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Kartiks Schicksal

Kartiks Schicksal

Titel: Kartiks Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Handel vor, Mr Fowlson. Helfen Sie mir und ich bringe Sie ins Magische Reich.«
    Er lacht. »Wenn wir die Magie haben, werd ich dort sein, sooft ich will. Nein, aus dem Handel wird nichts, Schätzchen.«
    Er verbindet mir die Augen und fesselt meine Handgelenke mit einem Strick, den er an irgendetwas befestigt – einem Türgriff vermutlich.
    »Schön brav dageblieben«, ruft er und lacht, bis er husten muss.
    Die Kutsche fährt mit einem Ruck an. Die Hufe der Pferde klappern in raschem Rhythmus auf dem Pflaster und ich hoffe, dass Kartik sich gut festhält.
    Wir fahren nicht weit. Die Pferde halten an. Fowlsons Finger lösen meine Fesseln, aber die Augenbinde bleibt, wo sie ist. Ein Mantel wird mir über den Kopf geworfen.
    »Kommen Sie«, zischt Fowlson.
    Eine Tür wird geöffnet. Dann geht es über eine Wendeltreppe nach unten – halb zerrt man mich – und immer weiter nach unten. Als mir die Augenbinde abgenommen wird, befinde ich mich in einem Raum, der von Kerzen beleuchtet ist. Mein Bruder sitzt in einem Sessel. Seine Hände sind gefesselt und er scheint betrunken zu sein. Ein Mann in einem weiten Mantel steht neben ihm und hält Tom ein Messer an die Kehle.
    »Tom!« Ich laufe zu ihm und eine Stimme dröhnt von oben.
    »Haiti« Ich sehe hinauf zur Galerie, die um den Raum herum führt. Männer mit weiten Mänteln und verhüllten Gesichtern stehen oben und beobachten uns. »Wenn Sie ihn berühren, dann stirbt er, Miss Doyle. Unser Mann ist schnell mit einem Messer.«
    »Gemma, mach dir keine Sorgen«, murmelt Tom. »Es ist meine Ini … Initi … tion …«
    »Initiation«, schreit Kartik und tritt neben mich. »Brecht sie ab.«
    »Bruder Kartik. Ich habe gehört, du seist nicht mehr unter den Lebenden«, ruft eine Stimme. »Mr Fowlson, dafür werden Sie uns Rechenschaft ablegen müssen.«
    Fowlsons Gesicht wird blass. »Ja, Mylord.«
    »Lassen Sie meinen Bruder frei ! «, rufe ich.
    »Gewiss, meine Teuerste. Sobald Sie uns die Magie geben.«
    »Das kann ich nicht«, sage ich.
    Tom schreit auf, als das Messer seine Haut berührt. »Halt«, sagt er mit erstickter Stimme.
    »Bitte, ich brauche Ihre Hilfe!«, rufe ich. »Etwas Schreckliches ist in der Winterwelt geschehen. Wir alle sind in Gefahr. Ich glaube, die dunklen Geister haben vor, in unsere Welt zu kommen.«
    Gekünsteltes Lachen antwortet mir. Fowlson neben mir lacht am lautesten.
    »Ich habe Amar im Magischen Reich gesehen!«, rufe ich. »Er war einmal einer von Ihnen. Er warnte mich, dass es so kommen würde. ›Nimm dich in Acht vor der Geburt des Mai‹, sagte er.«
    Das Lachen verstummt. »Was meinte er damit?«
    »Ich weiß es nicht«, sage ich, ohne meinen Bruder aus den Augen zu lassen. Tom kommt langsam zu sich. Ich erkenne es an seinen Augen. »Ich dachte, damit ist der erste Mai gemeint, aber der Tag ist vorbeigegangen. Es könnte ein anderer Tag sein …«
    Lord Denby tritt aus der Dunkelheit hervor. »Ich weiß nicht, was für Schliche das sind, Miss Doyle, aber Sie werden damit nicht durchkommen.« Er senkt den Finger und der Mann mit dem Messer drückt die flache Klinge fester an die Kehle meines Bruders. »Er wird sterben.«
    »Und wenn Sie ihn töten?«, frage ich. »Was dann? Womit werden Sie mich dann erpressen?«
    »Ihr Bruder wird sterben!« Seine Stimme dröhnt durch den Raum.
    Es ist, als lichte sich ein Nebel, und zum ersten Mal, seit all das begonnen hat, sehe ich klar. Ich werde mich nicht einschüchtern lassen. Nicht von denen. Von niemandem.
    »Und dann werden Sie nichts haben«, rufe ich laut und selbstsicher. »Nichts, um sich vor meiner Zauberkraft zu schützen. Und ich werde sie loslassen, meine Herren, wie die Hunde der Hölle, wenn Sie ihm auch nur ein Haar auf seinem Kopf krümmen!«
    Lord Denbys Finger verhält. Das Messer des Scharfrichters ebenfalls. Einen endlosen Moment lang steht alles auf des Messers Schneide.
    »Sie sind eine Frau. Sie werden es nicht tun.« Er senkt seine Hand und ich denke nicht lange nach. Ich raffe die Magie zusammen und das Messer wird ein Ballon, der dem Griff des Mannes entschlüpft.
    »Tom, lauf ! «, rufe ich.
    Tom richtet sich verwirrt in seinem Sessel auf. Kartik packt ihn und zieht ihn mit sich, während ich unter der Magie zittere, die ich zu lange unterdrückt hatte. Sie schießt aus mir heraus und sucht sich ein neues Ziel. Niemand macht größere Augen als mein Bruder, als ich die Wände in lodernde Flammen verwandle. Kreischende Phantome wirbeln über unseren Köpfen. Es

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