den blauen Aktenordner auf, der vor ihm auf dem Tisch lag, blätterte etwas nach hinten und entnahm ein Foto. Er legte das Foto vor Karlo Kölner auf den Tisch.
    „Hier. Ist das Ihr Sauer?“
    „Er ist nicht
mein
Sauer“, entgegnete Karlo unwillig, langte nach der Fotografie und beäugte sie aufmerksam. „Aber ja, natürlich, das ist er“, rief er dann aus und griff in seine Gesäßtasche. Er zog das Bild, auf dem die vier Personen und der schwarze Jeep zu sehen waren, hervor und warf es auf den Tisch. Jetzt wurde ihm die Verbindung schon klarer. Wegener und Sauer – oder besser: Süßelmann – auf dem Foto zusammen, das konnte man erklären. Doch was hatte Tobias damit zu tun?
    Und schon tat es ihm leid, dass er dem Polizisten das Bild gezeigt hatte. Er wollte Tobias und Sabine nicht in diese böse Geschichte mit reinziehen. Auf der anderen Seite hatte Tobias mit der Sache gar nichts zu tun, geschweige denn Sabine, die die ganze Woche überhaupt nicht dagewesen war. Er beruhigte sich ein wenig und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
    Das unangenehme Gefühl aber hielt an. Was sollte er nur sagen, wenn Gehring wissen wollte, woher das Bild stammte? Der Beamte würde bestimmt neugierig sein, wer Tobias war und ihn eventuell vernehmen wollen. Verflixt noch mal, da war er einmal mehr zu unüberlegt, zu unvorsichtig gewesen. Wie sollte er es Gehring klarmachen, dass er das Bild schlicht und einfach geklaut hatte. Und das, genau betrachtet, eigentlich ganz ohne Grund. Eben nur deshalb, weil Tobias das Bild aus dem Regal genommen hatte und er nicht verstanden hatte, warum. Karlo überlegte fieberhaft.
    Reichard hatte sich das Bild geschnappt und schaute es aufmerksam an. Dann gab er es an seinen Chef weiter. Der betrachtete es nur kurz und schickte einen kritischen Blick zu Karlo Kölner.
    „Woher haben Sie das?“
    Karlo versuchte Zeit zu gewinnen. Er schaute treuherzig zum Hauptkommissar.
    „Steckte die ganze Zeit in meiner Hosentasche. Haben Ihre Kollegen wohl übersehen, bei der Durchsuchung.“
    Gehring schnaubte gereizt.
    „Das meine ich nicht. Woher stammt dieses Foto?“
    „Ach so, woher. Na ja, woher? Das Foto lag irgendwo in meiner neuen Wohnung rum. Hat Joe wohl dort liegengelassen und dann vergessen. Ich hab das Ding dann eingesteckt. Wollte es ihm geben, wenn ich ihn das nächste Mal getroffen hätte. Ich konnte ja nichts damit anfangen.“
    Er schaute betrübt in die Runde.
    „Nun ja, das geht jetzt wohl nicht mehr“, beschied er den Beamten bedrückt.
    „Wer sind die beiden anderen Personen?“
    „Keine Ahnung, kenn ich nicht!“
    Die Antwort kam etwas zu schnell für Georg Gehrings Geschmack. Er beließ es aber

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