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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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er fühlte sich erschöpft und befand sich in einem kritischen Zustand. Daher musste er seine Kräfte schonen. Schließlich 375

    würde Raven in der Gewalt des Vampirs bleiben, bis Gregori die Heilung vollzogen hatte. Mikhail durfte gar nicht daran denken, was André ihr antun könnte. Er regte sich, und ein brennender Schmerz durchzuckte ihn. Gleich darauf prasselten noch mehr Steine auf Slovensky nieder und formten allmählich einen makaberen Grabhügel.
    Gregori betrat die Zelle mit sicheren, kraftvollen Schritten.
    »Es wird langsam zur Gewohnheit.«
    »Ach, halt den Mund«, gab Mikhail gutmütig zurück.
    Unendlich sanft untersuchte Gregori die Wunden. »Sie wussten genau, was sie taten. Die Kugeln haben alle lebens-wichtigen Organe verfehlt, aber dafür gesorgt, dass du viel Blut verloren hast.« Er befreite Mikhail von den Fesseln und presste heilende Erde auf die Wunden, um den Blut-fluss zu stoppen.
    »Sieh nach Pater Hummer.« Mikhails Stimme klang schwach.
    »Er ist tot.« Gregori warf einen flüchtigen Blick auf den Leichnam.
    »Vergewissere dich.« Es war ein unmissverständlicher Befehl, obwohl Mikhail seinem Freund nie zuvor etwas befohlen hatte.
    Gregoris Augen glitzerten gefährlich, als er Mikhail ansah.
    »Bitte, Gregori, wenn es auch nur die geringste Chance für ihn gibt... «
    Kopfschüttelnd ging Gregori zum Leichnam des Priesters und fühlte seinen Puls. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte und dass sich auch Mikhail darüber im Klaren war, doch er untersuchte ihn trotzdem und gab sich alle Mühe, sanft mit Pater Hummer umzugehen. »Es tut mir Leid, Mikhail. Er ist tot.«
    »Ich will ihn nicht an diesem Ort zurücklassen.«
    »Sei endlich still und lass mich meine Arbeit tun«, entgegnete Gregori grimmig und kniete sich neben Mikhail auf 376

    den Boden. »Trink mein Blut, während ich deine Wunden heile.«
    »Du musst Raven finden.«
    »Nimm mein Blut zu dir, Mikhail. Der Vampir wird ihr nichts tun, sondern sich heute Nacht in Geduld üben. Du musst dich für die Jagd stärken. Nimm freiwillig, was ich dir darbiete. Ich möchte dich nicht dazu zwingen müssen.«
    »Du wirst allmählich wirklich lästig, Gregori«, beklagte sich Mikhail, griff aber gehorsam nach Gregoris Handgelenk. Das Blut des Heilers war so alt wie Mikhails, und es gab niemanden, der ihm schneller Hilfe leisten konnte.
    Beide Karpatianer schwiegen, während Mikhail trank und das Blut ersetzte, das er verloren hatte. Nach einer Weile drehte Gregori sein Handgelenk leicht und bedeutete Mikhail, damit aufzuhören. Er wusste, dass er viel Kraft benötigen würde, den Prinzen der Karpatianer zu heilen und in Sicherheit zu bringen.
    »Wir nehmen Pater Hummer mit uns«, wiederholte Mikhail. Sein Körper erwärmte sich langsam, doch er fühlte sich schwach und hungrig. Unwillkürlich suchte er nach der Verbindung zu Raven.
    Ein stechender Schmerz durchzuckte ihren Kopf. Auch Mikhail spürte ihn und zog sich zurück. Verzweifelt blickte er Gregori an. Schlaf jetzt, Mikhail. Wir werden uns schon bald auf die Jagd begeben, aber erst müssen deine Wunden heilen. Gregori redete leise und hypnotisch und begann dann, die rituellen Beschwörungsformeln zu sprechen. Höre meine Worte: Mutter Erde heißt dich willkommen. Die Erde heilt deine Wunden und schenkt deiner Seele Frieden. Schlafe, Mikhail. Mein Blut ist mächtig und mischt sich mit deinem. Spüre, wie es deinen Körper erstarken lässt. Gregori schloss die Augen und verschmolz mit Mikhail. Er ließ seinen Geist in den Körper des Freundes fließen, um das zerrissene 377

    Gewebe zusammenzufügen und die Kugeln aus Mikhails Körper zu entfernen. Gregori arbeitete mit der Geschicklichkeit und Präzision eines begabten Chirurgen.
    Eine große Schleiereule kreiste über der Ruine und ließ sich schließlich auf den Überresten der Mauer nieder. Die Eule zog die Flügel an und betrachtete die beiden Karpatianer. Gregori kehrte in seinen eigenen Körper zurück und hob den Kopf. Leise begrüßte er den jungen Karpatianer.
    »Aidan.«
    Schimmernd verschwammen die Konturen des Vogels. Er verwandelte sich in einen großen blonden Mann mit goldbraunen Augen. Die blonden Haare waren für einen Karpatianer ungewöhnlich. Aidan wirkte ruhig und selbstsicher und verfügte über die aufrechte Haltung eines Solda-ten. »Wer hat es gewagt, das zu tun ?«, fragte er. »Und was ist mit Jacques und Mikhails Gefährtin?«
    Gregori knurrte leise und warf Aidan einen mahnenden Blick zu. »Bring mir

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