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Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Seite, sodass seine Lippen ihr Ohr streiften. »Kleiner Angsthase.«
    »Aber Alex, ich will noch nicht ins Bett gehen. Wir haben uns so lange nicht gesehen«, bettelte der Junge.
    »Es ist schon nach Mitternacht, junger Mann. Ich bleibe bei dir und lese dir etwas vor, bis du eingeschlafen bist«, versprach sie ihm.
    Aidan regte sich, kaum wahrnehmbar, doch Alexandria spürte seine Missbilligung nur allzu deutlich. »Nicht heute Abend, Alexandria. Du musst dich auch ausruhen. Marie kann den Jungen ins Bett bringen.«
    Verzweifelt versuchte Marie, Aidan ein Zeichen zu geben. Sie hatte bereits bemerkt, dass Alexandria ihr gegenüber misstrauisch war, weil sie befürchtete, Joshua zu verlieren. Und Aidan machte die Sache durch seine herrische Art nur noch schlimmer. Doch wie üblich sah er nur, was er sehen wollte. Er würde Alexandria nichts erlauben, das ihr seiner Meinung nach schaden könnte, und war außerdem daran gewöhnt, immer seinen Willen durchzusetzen.
    »Ich glaube kaum, dass du mir vorschreiben kannst, wie ich mich um meinen Bruder kümmere. Ich bringe ihn seit Jahren jeden Abend ins Bett, und das wird sich auch nicht ändern. Marie wird wohl nichts dagegen haben.« Herausfordernd blickte sie die ältere Frau an.
    Marie lächelte. »Natürlich nicht.«
    Aidan öffnete sanft Alexandrias Faust und verschränkte dann seine Finger mit ihren. Sie wusste, dass sie sich seinem Griff nicht entziehen konnte. »Ich bin derjenige, der etwas dagegen hat, piccola, nicht Marie.« Seine Stimme klang verführerisch sanft. »Ich bin für dein Wohlergehen verantwortlich. Du bist noch schwach und 124

    brauchst Ruhe. Du wirst schon bald deine Aufgabe wieder übernehmen können.« Er wandte sich zu Joshua um. »Es macht dir doch nichts aus, wenn Marie dich ins Bett bringt, oder?«
    »Ich kann sogar ganz allein schlafen gehen«, sagte Joshua stolz.
    »Aber ich mag Alexandrias Geschichten. Erst liest sie mir etwas vor und erzählt mir dann noch eine Geschichte. Ihre sind immer spannender als die in den Büchern.«
    »Also sind ihre Geschichten besser als ihre Kochkünste?«, fragte Aidan. Joshua war klug genug, nicht zu antworten.
    »Ich kann kochen!« Alexandria wollte sich vor Marie keine Blöße geben.
    »Niemand kann so virtuos mit der Mikrowelle umgehen wie Alexandria«, meinte Aidan neckend. »Als könntest du das beurteilen«, erwiderte sie gereizt. Aus der Weinflasche stieg ein verlockender Duft auf, der Alexandrias Hunger so sehr verschlimmerte, dass sie beinahe nach der Flasche gegriffen hätte.
    »Lass sie in Ruhe, Aidan«, mahnte Marie. Nie zuvor hatte sie erlebt, dass er jemanden neckte, und sie freute sich über diese neue Seite an ihm. Aber für Alexandria war alles neu und beängstigend, und Aidan musste sie für sich gewinnen, wenn er überleben wollte.
    Also war es besser, vorsichtig mit ihr umzugehen, um sie nicht zu vertreiben.
    Aber Alexandria war es nicht recht, dass Marie für sie eintrat. Sie war fest entschlossen, die Haushälterin nicht zu mögen. Sie wollte für niemanden in diesem Haus Zuneigung empfinden. Für niemanden. Warum war es dann so angenehm, Aidans Nähe zu spüren, den Druck seiner Finger? Sie musste keine Angst mehr vor ihm haben. Schließlich war sie bereits eine lebende Leiche geworden.
    Er konnte ihr nichts mehr antun, also würde sie sich ihm widersetzen.
    Aidan hob ihre Hand an seine Lippen und flüsterte: »Nein, das bist du nicht. Was für eine alberne Idee! >Eine lebende Leiche<. Wo hast du nur diesen Unsinn her?« Seine Lippen streiften ihre Haut, 125

    und die Berührung schien einen Funkenregen durch ihren Körper zu senden. »Darf ich raten? Thomas Ivan.«
    »Kann sein, dass er diesen Begriff verwendet. Ich erinnere mich nicht.«
    »Ist Mr. Ivan der Mann, der Miss Houton besuchen« wollte?«, fragte Marie vorsichtig.
    »Du kannst sie ruhig weiterhin Alexandria nennen, Marie. Dies ist kein besonders formeller Haushalt, und du bist viel mehr als eine Angestellte. Du und Stefan gehört zu meiner Familie.«
    »Aber natürlich«, bestätigte Alexandria, als Aidan ihre Hand drückte.
    »Ich möchte, dass wir Freunde werden«, sagte Marie.
    Alexandria kam sich plötzlich kleinlich und gemein ; vor.
    Schließlich war Marie diejenige, die sich um Joshua kümmerte, wenn sie selbst nicht dazu in der Lage war. Dieser Gedanke brachte eine neue Welle der Panik mit sich, als Alexandria sich ihrer Situation bewusst wurde. Sie bekam kaum noch Luft und rang verzweifelt nach Atem,keuchend und

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