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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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nicht gewesen sein? Er hatte sie viel öfter mit dem Schwert berührt und zu ihr gesagt: »Du bist tot«, sie konnte es nicht mehr an einer Hand abzählen. Sie mochte ihn nicht, aber als Feind betrachtete sie ihn deswegen auch nicht.
     
    Amadeo zog sie in den Schatten einer Brücke. Sie lehnte mit dem Rücken am Brückenbogen, er hatte seine Hände neben ihrem Kopf abgestützt und schaute sie an. Den Blick aus seinen graublauen Augen konnte sie nicht deuten. Sein Mund senkte sich auf ihren.
    »Nicht, Amadeo. Ich bin Giulio.« Sie wollte den Kopf wegdrehen.
    »Hier sieht uns niemand.« Er hielt ihr Gesicht fest und küsste sie.
    Ihr wurden die Knie weich, ihre Gefühle überwältigten sie, und sie öffnete die Lippen. Entschlossen schob Amadeos Zunge sich in ihren Mund.
    »Deine Überraschung«, sagte er, nachdem er den Kuss beendet hatte und sich über die Lippen leckte.
    »Ja, was?«
    »Heute Nacht werden wir zusammen den Karneval genießen. Morgen bei Sonnenuntergang endet der Karneval, heute Nacht ist die letzte Gelegenheit. Du wirst das Nachtblaue tragen. Wir werden Bernardo und Carlo auf der Piazza treffen.«
    Er brauchte nicht zu sagen, welche Piazza gemeint war. Nach ein paar Tagen in Venedig wusste sie, dass nur die von San Marco gemeint sein konnte. Die anfängliche Freude, dass ihr größter Wunsch in Erfüllung gehen sollte, wich schnell Zweifeln. Sie schüttelte den Kopf, um ihre Gedanken zu klären.
    »Was ist? Sagt dir meine Überraschung nicht zu?«
    »Doch. Nichts wünsche ich mir mehr, aber wenn du nicht vernünftig bist, muss ich es für uns beide sein. Du kannst mich nicht als Giulio in Meister Foscarinis Fechtschule bringen, wo ich auf deinen Freund Bernardo treffe, damit er mir ein paar Stunden später als Giuliana auf der Piazza San Marco begegnet.«
    »Er wird nichts merken, weder Bernardo noch Carlo. Das macht gerade den Reiz an dieser Sache aus. Du wirst es genießen, genauso wie ich.« Er wühlte seine Hände in ihr Haar, seine Finger strichen über ihren Nacken.
    Sofort reagierte ihr Körper, sie konnte einfach nichts gegen die Gefühle tun, die er in ihr weckte. Und als er sie wieder küsste, fand sie keine Kraft mehr für ihre Bedenken. Sie ließ sich von ihm zu Benedetta bringen, damit sie sich wieder von Giuliana in Giulio verwandeln konnte. Die Kurtisane selbst weilte außer Haus, aber die grobknochige Magd öffnete ihnen, und sie war es auch, die Giuliana beim Ankleiden half und ihr eine einfache Hochsteckfrisur zauberte. Zuletzt verbarg sie ihre Augenpartie unter einer schwarzen Seidenmaske. Giuliana durfte sich in einem Standspiegel bewundern. Sie drehte sich und beobachtete entzückt, wie die Röcke sich um ihre Beine bauschten.
    Amadeo betrat den Raum wie immer ganz in Schwarz gekleidet. Er trug noch keine Maske, sie baumelte über seinem linken Arm, und unter ihn geklemmt hielt er ein kleines Kästchen. »Du bist die schönste Schäferin der Nacht.«
    Noch mehr als seine Worte tat ihr sein bewundernder Blick gut. Sie drehte sich noch einmal vor dem Spiegel.
    Er trat hinter sie. Das Kästchen klemmte nicht mehr unter seinem Arm, dafür hielt er etwas in seiner Hand verborgen. »Halte still, kleine Schäferin.«
    Hinter ihr stehend strich er die Haare in ihrem Nacken zur Seite und tupfte eine Reihe von Küssen auf ihre Haut, bevor er eine schwere Goldkette mit einer Reihe schwarzer Steine um ihren Hals legte. Er schloss den Verschluss. Alle Bedenken, die sie noch gehegt haben mochte, zerstoben, als sie sich mit der Kette im Spiegel betrachtete. Sie streichele die kühlen Steine, die sich langsam auf ihrer Haut erwärmten.
    Sie trafen Bernardo auf der Piazza San Marco in der Nähe des beinahe fertiggestellten und mit Sackleinen verhüllten Uhrenturms. Die beiden Männer schlugen sich kumpelhaft auf die Schultern, und Bernardos Blick glitt über sie hinweg ohne ein Zeichen des Erkennens. Giuliana legte immer wieder eine Hand auf die Kette um ihren Hals, um sich zu vergewissern, dass sie noch da war.
    »Wo ist Carlo?«, wollte Amadeo wissen.
    »Unser Vater hat ihn geschnappt. Sie treffen sich mit alten Langweilern; Geschäftsfreunde, die heute nach Venedig gekommen sind. Was bin ich froh, nicht der Älteste zu sein.«
    »Genau wie ich.«
    »Wen hast du da mitgebracht?« Bernardo schaute sie genauer an, aber immer noch las sie kein Wiedererkennen in seinem Blick. Konnte er wirklich so leicht zu täuschen sein?
    »Eine sehr entfernte Verwandte. Sie ist für ein paar Tage in Venedig

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