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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Ängste beiseite und nickte Joshua zu.
    »Natürlich. Aidan kann Wunder bewirken. Er wird deiner Schwester bestimmt schnell helfen.« Sie versorgte Joshua in der Küche mit Keksen und einem Glas Milch und baute sich dann schweigend vor Aidan auf. Noch immer wartete sie darauf, dass er ihre Frage beantwortete.
    »Nein, er hat sie nicht umgewandelt, aber ich fürchte, dass ich es vielleicht unabsichtlich getan habe. Sie wollte den Jungen beschützen, aber ich schätzte die Situation falsch ein und dachte, sie wolle ihn töten.« Aidan entfernte sich einige Schritte von Marie und sah sie dann wieder an. »Marie? Ich sehe Farben. Du trägst ein grün-blaues Kleid und siehst sehr schön aus. Und ich empfinde wieder etwas.« Er lächelte sie an. »Ich konnte es dir in all den Jahren nie sagen, Marie, aber ich habe dich sehr gern. Ich fühlte mich so verloren, weil ich nicht einmal diese Zuneigung empfinden konnte.«
    Marie war zu Tränen gerührt. »Gott sei Dank, Aidan! Also ist es endlich geschehen. Wir haben immer gehofft und gebetet, und nun sind unsere Gebete erhört worden. Was für großartige Neuigkeiten!
    Geh jetzt und kümmere dich um deine Frau. Wir sorgen für alles andere. Ich bin sicher, dass der junge Mann hier großen Hunger und Durst hat.«
    In Maries Zügen spiegelte sich so große Freude wider, dass Aidan spürte, wie diese Freude ein Echo in seinem Herzen fand.
    56

    Plötzlich so starke Gefühle zu empfinden, war überwältigend. Ohne seine Gefährtin verlor ein Karpatianer alle Bedürfnisse und Empfindungen nach zweihundert Jahren. Danach lebte er am Rande eines finsteren Abgrunds und lief Gefahr, zu einem Vampir zu werden. Je länger er lebte, desto mehr distanzierte er sich von seiner Familie, seiner Umgebung und allen Werten, die damit verbunden waren. Nur zwei Dinge konnten ihn von seinem einsamen, leeren Dasein erlösen. Er konnte sich dafür entscheiden, ins Sonnenlicht zu treten und damit sein Leben zu beenden, oder es geschah ein Wunder und der Karpatianer begegnete seiner Gefährtin.
    Eine bloße Hand voll besonders glücklicher Karpatianer hatten ihre Gefährtinnen gefunden. Die männlichen
    Karpatianer waren von Natur aus gefährliche Wesen mit mächtigen animalischen Instinkten. Sie brauchten ihre zweite Hälfte, die sie im Gleichgewicht hielt, und mussten eine Frau finden, deren Seele die ihre vollkommen ergänzte. Zwei Hälften eines Ganzen, Licht und Finsternis. Es gab nur eine wahre Gefährtin für jeden karpatiani-schen Mann. Die Chemie musste einfach stimmen. Und Aidan hatte endlich seine Gefährtin gefunden.
    Er ging anmutig und beinahe lautlos durchs Haus. Alexandrias Gewicht in seinen Armen machte ihm nichts aus. Sein Gemach lag tief unter dem Haus, eine große unterirdische Kammer, schön möbliert und mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet. Aidan legte Alexandria aufs Bett und zog ihr die Überreste ihres Kostüms aus. Er hielt den Atem an. Ihr Körper war so jugendlich, die Brüste voll und fest, die Haut makellos. Alexandria hatte eine ungeheuer schmale Taille und schlanke, sanft gerundete Hüften. Obwohl ihr Gesicht und ihre Glieder von Blasen und wunden Stellen bedeckt waren, die das Salzwasser auf der zarten Haut hinterlassen hatte, war Alexandria Houton eine schöne Frau.
    Vorsichtig wusch Aidan ihr das Salz ab und nahm dann die feuchte Überdecke vom Bett. Alexandria lag auf dem weißen Laken, das Haar in ein großes Handtuch eingeschlagen, und atmete 57

    angestrengt, aber ruhig. Sie war dehydriert und brauchte mehr Blut.
    Aidan nutzte ihre Bewusstlosigkeit, um ihr etwas Blut zu geben.
    Abgesehen von ihrem ohnehin angegriffenen Zustand, würde sie auch noch die quälende Verwandlung über sich ergehen lassen müssen. Außerdem musste er das Blut des Vampirs in ihr so gut wie möglich verdünnen. Solange sie noch bewusstlos war, würde es ihm leichter fallen, ihren Geist zu kontrollieren und die Verletzungen zu heilen.
    Alexandria regte sich und stöhnte leise. Aidan begann leise mit den heilenden Beschwörungsformeln in der uralten Sprache seines Volkes, während er zerriebene Kräuter im Raum verteilte.
    Ihre Lider flatterten und hoben sich. Alexandria wähnte sich zunächst in einem Albtraum. Sie hatte überall Schmerzen, und ihr Körper war von Wunden und Blutergüssen übersät. Vorsichtig sah sie sich um.
    Der Raum war wunderschön. Wer auch immer hier lebte, verfügte über einen ausgezeichneten Geschmack und genug Geld, diesen auszuleben. Alexandria klammerte

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