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Kartiks Schicksal

Kartiks Schicksal

Titel: Kartiks Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Tragödie unsere Gemeinschaft zerstört hat.«
    »War es jemals wirklich sicher? Anscheinend nicht.«
    »Natürlich war es das. Und so könnte es wieder sein, wenn wir zum alten System zurückkehren.«
    »Aber wir können nicht mehr zurück. Wir können nur vorwärtsgehen.« Ich bin selbst überrascht, Miss Moores Worte aus meinem Mund zu hören.
    Miss McChennmine lacht bitter auf. »Wie konnte es so weit kommen? Ihre Mutter hat uns fast vernichtet und nun sind Sie aufgetaucht, um den Sarg zuzunageln. Helfen Sie mir jetzt mit dem Korb, bitte.«
    Als ich ihr die Limonadengläser reiche, stoßen wir zusammen und ein Glas zerbricht in so kleine Stücke, das man seine frühere Form nicht einmal mehr erahnen kann.
    »Es tut mir leid«, sage ich und sammle die Scherben zusammen.
    »Wo Sie Ihre Hände im Spiel haben, entsteht ein Chaos, Miss Doyle. Gehen Sie, ich kümmere mich allein darum.«
    Wie betäubt stapfe ich durch die alten Grabsteine davon, deren Inschriften an diejenigen erinnern, die erst dann geliebt werden, wenn sie tot sind.
    *
    Als ich nach Spence zurückkomme, ist beim Ostflügel eine Meuterei im Gange. Felicity läuft mir entgegen und zieht mich zu der Gruppe von Mädchen, die im Schutz der Bäume die Dinge beobachtet. Die Arbeiter haben die Baustelle verlassen. Sie stehen beisammen, Hüte auf dem Kopf, Arme vor der Brust verschränkt, während Mr Miller mit hochrotem Gesicht Befehle brüllt. »Ich habe hier das Sagen und ich warne euch. Wir haben einen Auftrag zu Ende zu fuhren oder es gibt für euch faules Pack keine Bezahlung! Also, zurück an die Arbeit!«
    Die Männer scharren mit den Füßen. Sie fingern an ihren Hüten. Einer spuckt verächtlich ins Gras. Ein Hüne mit dem Körperbau eines Boxers schiebt sich nach vorn. Er wirft seinen Kameraden einen unsicheren Blick zu. »’s ist was faul hier, Sir.«
    Mr Miller legt seine Hand ans Ohr und runzelt die Stirn. »Was soll das heißen?«
    »Ich und meine Kumpels haben das Gefühl, hier geht was nicht mit rechten Dingen zu.«
    »Das wird sich genau dann zeigen, wenn ihr kein Geld in den Taschen habt!«, brüllt Mr Miller.
    »Was ist denn mit Tambley passiert? Und mit Johnny, der gestern Abend weggegangen und heute Morgen nicht wiedergekommen ist?«, ruft ein anderer. Seine Stimme klingt eher ängstlich als ärgerlich. »Die verschwinden einfach spurlos und Sie finden nicht, dass das irgendwie seltsam ist?«
    »Wahrscheinlich hat ihnen dieses Gerede da Angst eingejagt. Umso besser, dass wir sie los sind. Feiglinge. Wenn ihr mich fragt, wir müssen diese dreckigen Zigeuner aus dem Wald jagen. Würde mich nicht wundern, wenn die dabei ihre Hand im Spiel haben. Kommen in unser Land und nehmen anständigen englischen Männern die Arbeit weg. Wollt ihr tatenlos zusehen, wie sie versuchen, uns mit ihren Flüchen zu vergraulen?«
    »Ihre Männer trinken. Das ist ihr Fluch.« Ithal schreitet stolz, mit einem Dutzend Zigeunern in seinem Gefolge, den Hügel herab. Auch Kartik ist unter ihnen. Mein Herz schlägt ein wenig rascher. Die Zigeuner sind Mr Millers Männern an Zahl unterlegen.
    Mr Miller prescht den Hügel hinauf. Er stürzt sich auf Ithal und holt zu einem Schlag aus. Ithal duckt sich und pariert wie ein geübter Boxer. Ein wütender Faustkampf zwischen den zwei Männern entbrennt und wird von beiden Seiten angefeuert. Ithal versetzt Miller einen kräftigen Kinnhaken. Miller taumelt. Kartik hält seine Hand nahe am Messer, das in seinem Stiefel steckt.
    »Schluss jetzt! Hört mit diesem Unsinn auf!«, schreit Brigid.
    Die ganze Schule leert sich, alles strömt heraus, um die Männer kämpfen zu sehen. Mittlerweile sind alle Bauarbeiter und Zigeuner in die Schlägerei verwickelt.
    »Wie kommt es, dass von euch keiner fehlt?«, ruft einer von Mr Millers Männern.
    »Das ist kein Beweis«, sagt Ithal und weicht einem Schlag aus.
    »Beweis genug für mich!«, knurrt ein anderer Mann. Er springt auf Ithals Rücken und zerrt mit den Zähnen an seinem Hemd wie ein Tier. Kartik zieht ihn herunter. Der Mann fasst nach ihm, aber Kartiks Bein schießt blitzschnell vor und raubt dem Mann sein Gleichgewicht.
    »Ist das nicht aufregend?«, sagt Felicity mit leuchtenden Augen.
    Mrs Nightwing ist gekommen. Sie schreitet über den Rasen wie Königin Viktoria, die ihre Wachen zur Ordnung ruft. »Das ist unerhört, Mr Miller! Das ist der Gipfel des Unerhörten!«
    Mutter Elena stolpert auf die Lichtung. Sie ruft den Männern zu, sie sollen aufhören. Sie ist schwach und

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