Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
Ich muss jetzt gehen.
    Alexandria klammerte sich an ihn. Sie würde ihn nicht gehen lassen. Das Haus schien von einem dichten Nebel aus Tod und Finsternis umgeben zu sein. »Wenn es nicht Yohenstria ist, was 128

    lauert dann dort draußen?« Alexandria versuchte nicht, ihr Zittern vor Aidan zu verbergen.
    »Du weißt es, Alexandria. Du spürst doch genau, dass es noch andere gibt.« Aidan beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn. »Du darfst das Haus nicht verlassen. Nur hier bist du sicher.« Es war eine klare Anweisung.
    Alexandria nickte. Sie hatte nicht die Absicht, noch einmal einem Untoten über den Weg zu laufen. Wie viele dieser Kreaturen gab es überhaupt? Und wie war sie nur in diesen endlosen Albtraum geraten? Vertraute sie Aidan Savage?
    Sie blickte ihm nach, während er mit schnellen, sicheren Schritten das Zimmer verließ. Er drehte sich nicht zu ihr um, sondern konzentrierte sich bereits ganz auf sein Ziel.
    Aidan wirkte wie eine Raubkatze auf der Jagd. Alexandria fürchtete um seine Sicherheit, obwohl sie eigentlich erleichtert sein sollte. Endlich ließ Aidan sie allein. Sie könnte Joshua holen und mit ihm flüchten, aus diesem Haus und aus der Stadt, an einen Ort, an dem das Böse sie nicht finden würde. Doch der Gedanke, Aidan niemals wieder zu sehen, war plötzlich ebenso erschreckend wie der, für immer in seiner Gewalt zu sein.
    Alexandria folgte ihm in die Eingangshalle und sah, wie er das Haus verließ und die schwere Eichentür hinter sich schloss. Sie betrachtete das dunkle Holz und die schön gearbeiteten bunten Bleiglasscheiben, konnte sich aber nicht darauf konzentrieren. Sie dachte nur daran, wie einsam sie sich ohne Aidan fühlte, und nicht einmal der Gedanke an Joshua spendete ihr Trost.
    Allein und verängstigt stand sie in der Halle, während sich draußen der bedrohliche Schatten zurückzuziehen schien. Aidan lockte das Böse vom Haus fort - von Joshua, Marie und Stefan . . .
    und von ihr.
    Sie schloss die Augen und suchte nach ihm, um herauszufinden, ob er die Wahrheit gesagt hatte. Als sie ihn fand, war er bereits in einen heftigen Kampf verstrickt, und sein Geist war erfüllt von der 129

    Jagd. Sie spürte Aidans Schmerzen, als Klauen in seine Brust schlugen, und wich unwillkürlich zurück.
    Aidan war so stark und mächtig, dass sie nie daran gedacht hatte, er könne ernsthaft verwundet werden. Alexandria versuchte, die Bedrohung besser einzuschätzen. Der Untote war in der Lage, Aidan zu täuschen und Abbilder von sich zu schaffen, die seinen Jäger verwirrten. Immer wieder griff er blitzschnell an und zog sich dann zurück, ehe Aidan reagieren konnte. Sie spürte seine wachsende Verzweiflung.
    Alexandria drang tiefer in die Dunkelheit ein. Etwas stimmte nicht. Aidan, der sich von Feinden umgeben sah, konnte den wirklichen Angreifer nicht so klar erkennen wie sie. Die Illusionen des Ungeheuers wirkten zu real, zu verwirrend. Plötzlich wusste Alexandria, was sie zu tun hatte. »Aidan.« Sie flüsterte seinen Namen und verharrte ganz still. Er durfte nicht sterben. Alexandria wusste nicht, warum sie so empfand, fühlte es jedoch tief in ihrer Seele.
    Wieder suchte sie nach der telepathischen Verbindung und wartete auf den richtigen Augenblick, um Aidans Jagdinstinkt zu durchdringen. Als es ihr gelang, griff Aidan gerade seinen Gegner an. Alexandria nahm eine klaffende Wunde und Schmerzensgeheul wahr.
    Hinter dir, Aidan. Die echte Gefahr ist hinter dir. Ein zweiter Untoter.
    Du musst fliehen! Alexandrias gellende Warnung kam zu spät. Sie spürte den Hieb, als Aidan getroffen wurde. Messerscharfe Klauen drangen in seinen Hals, seine Brust, bis hinunter zu seinem Schenkel. Aber Aidan hatte ihre Warnung gehört und sich umgedreht, sodass der zweite Angreifer seine Attacke nicht mit tödlicher Wucht ausführen konnte.
    Er hatte große Schmerzen, die auch Alexandria spürte, doch Aidan blieb dennoch ruhig und konzentriert. Mit schier unglaublicher Geschwindigkeit unternahm er einen Gegenangriff, instinktiv, ohne seinen Feind wirklich zu sehen. Sein Hieb erreichte 130

    das Ziel mit tödlicher Präzision, und während der zweite Vampir schreiend zu Boden stürzte, erhob sich der erste in die Lüfte und floh.
    »Stefan!«, rief Alexandria in einem Befehlston, der sie selbst überraschte. »Hol das Auto und bring es zum Vordereingang. Ich muss Aidan finden.«
    »Er will aber nicht, dass du das Haus verlässt«, mahnte Stefan, tastete aber gleichzeitig

Weitere Kostenlose Bücher