Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)
verschwunden, und Ihr kommt hierher und arbeitet, als sei nichts passiert. «
»Euer Vater verlangt es, sonst wirft er mich raus.«
Nachdem Il Sasso erst einmal angefangen hatte, sich alles von der Seele zu reden, sprudelte er die ganze Geschichte heraus.
»Was meinem kleinen Mädchen alles zugestoßen sein kann.«
»Ich werde sie suchen und finden. Ich schwöre Euch, dass ich nicht eher ruhen werde, bis ich Giuliana unversehrt zu Euch zurückgebracht habe. «
»Wisst Ihr …?«
»Ich weiß nichts, aber ich werde alles, was nötig ist, in Erfahrung bringen. Vertraut mir, Meister Sasso.«
Er wusste, wo er zu suchen hatte. Nur weil sein Schwert sich in der Scheide verhakt hatte, stürmte er nicht mit gezogener Waffe durch Venedig. Zwei Männer stellten sich ihm in dem Weg, er eilte mit gesenktem Kopf auf sie zu und wurde aufgehalten.
»Amadeo.«
»Eh Mann, wohin?«
»Wir waren auf dem Weg zu einem Freund, den wir in letzter Zeit kaum noch sehen. Zu dir.«
Carlo und Bernardo, die beiden hatten ihm gerade noch gefehlt. Für harmlose Späße hatte er keine Zeit und wollte sie abschütteln.
»Du siehst aus, als hättest du Mord in den Augen.« Das kam von Carlo.
»Ich habe keine Zeit.«
»Wenn du so aussiehst, ist dir nicht zu trauen. Wir kommen mit.« Diese Entscheidung traf Bernardo.
»Natürlich.«
»Ich brauche euch nicht. Ihr habt mit der Sache nichts zu schaffen.«
»Alles, was dich betrifft, geht auch uns an. Wozu hat man Freunde?«
Sie folgten ihm bis zum Palazzo Dieci Savi. Amadeo hatte es endlich geschafft, sein Schwert aus der Scheide zu ziehen und hämmerte mit dem Knauf gegen die Tür. Den Diener, der ihnen öffnete, stieß er beiseite.
»Signore, das ist das Haus eines …«
»Halts Maul. Mein Freund hat hier was zu erledigen.« Bernardo brachte den Mann zum Schweigen, indem er ihm einen Dolch vor das Gesicht hielt. Der arme Kerl erstarrte.
Pietro Zianello schnippte ein Stäubchen von seinem Ärmel, während sein Diener mit einem Umhang wartend neben ihm stand. Beide sahen erschrocken auf, als Amadeo mit gezogenem Schwert in den Raum stürmte, seine Freunde dicht auf den Fersen.
»Du …« Amadeos Gesicht verzerrte sich vor Hass. Er brannte so heiß in ihm, dass er ihn beinahe versengte.
Pietro wich zurück, bis er mit dem Rücken gegen einen Pfosten seines Bettes stieß.
»Bring ihn nicht um, wenn du Antworten willst«, sagte der besonnene Carlo.
»Ich rufe die Wachen.« Pietros Stimme klang hoch vor Angst.
»Bevor sie hier sind, bist du tot.«
Der Diener wollte sich aus dem Raum schleichen, wurde aber von Bernardo aufgehalten und in eine Ecke gedrängt. »Nicht doch, wo wir alle gerade so gemütlich beisammen sind.«
»Was wollt ihr?« Pietros Stimme war noch immer hoch.
Seine Angst tat Amadeo gut. »Antworten. Ich will Antworten von dir.« Er wirbelte zu dem Mann herum.
»Such sie dir woanders.«
»Du wirst mir sagen, was mit Il Sassos Sohn geschehen ist. Er ist seit Tagen verschwunden, und du hast deine Finger im Spiel.«
»Der Bursche interessiert mich nicht. Wenn du verschwindest …«
Er stellte sich dicht vor Pietro, ihre Nasen berührten sich beinahe, und bohrte seinen Blick in dessen Augen. »Du hast mit ihm geredet. Du hast seinem Vater angeblich den Auftrag in Madonna di San Fantimo verschafft. Du hast mich mit ihm gesehen.« Seine Hand schoss vor und packte Pietros Kragen. »Du hast jemanden auf mich angesetzt, das weiß ich so sicher, wie das Vaterunser mit dem Amen endet. Du hast mich mit dem Jungen gesehen. Hast du dir gedacht, mich zu treffen, wenn du ihn beseitigst? Du triffst den Vater, nur seinetwegen bin ich hier. Weil sein Sohn in unserem Haushalt arbeitet, bist du auf ihn gestoßen. Deshalb bin ich es Il Sasso schuldig.«
Pietro war blass geworden, und Amadeo drehte den Kragenstoff enger zusammen. Als der andere sich wehren wollte, schlug Amadeo ihm das Schwert, das er immer noch in der anderen Hand hielt, mit der flachen Seite gegen den Leib. Zianello erschlaffte. Der Kerl widerte ihn an; er schwenkte ihn herum und schleuderte ihn quer durch den Raum.
Pietro stolperte gegen eine Truhe, und als er sich wieder aufrichtete, war sein Widerstand gebrochen. Sein Blick flackerte zwischen Amadeo und seinen Freunden hin und her.
»Rede, Mann!«
Der Wurm leckte sich über die Lippen. »Es geht nicht um den Jungen, der interessiert mich nicht. Ich wollte etwas finden, um dir zu schaden. Es sollte dir so gehen wie mir. Du sollst bluten.«
»Deshalb hältst
Weitere Kostenlose Bücher